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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Moment nicht nur mit hochroter Birne, sondern mit hochroter Birne, gestützt von fetter Halskrause, vom Motorrad meines Bruders steigen müssen.
    „Geh endlich, du verscheuchst die Beute”, zischte der mir zu und beeilte sich, mir den Helm abzunehmen.
    Himmel, das tat ich mir ganz gewiss kein zweites Mal an.
    „Nach Hause komme ich mit Freunden”, beschloss ich schnell.
    „Was auch immer, mach dich vom Acker!”, murmelte Jay und versuchte sein Zahnpasta-Werbe-Grinsen von den brüsken Worten unangetastet zu lassen.
    Schnell packte ich meine Bücher und lief über den Schulhof zum Eingang. Denn natürlich war ich heute spät dran, Jay sei Dank. Dennoch lief ich zuerst zum Sekretariat und verlangte dort nach Mrs Porter, der Direktorin.
    „Hast du Probleme, Kind?“, erkundigte sich die nette Sekretärin besorgt, aber ich schüttelte nur den Kopf, ohne weitere Worte folgen zu lassen. Irgendetwas schien sie in meinen Augen zu sehen, das sie von meiner Entschlossenheit überzeugte. Und so zuckte sie endlich mit den Schultern und verschwand im Büro der Rektorin, nur um mich kurz darauf hineinzubitten.
    „Guten Morgen, Mrs Porter”, sagte ich höflich und streckte meine Hand über den breiten Schreibtisch.
    „Guten Morgen, Miss Rossberg”, erwiderte die elegant wirkende Frau mit dem leicht angegrauten Kurzhaarschnitt und der schmalen eckigen Brille. Sie sah tatsächlich so aus, wie man sich eine Direktorin vorstellt e. „Was führt dich zu mir? Hast du keinen Unterricht?“, fragte sie und deutete auf einen der Stühle vor mir.
    „Doch, aber ich muss zuerst noch etwas klarstellen.“
    „So? Und das wäre? “
 Ja, sie hatte auch den typischen Rektorinnen-Ton. Der, der es einem schwermachte, ihr in die Augen zu schauen, während man sprach. Dennoch zwang ich mich dazu, als ich ihr gradheraus erklärte, dass Noah nichts mit Bill Jankinsʼ angebrochener Nase zu tun hatte.
    Jedem anderen wäre an dieser Stelle wohl die Kinnlade herabgeklappt, aber Mrs Porter schaffte es tatsächlich, ihre würdevolle Miene nicht entgleisen zu lassen. Lediglich ihre linke Augenbraue zuckte ein wenig nach oben und verlieh ihrem Gesicht einen skeptischen Ausdruck.
    „Und das weißt du, weil ...?“, forderte sie mich auf.
    Ich atmete tief durch. „Weil ich es war, die Bill geschlagen hat.“
    Nun zuckten ihre Mundwinkel. Sie schwieg für ein paar Sekunden, bis sie sich wieder vollständig unter Kontrolle hatte .
 „Emily, ich weiß, dass du noch nicht sehr lange bei uns bist. Und ich finde deinen Mut wirklich bewundernswert, auch wenn deine Ambitionen eindeutig die falschen sind.“ Was?
    Ich verstand nur Bahnhof, was man mir vermutlich auch ansah.
    Mrs Porter lehnte sich vertraulich vor und sprach nun etwas leiser als bisher. „Ich bin auch eine Frau, Emily. Und ich sehe, dass Noah wirklich sehr gut aussieht. Glaub mir, so etwas kann man auch noch erkennen, wenn man schon etwas älter ist. Ich kann dich also durchaus verstehen. Dennoch, er wird es dir nicht danken. “
 An diesem Punkt begriff ich, war jedoch zu geschockt, um zu reagieren. Also fuhr Mrs Porter fort.
    „Noah Franklin ist ein sehr schwieriger Fall. Er ist einer der intelligentesten Schüler, die wir je hatten, lernt ohne Schwierigkeiten und scheinbar völlig m ühelos. Betrachtet man jedoch seine sozialen Fähigkeiten, weist der Junge große Defizite aus. Er ist nun mal äußerst aggressiv. Und das hat er nicht erst dem armen Bill bewiesen, sondern leider schon lange vor diesem Vorfall. “ 

    Ich traute meinen Ohren kaum . Der arme Bill? Der aggressive Noah? Oh nein, so würde dieses Spiel nicht enden. Nicht so, wie Bill es sich zurechtgelegt hatte.
    „Nein!“, rief ich viel zu laut.
    Mrs Porter lehnte sich in ihrem Drehstuhl zurück und sah mich verdutzt an. Na bitte, die Maske unerschütterlicher Ruhe war gefallen.
    „ Ich habe Bill geschlagen. Aus ... einer Art Reflex heraus. Weil er ...“ Ich holte tief Luft, dann sackten meine Schultern ein. „Weil er mich bedrängt hat. “ 

    Nun zogen sich die scharfgezogenen Augenbrauen der Direktorin tief zusammen. Sie beugte sich erneut ein wenig vor. „Er hat dich bedrängt, sagst du? ... Emily?“
    Ich nickte ... und wie auf ein Signal hin, hoben sich die Augenbrauen, auf denen mein Blick haftete. „Würde es dir etwas ausmachen, mir das ein wenig ausführlicher zu schildern?“
    Ich zögerte zwar, weihte sie dann jedoch ebenso vollumfänglich ein, wie zuvor schon Joe. Berichtete von Bills

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