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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Wa gen fertig ist. Könnte aber durchaus Mittwoch oder Donnerstag werden. Brauchen Sie einen Ersatzwagen?“ Ich verneinte und ärgerte mich im Nachhinein darüber, denn natürlich hatte ich mich damit selbst auf den Rücksitz von Jays Motorrad befördert.
    Als mein Bruder nach Hause kam und die Treppe emporpolterte, verhielt ich mich vollkommen still. Die Rechnung ging auf, denn da kein Wagen in der Einfahrt stand, ahnte er auch nicht, dass ich da war. Somit ersparte ich mir das Kochen und widmete mich weiterhin meinen trudelnden Gedanken, bis ich spät am Nachmittag erschöpft einschlief.
    Erst die Stimme meines Vaters weckte mich.
    Als ich die Augen aufschlug, war das Tageslicht in meinem Zimmer bereits so schwach und kraftlos, dass ich nicht einmal dagegen anblinzeln musste.
    „Jason, wo ist Emily?“, rief mein Dad. „Schon wieder auf Achse?“
    Die Zimmertür meines Bruders flog auf, bevor ich aus meiner Schlaftrunkenheit auftauchen konnte. „Nein. So wie ich das sehe, ist sie von dieser Party überhaupt nicht zurückgekehrt.“
    „ Was? “ Schlagartig klang die Stimme meines Vaters panisch. „Warum rufst du mich denn nicht an, Herrgott noch mal?“
    Nur eine Sekunde später klingelte mein Handy auch schon lautstark.
    Verflixt, verflixt, verflixt!
    Schon flog die Tür auf und Jay stand vor meinem Bett, auf dem ich noch immer zusammengerollt lag und mich nun schlafend stellte. Ich spürte seinen Blick und das breite Grinsen ... und fragte mich, was wohl in seinem Kopf vorging. Jason wäre nicht Jason gewesen, hätte er es lange für sich behalten. „Sag nichts. Du hast gesoffen .“
    Ich räkelte mich und zog mir die Decke über den Kopf, was seinen Verdacht offenbar nur bestärkte. „Ha! Emily hat gesoffen, Emily hat gesoffen“, rief er in dem Ton eines hänselnden Fünfjährigen und entzog mir dann mit nur einem Ruck die Decke. Ich riss die Augen auf und funkelte ihn böse an.
    „Grell, was? Und LAUT!!!“, brüllte er direkt über meinem Gesicht. Penner!
    Hätte ich wirklich Kopfschmerzen gehabt, wäre mir in diesem Moment vermutlich der Schädel geplatzt. Nüchtern schaffte ich es zumindest, meine Decke zurückzuerobern und mich erneut darunter zu verschanzen.
    „Jason, lass sie in Ruhe!“, rief mein Dad. „Zurück in dein Zimmer! Zum Henker noch mal, manchmal denke ich, du wirst nie erwachsen.“
    Ich liebte meinen Vater. Wirklich, ich liebte ihn von ganzem Herzen.
    Jay schob grummelnd ab, und mein Dad setzte sich zu mir auf die Bettkante. „Ist nicht so schlimm, Knöpfchen”, tröstete er mich mit meinem alten Spitznamen und strich mir dabei sanft die Haare aus der Stirn. „Mindestens ein Mal passiert das jedem.“
    Wäre ich wirklich betrunken gewesen, hätte ich meinem Bruder in diesem Moment wohl Abbitte getan. Denn Jay hatte in den vergangenen Jahren so viel Bockmist gebaut, dass mir mein Dad einen Alkoholrausch nicht mal übel genommen hätte. Im Gegenteil, er lobte mein Verantwortungsbewusstsein: „Es war gut, dass du nicht mehr gefahren bist. Soll ich dein Auto mit Jason abholen?“, fragte er leise und rieb mir dabei über die Oberarme.
    So schön es auch sein mochte , die Wahrheit für mich zu behalten und derart betüddelt zu werden, ich wusste, dass es höchste Zeit war, mit diesem Theater aufzuhören. Langsam setzte ich mich auf und begegnete dem besorgten Blick meines Vaters. „Tut dein Kopf nicht weh, wenn du so sitzt?“
    „Nein!“ Ich atmete tief durch. „Weil ich nicht betrunken bin, Dad.“
    „Oh! ... Gut.“ Sein erleichtertes Lächeln wurde bald schon von einem verständnislosen Gesichtsausdruck abgelöst. „Wo ist dann dein Auto? “ 

    „Ich hatte einen Unfall .“
    „ Was? “ In einer ruckartigen Bewegung riss er die Bettdecke zurück und sah an mir herab. Keinen Schimmer, ob er sich vergewissern wollte, dass meine untere Körperhälfte noch da war – jedenfalls stand ihm der pure Schock in die Augen geschrieben. „Bist du verletzt? “ 

    „Nein! Der Airbag hat ... “ 

    „Der Airbag ? Es war so schlimm, dass der Airbag ausgelöst hat? “ 

    „David!“
    „Wage es nicht, mich David zu nennen, Emily Rossberg, ich bin immer noch dein Vater. Und ich raste hier gerade aus.“
    „Eben“, sagte ich bestimmt. „Es war überhaupt nicht schlimm. Ehrlich, Dad, der Airbag geht schon auf, wenn man mit dem Fuß vor die Stoßstange tritt. Habe ich im Internet gesehen.“
    Langsam, wahrscheinlich nachdem er meine Zehen nachgezählt hatte, beruhigte sich

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