Blind Date mit einem Cowboy
miteinander geredet hatten, war es um Joshs Trennung von Kristin gegangen.
„Du siehst gut aus“, stellte Bill anerkennend fest. Er deutete zu dem Lederstuhl vor seinem Schreibtisch. „Glücklicher, als ich mich erinnere.“
Josh setzte sich und warf einen Blick zur Wanduhr. „Es läuft gut auf der Ranch.“
„Ich habe gehört, dass es auch in deinem Privatleben bergauf geht.“
„Das kann man so sagen.“
„Deine Mutter und ich möchten deine neue Freundin kennenlernen. Vor allem, da sich etwas Ernstes anzubahnen scheint.“
„Es ist nichts Ernstes“, widersprach Josh – wie immer, wenn er darauf angesprochen wurde. „Stacie und ich sind nur gute Freunde.“
„Da habe ich aber etwas ganz anderes gehört.“
Josh grinste. „Man sollte meinen, dass du lange genug in dieser Stadt lebst, um zu wissen, dass du nichts auf Klatsch geben solltest.“
„Rosalee hat deiner Mutter erzählt, dass Miss Summers häufig die Nacht bei dir verbringt.“
Das Lächeln gefror auf Joshs Gesicht. Rosalee Barker hatte früher jahrelang für seine Eltern gearbeitet, doch seit einiger Zeit war sie bei ihm als Haushälterin eingestellt. Er hatte fest mit ihrer Loyalität gerechnet. „Rosalee hat soeben ihre Anstellung verloren.“
Beschwichtigend hob Bill beide Hände. „Sei ihr nicht böse. Sie hat es nur deiner Mutter anvertraut, und die sagt es nicht weiter. Das weißt du doch.“
„Dir hat Mom es doch erzählt“, entgegnete Josh.
„Wir wissen, dass du nicht mit dieser Frau zusammen wärst, wenn dir nicht an ihr gelegen wäre.“ Bill zog die Augenbrauen zusammen. „Ich verstehe nicht, warum du so geheimnisvoll tust. Das sieht dir gar nicht ähnlich.“
„Ich bin kein Schuljunge mehr, Dad. Ich muss dir nicht jeden vorstellen, mit dem ich verkehre.“
„Wir möchten die Menschen kennen, die dir wichtig sind. Kommt doch morgen gegen sechs zum Dinner zu uns. Ganz zwanglos und unverbindlich.“
„Lieber nicht.“
„Warum nicht?“
„Weil ich weiß, wie so was bei euch abläuft. Ihr würdet uns über unsere Zukunft aushorchen.“ Josh konnte sich lebhaft vorstellen, wie Stacie reagierte, wenn seine Mutter auf ihren Wunsch nach Enkelkindern zu sprechen kam. „Da wir keine gemeinsame Zukunft haben, wäre das peinlich. Stacie plant, Sweet River bald wieder zu verlassen. Das bedeutet dann das Ende unserer Beziehung.“
„Wollt ihr nicht in Kontakt bleiben?“
„Was hätte das für einen Sinn?“ Aus Frust klang Joshs Stimme schärfer als beabsichtigt. „Sie will nicht hier leben.“
Bill stand auf, trat an das Fenster und blickte hinaus. „Weiß sie denn, dass du sie liebst?“
„Wie kommst du denn auf die Idee, dass ich sie liebe?“
„Du bist mein Sohn. Ich kenne dich.“
Josh hätte seine Gefühle für Stacie gern geleugnet, aber das konnte er nicht. „Was hätte es für einen Sinn, es ihr zu sagen? Sie muss ihren eigenen Kurs im Leben einschlagen.“
Bill wandte sich vom Fenster ab. „Man muss immer alle Faktoren berücksichtigen, um eine gute Entscheidung treffen zu können.“
Das sagt sich so einfach , dachte Josh. Doch er wusste, wie viel es Stacie bedeutete, ihre Glückseligkeit zu finden. Ihr zu sagen, dass ich sie liebe, wäre emotionale Erpressung .
So tief wollte er nicht sinken. Nicht einmal, wenn es bedeutete, die Frau zu verlieren, die er liebte.
9. KAPITEL
Stacie parkte den Jeep am Ende der langen Autoschlange, die in der Auffahrt zu Seth Anderssens Haus stand. Offensichtlich ging es um mehr als einen landläufigen Kindergeburtstag. „Jetzt verstehe ich, warum Seth eine so große Torte bestellt hat.“
Lauren musterte sich im Schminkspiegel in der Sonnenblende. „Wie sehe ich aus? Ich wollte nicht zu leger wirken, aber jetzt fürchte ich, dass ich übertrieben habe.“
Sie war in fünf verschiedene Outfits geschlüpft, bevor sie das Haus in einem lavendelblauen ärmellosen Leinenkleid verlassen hatte, und beschäftigte sich mit ihrem Make-up, seit sie aus Sweet River losgefahren waren.
Stacie wusste nicht, was sie von diesem untypischen Verhalten denken sollte. „Du siehst toll aus. Richtig professionell.“
Lauren erblasste. „Professionell?“
„Na ja, wie eine Doktorandin eben. Ich dachte, so wolltest du rüberkommen.“
„Eigentlich nicht. Guck mich mal richtig an und sag mir ganz ehrlich, ob ich overdressed bin.“
„Die Perlen wirken vielleicht übertrieben, aber ich kenne den Dresscode für diese Events nicht. Vergiss nicht, dass für mich auch
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