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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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so sein? Einen Schritt vor und zwei zurück?
     
    Später am Abend aß ich meine Pizza, ohne irgendetwas zu schmecken, und wunderte mich, als mein Teller mit einem Mal leer vor mir stand. Ein Seitenblick auf Jay, der genüsslich an einem Viertel meiner Rucola-Pizza kaute, klärte die Situation, aber es war mir so egal, dass ich seine Dreistigkeit kommentarlos überging.
    Unser Vater, scheinbar noch immer besorgt wegen des Unfalls, fragte mich während des Essens gefühlte dreißig Mal, ob mir irgendwas wehtäte – „Der Hals vielleicht?“ – und räumte sogar freiwillig den Tisch ab.
    Zurück in meine m Zimmer, packte ich meine Bücher für die Schule zusammen, legte mich ins Bett, stopfte mir die Kopfhörer meines iPods in die Ohren, drehte Rolling in the deep von Adele voll auf und überhörte so beinahe das Klingeln meines Handys. Kathy , zeigte das blinkende Display an.
    „Hallo?“, meldete ich mich lustlos.
    „Emily? Bist du in Ordnung? Lucy hat gerade angerufen und erzählt, dass du einen Unfall hattest?“
    „Ja, aber es geht mir gut. Der Mini ist ziemlich kaputt, dürfte bis Mittwoch oder spätestens Donnerstag aber wieder repariert sein. “
 Und schon kam ich mir erneut wie ein Tonband vor. „Gott sei Dank! ... Was war heute Morgen eigentlich mit Noah los? Habt ihr euch gestritten, oder was?“
    „Wieso?“, heuchelte ich.
    „Na, du warst kaum weg, da stürzte er in den Garten und verlangte den Autoschlüssel von Lucy. Überhaupt wirkte er heute wieder extrem aufgebracht.“
    „Hm“, machte ich undefinierbar. „Woher wusste Lucy denn, dass ich einen Unfall hatte?“
    „Keine Ahnung! Ich dachte, du hättest es ihr erzählt.“ Mist!
    „Nein, ich ... Kathy, kannst du mir bitte Lucys Handynummer geben?“
    „Ähm ... klar!“
    Kurz darauf legten wir auf, und ich begab mich daran, Lucy eine SMS zu schreiben.
     
    Hi Lucy! Hat Noah dir von dem Unfall erzählt? Es war nicht so schlimm, mir geht es gut. Wir sehen uns morgen in der Schule. Bis dann, und vielen Dank noch mal für die tolle Party. Emily
     
    Lucy machte sich nicht die Mühe, mir zu antworten, sie zog es vor direkt anzurufen.
    „Hallo?“
    „Emily! Gut, dass du dich gemeldet hast. Was ist zwischen dir und Noah geschehen? Er war außer sich, als er zurückkam.“
    Alarmiert setzte ich mich auf. „Was bedeutet außer sich ? “ 

    „Na ja, er hat Adrian angeschrien, er solle sich endlich aus seinem Leben heraushalten, und dann hat er den Toaster quer durch die Küche geschmissen.“
    „Den Toaster? “ 

    „War wohl das Erste, was er in die Finger bekam. “ 

    „Hm ... Ich kann dir nichts dazu sagen, Lucy, tut mir leid. Das ist etwas, das dir Noah oder Adrian erzählen müssen. Ich habe schon genug angerichtet.“
    Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Lucy auf ihrem Bett saß und mit geschürzten Lippen über meiner Antwort brütete, die ihr mit Sicherheit so gar nicht gefiel.
    „Na schön”, seufzte sie schließlich. „Ich hoffe, du weißt, was du mit Noah tust. “ 

    „Ganz und gar nicht“, gestand ich.
    Sie kicherte, jedoch nur kurz. „Du tust es aber doch trotzdem, nicht wahr?“
    „Was auch immer, mir bleibt gar keine andere Wahl.“
    „Wie meinst du das?“ Der hoffnungsvolle Ton in ihrer Stimme entging mir nicht.
    „So, wie d u es verstanden hast. “ 

    „Gott, Emily, sei nicht so übermäßig kryptisch und rede Klartext mit mir”, maulte sie. Also gut!
    „Ich bin dabei, mich in deinen Bruder zu verlieben, Lucy! “
 Ein schrilles Quietschen, verstärkt durch die beschränkte Technik meines uralten Handys, traf auf mein Trommelfell und versetzte es in schmerzhafte Schwingungen.
    „Oh, du glaubst gar nicht, wie lange wir schon auf dich gewartet haben. “ 

    „Lucy? “ 

    „Hm? “ 

    „Irgendwie merkt man, dass du Adrians Zwilling bist.“ Ich sah sie nicht, aber ich spürte förmlich, wie breit ihr Grinsen ausfiel.
    „Ja, nicht wahr?“
     
    So sehr ich ihm auch mit der Verweigerung meiner Kochkünste drohte, Jason ließ es sich nicht nehmen, am folgenden Morgen sein protziges Motorrad vor der Schule abzustellen, seinen Helm gaaanz langsam abzustreifen und so gut wie jedem Mädchen, das an ihm vorbeilief, zuzuzwinkern.
    Warum genau ha tte ich den verdammten Ersatzwagen verweigert? Vermutlich hatte ich mir den Kopf doch härter angeschlagen als bemerkt. Heute schmerzte zumindest mein Hals ganz schön, was ich allerdings für mich behalten hatte, denn sonst hätte ich in diesem

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