Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
Liebesgedicht meines Lebens.
Es handelte davon, wie ich mich in Noahs Armen fühlte, wie ich uns sah, wo ich mit ihm hinkommen wollte:
Nur ein kleiner Moment
Ich lieg in deinen Armen, warm und so geborgen.
Gemeinsam träumen wir uns in das Glück von morgen.
Im Schlaf streichelst du mein Haar, mein Gesicht –
n ur diese kleine Berührung, die doch so viel verspricht.
Vertrauen, Wärme, Geborgenheit
vertreiben Kälte, Angst und Einsamkeit.
Die Liebe wirft in das Dunkel ein Licht,
wer sie nicht fühlt, der sieht es nicht.
Es ist eine Nacht voller Zärtlichkeit,
Nur ein kleiner Moment aus der Ewigkeit.
Als ich den Kugelschreiber zur Seite legte und die Zeilen wieder und wieder überflog, wurde mir bewusst, wie viel Wahrheit in ihnen lag.
Seitdem ich Noahs harte Schale durchbrochen hatte, freute ich mich auf jeden einzelnen Tag mit ihm. Auf jede Stunde, jede Minute, jeden Augenblick an seiner Seite. Noah hatte schlichtweg alles in meinem Leben verrückt – meine Interessen, Intuitionen, Prioritäten. Und so war es mir mittlerweile gleich, ob wir zurück nach England gingen oder hier blieben, solange ich nur bei ihm sein konnte. Ich gehörte an seine Seite, dessen war ich mir sicher. Von Beginn an hatte ich mich zu ihm hingezogen gefühlt und mich unaufhaltsam in ihn verliebt, obwohl er so einiges versucht hatte, damit ich ihn hasste.
Und jetzt?
Nun, ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Mensch einen anderen jemals so sehr geliebt hatte, wie ich Noah liebte. Sicher, ich hatte für einige Jungs geschwärmt und sogar ein paarmal behauptet, verliebt zu sein. Aber die Sache mit Noah ... fühlte sich so viel tiefer an, so fest und unerschütterlich.
Ja, ich war erst siebzehn. Aber ich war entschlossen – vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben. Ich wollte Noah aus seinem Kummer befreien, aus seinem selbstgezimmerten Gefängnis, aus seinen Ängsten und Zwängen. Ich wollte ihm zeigen, wie lebenswert dieses Leben war, wollte mich in ihm verlieren und mich ihm hingeben – in jederlei Hinsicht. Ich wollte ihm beweisen, dass er durchaus liebenswert war, dass er das Glück – unser Glück – verdiente, und dass es sich lohnte, Vertrauen zu schenken und sich zu öffnen.
Als ich mein Gedicht noch einmal in Schönschrift abschrieb, ließ mich ein Gedanke nicht mehr los, der mir derartigen Trost spendete, dass ich nicht lange zögerte und ihn unter die Zeilen setzte.
Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern – niemand kann das. Aber die Zukunft gehört uns, Noah. Uns allein.
Auf das Glück von morgen!
Em
XXI.
Pünktlich um elf hielt der Amarok vor unserem Haus.
Jason und mein Dad schliefen noch; mein Vater war erst im Morgengrauen nach Hause gekommen. Die Endphase einer Filmproduktion war immer die , die ihn am meisten schlauchte, die am zeitaufwendigsten und nervenaufreibendsten für ihn war. In diesen Wochen war er meistens kaum er selbst.
Ich öffnete das schmiedeeiserne Tor per Knopfdruck und sprang nach draußen, während das in der Sonne glänzende silberne Auto unsere Einfahrt emporfuhr.
Noah sah unglaublich gut aus. Er trug eine Sonnenbrille, ein hautenges schwarzes T-Shirt und eine seiner verwaschenen Jeans. Seine Haare – vom Duschen noch leicht feucht – standen nicht ganz so widerspenstig wie sonst von seinem Kopf ab. Er sah wirklich aus wie ein Model, und ich erbebte vor Stolz, als mir klar wurde, dass dieser Junge tatsächlich mein Freund war.
Als er ausstieg und ich auf ihn zustürmte, hob er die Sonnenbrille an und gab seine strahlenden Augen preis.
„Guten Morgen!“, rief ich bereits aus einigen Metern Entfernung und ließ mich förmlich in seine Arme fallen.
Lachend fing er mich auf. Für einen winzigen Augenblick – viel zu kurz – streiften seine Lippen die meinen. „War die Nacht nicht zu kurz?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. K ann es kaum erwarten, dein Zimmer endlich zu streichen.“
„Vorher wirst du noch ausgiebig frühstücken müssen“, warnte mich Noah, während wir einstiegen.
„Frühstücken? Jetzt noch?“, fragte ich erstaunt.
„Wir sind Langschläfer. Also, zumindest die anderen. Am Wochenende gibt es nie vor elf oder halb zwölf Frühstück“, erklärte er beinahe entschuldigend. „Und heute waren sich alle geschlossen einig, auf dich zu warten.“
Lucy und Marie deckten gerade den Tisch, Joe wendete die Eier in der Pfanne. Adrian war noch nicht einmal unten.
Alle begrüßten mich
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