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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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allerhand vom Weihnachtsmann bekommen und mußt Du da ja wohl immer der Mutti gefolgt haben. . Na, wenn ich zu Hause bin, musst Du mir mal was feines in Deiner Puppenküche kochen, das muss doch gut schmecken. Hat denn der Pudding bei der Omi gut geschmeckt? Da wäre ich auch gern eingeladen gewesen. Hier habe ich auch eine kleine Heidi kennengelernt, sie ist aber ein Jahr älter und bestimmt nicht so gross wie Du, weil sie immer nicht essen mag. Jetzt gucke ich hier immer nach dem Zug, der hier in der Nähe vorbeifährt und denke dann, ach, wenn ich doch schon darinnen sitze, denn der fährt nach Leipzig und da wäre ich ja ganz schnell bei Dir, Mutti und Oma, aber leider muss ich mich noch etwas gedulden und würde doch am liebsten sofort kommen. Ob Du wohl schon mal mit Mutti Schlittenfahren warst? Ich hatte ja gehofft, schon diesen Winter mit Dir Schlittenfahren zu können, aber nun müssen wir es doch aufs nächste Jahr verschieben. Darf ich da auch mal auf Deinem Schlitten mitfahren? Mutti schrieb mir, dass Du ihr und der Oma immer ganz fleissig hilfst, kleine Maus, das ist aber fein von Dir und da werden ja beide sich sehr freuen darüber. Spielst Du denn noch mit der Karin öfters? Nun wird es ja bald wieder wärmer und damm kannst Du ja wieder auf den Hof oder zum Opa in den Garten, das wird doch wieder fein.
    Nun, meine kleine Heidimaus, bleib mir recht gesund und drück die Mutti, Omi und Oma für mich und grüss alle vielmals von mir. Es grüsst, drückt und küsst Dich
    Dein Vater, der es bald nicht mehr erwarten kann, nach Hause zu kommen.
     
     
     
    Nienburg, den 12.2. 46
    Mein liebes kleines Kerlchen!
    Hab recht vielen Dank für die liebe Karte, die Du mir in der Oma ihren Brief mit beigelegt hast. Du suchst ja immer ganz schöne Karten für mich aus, worüber ich mich sehr freue. Nun will ich nur zusehen, dass ich bald nach Hause komme, aber sag der Mutti, dass Ihr die Wurst selbst essen sollt. Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass Du mich so lieb hast. Heute war ich wieder mal bei dem kleinen Mädchen, die auch Heidi heisst. Als wir sie trafen, fiel sie gerade hin, hat aber gar nicht geweint, obwohl sie sehr aufs Näschen gefallen war. Nun warst Du ja öfters mit der Mutti Schlitten fahren, da hast Du wohl viel Spass gehabt. Am Sonntag war ich beim Vati vom Uli, das kannst Du ihm mal sagen und auch Tante Erie, wenn Du sie triffst. Nun bleib mir recht gesund, grüss und drück die Mutti und Oma von mir und sei recht vielmals gegrüsst und geküsst
    von Deinem Dichliebenden Vati
     
     
     

 

 
 
Hans Helm an Lina Helm / Lina Helm an Hans Helm
     
     
    E.O., den 22.2. 45
    Meine liebe Mutter!
    Ich danke Dir recht vielmals für Deinen lieben Brief vom 10.2., der heute eintraf und über den ich mich sehr gefreut habe. Gleichzeitig kamen von Leni drei Briefe, so dass es wieder ein schöner Tag für mich war.
    Lenis Briefe habe ich heute Nachmittag beantwortet und nun kommt der Deinige dran, aber dann geht’s in die Falle, denn ich bin jetzt immer rechtschaffen müde. Es ist schön, dass es jetzt mit der Postzustellung besser klappt, denn nun fehlt Dir nur noch mein Brief Nummer 6 vom 5.2., den Du in der Zwischenzeit vielleicht schon bekommen hast. Leni hatte mir schon geschrieben, dass Du bei Schramms jetzt immer viel zu tun hattest und glaube ich Dir gern, dass Du da nicht zum Schreiben gekommen bist. Böse bin ich Dir deswegen nicht, aber bin in Sorge, dass Du Dir wieder mehr zugetraut hast, als Du Deinem Körper zumuten kannst und darfst. Nachdem nun Tante Anna wieder aus dem Krankenhaus entlassen ist, nur noch die Hälfte des Hauses zu besorgen hat und vielleicht eine Hilfe an einer Luftschutzfrau hat, muss es doch nun gehen, dass Du nicht mehr zum Arbeiten hinüber gehst, denn Du musst nun endlich einmal an Dich denken. Dass es so ernst um Tante Anna stand, tut mir leid. Sie sah ja in der letzten Zeit, als ich sie sah, sehr schlecht aus, doch nahm ich an, dass es die Zeit so mit sich gebracht hätte. Tante Anna hat mir einmal aus dem Krankenhaus geschrieben, doch bin ich noch nicht zum Antworten gekommen. Grüsse sie und Onkel Max von mir und in den nächsten zwei Tagen schreibe ich dann bestimmt. Es ist nur gut, dass sie solche Mieter bekommen haben, da besteht ja die Möglichkeit, dass beide Teile gut miteinander auskommen. An Heidi hast Du ja eine prächtige Hilfe gehabt und dass es für sie ein Fest war, kann ich mir vorstellen. Haben denn die Möbelräumer Dir keinen Beifall

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