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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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wurden von Dunkelheit erstickt. Die Welt verschwand.
    »Sie muss sterben, Faris.«
    Marcus’ Stimme aus dem Handy, das Faris an sein Ohr drückte, klang sanft vor besorgtem Bedauern, doch er kannte die stählerne Kälte, die sich dahinter verbarg, nur zu gut.
    Faris starrte auf das nackte Mädchen, das auf dem Hotelbett lag. Ihr kupferrotes Haar kringelte sich auf dem Kissen. Er streichelte die Wölbung ihres Bauchs, die Vertiefung ihres Nabels. Ihre durchscheinende Haut war unfassbar weich und zart.
    Er war so begabt. Er verdiente dies. Ihre Liebe würde die schmerzhafte Leere füllen, die ihn peinigte, wann immer Marcus keine Arbeit für ihn hatte.
    »Nein«, wisperte er.
    »Es sollte nach einem erweiterten Selbstmord aussehen, Faris. Du hattest den Auftrag zurückzuholen, was Caruso uns gestohlen hat. Es steht dir nicht zu, meinen Befehl zu ignorieren und den Kurs zu ändern, um dir selbst etwas zu gönnen.«
    »Aber das Szenario ist fast genau so, wie du es wolltest«, protestierte Faris. »Carusos eifersüchtige Freundin überrascht ihn bei etwas, das nach perversen Sexspielchen aussehen wird. Sie erschießt ihn und seine Geliebte mit ihrer Pistole, dann entsorgt sie, weil sie eine reine Amateurin ist, die Waffe in der erstbesten Mülltonne und taucht unter.«
    »Faris.« Marcus’ Stimme war unheilvoll sanft. »Das ist nicht das, was wir …«
    »Ich weiß, wo der Abdruck ist«, unterbrach Faris ihn. »Ich werde ihn dir jetzt holen. Welchen Unterschied macht es, ob sie verschwindet oder stirbt? Sie ist die Hauptverdächtige. Die Polizei hat keinen Grund, weitere Nachforschungen anzustellen. Sollen sie ihre Energie ruhig bei der Suche nach ihr vergeuden. Sie werden sie niemals finden.«
    »Faris.« Marcus’ Vorwurf war nun unüberhörbar. »Das ist nicht der springende Punkt. Hier geht es um mein Vertrauen in dich. Ich habe eine Unmenge an Energie und Geld in deine Ausbildung gesteckt. Ich habe aus dir den Besten der Besten gemacht. Und nun sagst du wie ein verzogenes Kind einfach Nein?« Er machte eine Pause. »Möglicherweise bist du dieser Sache nicht so würdig, wie ich dachte.«
    Faris’ Finger zeichneten die markante Vertiefung unter ihrem Brustkorb nach, wo ihre lebenserhaltenden Organe lagen, geschützt nur durch geschmeidige Muskeln und seidige Haut. Normalerweise setzte ihm Marcus’ Zorn so sehr zu, dass er glaubte, sich übergeben zu müssen, aber mit seinem roten Engel an seiner Seite berührte ihn all das nicht im Geringsten. Beinahe … frei. »Ich habe noch nie etwas für mich selbst erbeten«, erwiderte er mit verträumter Stimme. »Immer tue ich, was du willst. Immer.«
    Marcus’ Seufzen war scharf und ungeduldig. »Wir dürfen unsere Pläne nicht durch eine solche Banalität gefährden. Frauen sind austauschbar. Niemand weiß das besser als wir. Sei vernünftig. Ich werde dir zehn von ihrer Sorte geben. Hundert.«
    Nein . Es gab auf der ganzen Welt keine wie sie. Sein roter Engel. Faris’ Finger flatterten nach unten und umkreisten ihre Hüftknochen.
    »Dein Verhalten schockiert mich. Diese Callahan ist überflüssig wie ein Kropf. Bring den Job zu Ende. Ich will das tragische Finale der Caruso/Callahan-Saga heute Abend in den Elf-Uhr-Nachrichten hören. Versagen ist inakzeptabel. Haben wir uns verstanden? Faris?«
    Faris legte auf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Mädchen. Die billige Synthetikdecke war ihrer unwürdig. Sie sollte auf einem Altar purpurroten Samtes liegen, umhüllt von goldenem Stoff.
    Seine Finger verweilten auf der zarten Haut ihres Handgelenks und prüften ihren Puls. Er maß die entsprechende Dosis einer Droge ab, die sie für weitere zwei Stunden bewusstlos halten würde, und führte die Nadel sachte in ihren Arm ein.
    Er überlegte, sie ans Bett zu fesseln, nur für den Fall, dass er sich verspäten sollte, doch es widerstrebte ihm, ihre Liebesbeziehung damit zu beginnen, dass er sie verängstigte. Er wollte zärtlich mit ihr umgehen. Behutsam. Zwei Stunden waren reichlich Zeit, um den Abdruck für Marcus zu beschaffen. Ein paar Minuten mit Faris’ Nadeln, schon war Caruso mehr als bereit gewesen zu verraten, wo er ihn versteckt hatte.
    Tatsächlich war dies ein erbärmlich leichter Auftrag. Fast schon unter seiner Würde. Wenn alles glattlief, würde er das Mädchen noch nicht einmal foltern müssen.
    Faris hoffte darauf. Er war ein meisterlicher Folterknecht, doch er würde es vorziehen, wenn sie ihn liebte. Müsste er sie quälen, würde das die

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