Blind Date mit der Lust
zu, wie der junge Mann das Zimmer durchquerte, die Tür aufschloss und den Raum verließ. Da war es nur noch eine.
„Idiot„, sagte die Senatorin liebevoll, als sie die Überdecke glatt zog und die Kissen aufschüttelte. Sie strich noch eine letzte Falte aus der Überdecke, dann verließ sie zufrieden das Schlafzimmer.
Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, war es für einige Sekunden still. Jack hielt Mia noch fest, ließ sie aber sofort los, als sie einen Schritt nach vorn machte.
Sie öffnete die Schranktüren und trat ins hellere Licht des Schlafzimmers. „Ich gehe ins Bad, solange du die CD überprüfst. Danach trennen sich unsere Wege.„
„Ja„, sagte er leichthin. „Klar.„ So leicht wirst du mich nicht los, Süße. Bleib lieber noch ein bisschen, wir werden viel Spaß zusammen haben .
An der Tür zum Badezimmer blieb sie stehen und sah ihn an. „Was gerade zwischen uns passiert ist, bedeutet – oder ändert – rein gar nichts.„
Jack fand, dass ihr schlangenhafter Blick äußerst sexy war. Es hatte ihn wirklich erwischt. „Dann bist du taub, blind und stumm, Liebling„, erwiderte er mit leicht drohendem Unterton. „Es ändert alles.„
„Das war schon immer dein Problem, Jack. Du glaubst einfach, Sex ist die Antwort auf alle Fragen. Meine Handtasche?„ Sie streckte die Hand aus. Jack knallte ihr die schmale Clutch hin, die er in seine Jackentasche gesteckt hatte. „Du bist zu begriffsstutzig, um einzusehen, dass da noch eine Frage offen ist.„
Er ging zur Schlafzimmertür und schloss sie ab, zusätzlich schob er einen Stuhl unter die Klinke. „Aber ich, ich kenne die Frage, Süße.„ Er drehte sich zu ihr um. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob du die Antwort aushalten kannst.„
„Das bin ich auch nicht„, sagte sie leise, trat ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
Für einen Moment lehnte sie sich gegen die Tür, ohne das Licht einzuschalten. Dumm, dumm, dumm . Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sex mit Jack Ryan! Und dann auch noch in einem Kleiderschrank? Sie schüttelte den Kopf, stieß sich von der Tür ab und tastete im Dunkeln nach dem Lichtschalter.
Sanftes Licht erhellte das großzügige Badezimmer. Wenig schmeichelhaft für Mia. Ihre Haare standen ab wie die Federhaube eines Kakadus, ihr Rouge war auf einer Wange vollkommen verschwunden, und ihr Mascara war verlaufen, sodass sie aussah wie ein Waschbär. Sehr attraktiv.
Mia führte einen intensiven Monolog, während sie ihr Kleid glatt strich. Alles der Reihe nach. Erst einmal den BH richten. Wie konnte es sein, dass er auf links gedreht war, wo sie ihn doch gar nicht ausgezogen hatte? Außerdem war ihr berüchtigter Stringtanga verschwunden. Sie musste dringend den Schrankboden absuchen! Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass Jack ihn ihr abgestreift hatte. Als sie sich die Haare kämmte, begegnete sie ihrem Blick im Spiegel. Sie sah tatsächlich so aus, als ob sie gerade wilden, großartigen Sex gehabt hätte. Um Himmels willen!
„Bist du eigentlich noch ganz bei Trost?„, fragte sie ihr Spiegelbild. Offensichtlich war sie das nicht. Denn sie hatte Jack nicht nur gestattet, mit ihr zu schlafen – es hatte ihr auch noch Spaß gemacht! Und wie! Sie starrte die derangierte Frau im Spiegel an und dachte noch einmal an die vergangenen Minuten im Halbdunkel, als Mrs Wichtig und ihr abgerichteter Lover den Takt vorgegeben hatten, dem Jack und sie gefolgt waren. Sie erinnerte sich an den glorreichen Augenblick, als die ganze Welt sich um sie drehte und sie verschlang. Und dann das Gefühl, dass alles richtig war, als sie spürte, wie Jack kam.
„Oh Mann.„ Sie betrachtete die Zimmerdecke und fand, dass sie den Titel „Idiotin des Jahrhunderts„ verdiente. „Ob es dafür eine Medaille gibt?„
Sie benutzte die Toilette und kramte dann in ihrer Clutch nach Notfall-Kosmetika, um sich wieder halbwegs präsentabel herzurichten. Natürlich nicht für Jack. Für Jack konnte sie ruhig aussehen wie ein aufgeschreckter Waschbär. Immerhin war er verantwortlich für ihren Zustand. Aber sie musste ja noch an den Partygästen vorbei.
Sie wischte den verschmierten Lipgloss ab und trug neuen auf. Dabei stellte sie fest, dass ihre Hand zitterte.
Er machte sie verrückt. Wahnsinnig. Krank.
Ihr ganzer Körper schmerzte. Sie wollte ihn – noch mal. Noch mehr. Sie war sogar bereit, wieder mit ihm zusammen zu sein, nach seinen Bedingungen. Ganz egal. Wie bescheuert war sie eigentlich? Vielleicht sollte
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