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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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die Nürnberger die Butter hinschaffen. Nimm deshalb für heute recht recht viele herzliche Grüße und zwei Süße von
    Deiner kleinen Lenifrau.
     
     
     
    Köslin, den 15.12.41
    Meine liebe kleine Lenifrau!
    Dir recht vielen Dank für Deine lieben Sonntagsgrüsse sowie für den grossen Schreibe-brief, denn über beides habe ich mich wie immer sehr gefreut. Deine Arbeit mit dem Schreiben der Briefe nach Hohenbruch war also nicht vergebens, denn mit meinem letzten Briefe schrieb ich Dir ja, dass ausser dem Paket nun wahrscheinlich alle Post eingetroffen ist. Ob ich wohl nochmal an die Posthilfsstelle in Hohen-bruch deswegen schreibe? Mit Frau Ziemer habe ich wegen der über ihre Adresse kommenden Weihnachtspakete gesprochen, sie gibt es mir erst einen Tag vor Heilig Abend und öffne ich es dann im Wachtlokal und feiere Vorweihnachten, denn richtiges Weihnachten ist doch erst, wenn ich bei Dir bin. Nun kleiner Hase, mal zu dem Weihnachtsgeschenk für Dich. Ich hatte Dir ja geschrieben, dass Herr Ziemer mir etwas aus Belgien für Dich schicken sollte. Am Sonnabend gab mir nun Frau Ziemer einen kleinen Teil davon. Ihr Mann hat es ohne eine Zeile, ob er mir das andere noch besorgen kann, geschickt. Da weiss ich nun gar nicht, ob er den Rest noch schicken kann. Ausserdem will ich es nicht mit der Post schicken, sondern selbst mitbringen, sodass Du am 24.12. nichts von mir da hast. Bist Du da sehr traurig? Ich schreibe Dir aber dafür einen recht lieben Weihnachtsbrief und drei oder vier Tage später feiern wir dann richtig. – Mit dem Zimmer hier haben Rank und ich tüchtiges Glück gehabt, Ich hoffe, dass, wenn ich im Januar wieder vom Urlaub komme, noch darinnen bleiben kann, denn am 30.12. kommen von Stolpemünde 100 Kameraden von einem Lehrgang zurück und da werden sie hier wieder alles durcheinander werfen. Von Mutter kam gestern eine Karte, da schrieb sie schon, dass sie sich auf ‘Aida’ freut. Du, wir gehen aber auch mal ins Theater, da bin ich mächtig scharf darauf. Soso, Du bildest Dich also ausgerechnet vor meinem Kommen zum Blütenheinrich aus. Na, mich kannst Du nicht schrecken, ausserdem wird wohl, bis ich heimkomme, alles in Ordnung sein. Da hat sich Frau Ziemer ganz schön angestrengt und bezahlt habe ich es schon vorige Woche. Da haben wir wenigstens etwas an Stolle, aber was Süsses muss sie noch auspacken, wenn ich wegfahre. Deinen Brief hat sie mir gestern gezeigt, da hast Du sehr lieb geschrieben. Wegen des Geldes bin ich stark in Sorge, nein, ernstlich, da brauchst Du Dich nicht darum zu kümmern, das hat sich ja nun erledigt. Ja, kleiner Hase, hier in Köslin habe ich durch Frau Ziemer in Bezug auf Essen allerhand Gutes gehabt und jedesmal gewünscht, dass Du daran hättest teilhaben können. Dafür waren auch die vier Wochen in Hohenbruch in allem sehr miserabel und wenn ich Dir darüber geschrieben hätte, hättest Du Dir doch bloss noch Sorgen gemacht und womöglich gar noch von Deinen knappen Lebensmitteln was geschickt. Aber das ist ja jetzt Gott sei Dank vorbei und wenn man hier auch nicht gerade das Essen mit dem in Lebra vergleichen kann, so schmeckt es doch gut und ist auch viel besser. Du brauchst nun nicht gerade neidisch zu werden, dass ich es als U-Anwärter bei Tisch so gut habe, das gehört nun einmal zum Kommis. Seit Walter Rank fort ist, hat man mir jeden früh die Gewebe- und die dazu gehörigen Gelenkigkeitsübungen übertragen, und kann ich mich nun nicht mehr so drücken wie bisher. Unseren Zug bezeichne ich immer als ‘Invalidendank’ und wenn man nicht so rumbrüllen müsste, könnte man sich beim Exerzieren manchmal kugeln vor Lachen. Aber alle geben sich wirklich die grösste Mühe, und es tut mir immer leid, die Leutchen so herumspritzen zu sehen, denn sie sind ja immerhin im Alter von 33-40 Jahre. Na, wenn ich sie mal anbrülle, da wissen sie, woran sie sind und wenn ich sie mal zu einer Platzrunde jage, dann lasse ich sie nach 20 Metern wieder kehrt machen.
    Ja Lenimaus, das ist wohl für Dich eine kleine Enttäuschung, dass ich nun nicht als Unteroffizier auf Urlaub komme, aber an mir liegt es nicht. Heute um 17 Uhr liess mich der Spiess runterrufen und fragte mich, was denn eigentlich für Urkunden bei mir noch fehlen würden. Ich sagte ihm, dass doch alles da und vor einigen Tagen wieder an die Abteilung nach Berlin geschickt wäre. Darauf hat er sich sofort mit Berlin verbinden lassen, aber bis 18 Uhr war noch keine Verbindung da und da müssen sie morgen

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