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Bleibst du fuer immer, Liebster

Bleibst du fuer immer, Liebster

Titel: Bleibst du fuer immer, Liebster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Rivers
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gingen hinaus.
    “Was gibt’s?” fragte Marcus, als sie sanft hin und her schaukelten.
    “Ich bin ein alter Mann”, antwortete Grant.
    “Wovon redest du? Du wirst nie ein alter Mann sein, dazu bist du…”
    “Erzähl das meinem Körper”, murmelte Grant.
    Marcus wollte es nicht hören. Er wollte irgendwo sein, wo die Menschen, die um ihn herum starben, Fremde waren. “Was willst du mir sagen, Grant? Was ist los?”
    Grant seufzte. “Der Doc meint, ich soll mich zur Ruhe setzen.
    Es ist die Pumpe. Hatte im letzten Winter einen leichten Infarkt.”
    Er schaute zur Tür. “Hier weiß es noch keiner, und ich möchte, dass es so bleibt.”

    “Verdammt”, knurrte Marcus. “Aber gestern Abend… Du hast kräftig ins Glas …”
    “Mein Schwanengesang, Junge. Die Flasche Jim Beam, die ich gestern mit dir geleert habe, war die letzte. Wenn ich älter werden will, muss ich gesünder leben. Ich muss die Zeitung verkaufen und in eine wärmere Gegend ziehen.” Er nickte Marcus zu. “Und jetzt bist du an der Reihe.”
    “Ich?” fragte Marcus verblüfft.
    “Ja, du.”
    Marcus runzelte die Stirn. “Was kann ich tun?”
    Grant schnaubte. “Ich habe da einen Traum. Dass du die
    ,Birch Bark’ kaufst, dich hier niederlässt und sie selbst herausgibst.”
    Marcus sprang auf. “Was?”
    “Du hast mich verstanden, Junge.”
    “Bist du verrückt? Du weißt doch, wie ich über Kleinstädte denke. Ich würde hier ersticken!”
    Bevor Grant antworten konnte, ging die Haustür auf, und Frannie kam mit einem dampfenden Becher auf die Veranda.
    “Hier ist dein Kräutertee, Grant”, sagte sie und setzte sich zu ihm auf die Schaukel.
    Grant starrte in den Becher. Dann hob er den Blick und sah Marcus an. “Überleg es dir, Junge. Bleib noch ein oder zwei Tage und denk darüber nach, bevor du abreist.”
    “Abreist?” fragte Frannie überrascht. “Sie wollen uns schon verlassen, Marcus?”
    Marcus schob die Hände in die Taschen seiner Jeans und lehnte sich über das Geländer. Er sah die Straße entlang.
    “Hallo, schöner Mann!” rief Molly Finch über ihren Gartenzaun. “Vergessen Sie das Autogramm nicht!”
    Marcus winkte ihr zu. Dann schüttelte er den Kopf. “Um Himmels willen, Grant, weißt du eigentlich, was du da von mir verlangst?”
    “Weißt du, was ich dir anbiete?” fragte Grant zurück.

    Marcus drehte sich zu ihm um, Frannie schmiegte sich an seinen alten Lehrmeister. “Verlassen Sie uns, Marcus?”
    wiederholte sie.
    “Nein”, erwiderte er nach kurzem Zögern. “Noch nicht.”
    Rachel liebte die Samstagnachmittage in der Redaktion. Die Zeitung war gedruckt, und alles lief langsamer. Nur Daisy war da und saß in der Anzeigenannahme hinter der Glastür.
    Normalerweise verbrachte Rachel diese ruhigen Stunden damit, sich Notizen für neue Artikel zu machen, die Meldungen der Nachrichtenagenturen zu lesen oder zu irgendeiner Feier zu gehen. Hochzeiten waren nicht gerade ihr Lieblingsthema.
    Heute heiratete niemand in Birch Beach. Doch anstatt die Ruhe zu genießen und an einem größeren Bericht zu arbeiten, saß sie trübsinnig an ihrem Schreibtisch.
    Marcus Slade reiste ab. Jetzt schon.
    Nun ja, genau das hatte sie doch gewollt, oder?
    Natürlich. Vor allem nach gestern Abend. Du meine Güte, fast hätte sie sich dem Mann an den Hals geworfen. Wie die Frauen, die er so verabscheute. Am Ende dachte er sogar, sie hätte das alles geplant! Hätte im Nachthemd in der Küche gewartet, um ihn mit ihren Keksen zu verführen!
    “Oh nein!” stöhnte sie. “Gut, dass er abreist.”
    Genau. Warum also freute sie sich nicht darüber?
    Ein Schatten fiel auf den Schreibtisch, und sie hob ruckartig den Kopf.
    “Rachel”, sagte der blonde Mann, der plötzlich vor ihr stand.
    Na großartig, dachte sie, das fehlt mir gerade noch. Ein Abgesandter der Ludingtons, Birch Beachs erster Familie. “Eric.
    Was bringt dich am Samstagnachmittag zur ,Bark’?”
    “Ich glaube, die Antwort kennst du, Rachel”, erwiderte Eric Ludington scharf.
    Sie nahm den Blick von seinen milchig-blauen Augen und schob Papiere hin und her. “Leider nicht.” Sie lächelte ihn an.
    “Warum sagst du es mir nicht?”

    Er beugte sich vor und stützte beide Arme auf den Schreibtisch, so dass die schwere Goldkette im Ausschnitt seines teuren Arnold-Palmer-Golfshirts direkt vor ihren Augen glitzerte.
    Sie ließ den Blick zu dem weißen Gürtel wandern, der die blauweiße Hose hielt. Bestimmt trug er auch weiße Schuhe.
    Er deutete

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