Bleibst du fuer immer, Liebster
solange Sie hier sind.”
Marcus achtete nicht auf ihn und beugte sich wieder zu Rachel hinab. Als der Kuss endete, war Eric fort.
“Also wirklich!” rief sie und stieß Marcus von sich. “Was um alles in der Welt sollte das?”
“He, Sie sollten mir danken, anstatt die Entrüstete zu spielen.”
“Danken? Wofür?”
“Ich habe Sie gerettet”
“Ich brauchte nicht gerettet zu werden!”
“Von wegen! Der Mann hat Ihnen ein Schäferstündchen angeboten. Als Gegenleistung für einen schmeichlerischen Artikel. Und wie es aussah, wollte er sofort damit anfangen”, sagte Marcus.
“Wie lange haben Sie gelauscht?”
“Lange genug, Baby.”
“Ich bin nicht Ihr Baby!”
“Dann wollen Sie also lieber mit dem Lover-Boy in irgendein billiges Motelzimmer, ja?” entgegnete er.
“Für was halten Sie mich?” fauchte sie.
“Ich würde Sie gern in meinen Armen halten”, sagte er lächelnd und streckte sie nach ihr aus.
“Oh bitte.” Sie schlug seine Hand fort. “Sie sind ja schlimmer als Eric. Was tun Sie überhaupt hier? Ich dachte, Sie lassen kurz Timmys Drachen steigen und verschwinden dann so schnell wie möglich.”
“Er sucht sich gerade einen neuen aus. Sein alter war hinüber.
Und was das Verschwinden angeht … ich habe es mir anders überlegt”, sagte er. “Schätze, Sie hatten verdammt viel Glück.”
“Oh ja, genau, was ich brauchte.” Sie setzte sich auf die Schreibtischkante. “Dass Sie hier auftauchen und Eric Ludington den falschen Eindruck bekommt. Jetzt wird er in der ganzen Stadt herumposaunen, dass wir …” Sie konnte es nicht aussprechen. Nicht, wenn er sie so ansah.
“Miteinander schlafen?” ergänzte er spöttisch.
“Ja! Sie wissen doch, wie Kleinstädte sind!”
Lachend beugte er sich zu ihr. “Ganz genau, Schätzchen. Und ich weiß auch, dass man das Gerede nicht verhindern kann.
Also”, er stützte sich links und rechts von ihr ab, “tun wir es doch einfach.”
“Tun… was?”
“Miteinander schlafen, Rachel. Spätestens heute Abend glaubt die ganze Stadt doch sowieso, dass wir es tun.”
4. KAPITEL
Noch nie hatte Rachel so grüne Augen gesehen. Sie füllten ihr Blickfeld, schienen sie festzuhalten, als sie sich zurücklehnte, so weit der Schreibtisch, der Kaffeebecher und die spitzen Bleistifte es zuließen. Sie konnte so nirgendwohin - nur noch in Marcus’ Arme.
“Komm schon, Rachel”, flüsterte er. “Geben wir ihnen etwas, worüber sie reden können.”
Rachel stöhnte innerlich auf. Jedenfalls hoffte sie, dass es nur innerlich war, obwohl das Verlangen, das sie durchströmte, alle Bedenken hinwegzuschwemmen drohte. Als sein Mund auf dem Weg zu den Lippen ihr Kinn streifte, versuchte sie gar nicht erst, ihm auszuweichen.
“Komm schon, Rachel”, wiederholte er, während sein Mund über ihren Hals glitt. “Wenn sie uns schon verdammen, sollten wir wenigstens etwas davon haben.”
Diesmal wusste sie, dass sie laut aufgestöhnt hatte. Sie erschrak, und auch Marcus war überrascht. Er hob den Kopf, schaute ihr in die Augen, und sein Gesicht wurde plötzlich ernst.
Es war ein Wandel, der ihn noch gefährlicher wirken ließ.
Er nahm die Hände vom Schreibtisch, umfasste ihr Gesicht und zog es behutsam zu sich heran. Seine Augen glitzerten, während sein Blick sie zu durchdringen schien. “Rachel”, wisperte er, und sie fühlte seine Erregung, fühlte seinen immer heftiger werdenden Atem. “Rachel”, sagte er, und mit einem Mal wusste sie, dass dies kein Spiel mehr war. Auch in ihm tobte das Verlangen. Und wenn es sich mit ihrem verband, würde es kein Halten mehr geben.
Ihre Lippen öffneten sich …
“He, Marcus!”
Er sprang so hastig zurück, dass er fast gestolpert wäre.
“Timmy”, sagte er so ruhig wie möglich. “Was gibt’s, Partner?”
“Ich kann mich nicht entscheiden. Du musst mir beim Aussuchen helfen, ja?”
Marcus fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar und sah Rachel an, die mit geröteten Wangen am Schreibtisch lehnte. “Wie?” brachte er heraus.
“Du musst mir helfen, einen neuen Drachen auszusuchen. Da gibt es diesen roten, der aussieht wie…”
Marcus hörte kaum, was Timmy sagte. Er starrte Rachel an.
Er war mit eleganteren Frauen zusammen gewesen. Mit Frauen, die hart gearbeitet hatten, um ihn dorthin zu bekommen, wo sie ihn haben wollten. Mit Frauen, die genau wussten, wie man einem Mann Vergnügen bereitete. Aber nie hatte er in ihren Augen ein so unverhülltes Verlangen gesehen. Eine
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