Blind Date mit einem Cowboy
sein, der mit den Händen arbeitete? Unmöglich!
„Du hast recht, Seth“, warf Anna ein. „Dieser Salat ist fabelhaft. Stacie gewinnt den Wettbewerb mit Sicherheit.“
Josh hielt mit der Gabel auf halbem Weg zum Mund inne. „Welchen Wettbewerb?“
Stacie warf ihrer Mitbewohnerin einen warnenden Blick zu.
Anna bemerkte es offensichtlich nicht, denn sie beugte sich eifrig vor und erklärte: „Ich habe davon in der Denver Post gelesen. Das beste Rezept wird mit fünftausend Dollar und einem Jahresarbeitsvertrag bei Jivebread prämiert.“
„Jivebread?“ Seth nahm sich zwei Mais-Muffins aus einem Korb, behielt eines für sich und warf das andere über den Tisch zu Josh, der es geschickt auffing. „Nie gehört.“
„Das ist eine der führenden Catering-Firmen in Denver“, erklärte Anna. „Dort zu arbeiten, war schon immer ihr Traum.“
Josh ließ seine Gabel sinken, und obwohl Stacie ihn nicht ansah, spürte sie seinen forschenden Blick auf sich ruhen.
„Ich denke, sie hat eine ausgezeichnete Chance, den Preis zu gewinnen“, fügte Lauren hinzu. „Falls sie sich bis zum Abgabetermin nächste Woche bewirbt.“
Die Baked Beans, die Stacie bis zu diesem Moment ausgezeichnet geschmeckt hatten, blieben ihr fast im Hals stecken. Sie schluckte schwer.
„Warum sollte sie nicht teilnehmen?“, fragte Seth. „Mit diesem Salat schafft sie es mit Sicherheit bis an die Spitze.“
Sie wusste, dass niemand ihr Zögern verstand. Himmel, sie verstand sich ja selbst nicht.
Das Startgeld war akzeptabel. Dass ihre früheren Rezepte bei Abbie und Marc durchgefallen waren, bedeutete noch lange nicht, dass es diesmal auch so sein musste. Das konnte wirklich die Chance sein, es ganz nach oben zu schaffen.
Sie ignorierte Joshs fragenden Blick und konzentrierte sich auf das Essen auf ihrem Teller. Zum Glück wendete sich das Tischgespräch anderen Themen zu.
Seth erzählte Anekdoten aus dem Leben seiner kleinen Tochter Danica. Lauren berichtete von den Fragebögen, die sie bis bisher ausgewertet hatte. Und Anna legte einige neue Kleiderentwürfe vor, die sie „ganz zufällig“ bei sich hatte und die von allen gebührend bestaunt wurden.
Danica, gekleidet wie eine Prinzessin in einem rosa Rüschenkleid, huschte von Raum zu Raum, mit funkelnden blauen Augen und einem ansteckenden Lächeln auf den Lippen. Wenn sie nicht gerade mit ihren Freundinnen spielte oder mit ihrem Zauberstab Wünsche gewährte, bettelte sie ihren Dad an, endlich die Kerzen auf ihrer Geburtstagstorte ausblasen zu dürfen.
„In fünfzehn Minuten“, versprach Seth. Er grinste, als er das funkelnde Diadem sah, das Anna seiner Tochter auf die blonden Locken gesetzt hatte. „Unsere Gäste müssen erst noch zu Ende essen.“
„Aber ich will jetzt meine Torte, Daddy. Bitte, bitte, bitte!“
„Danica, kein Wort mehr! Sonst mache ich zwanzig Minuten daraus.“
Sie zog einen Schmollmund, starrte ihn einige Sekunden lang an und stieß dann einen langen Seufzer aus, der jeder Prinzessin Ehre gemacht hätte.
Anna stand auf und nahm ihre Nichte bei der Hand. „Fünfzehn Minuten sind gerade lang genug, um Reise nach Jerusalem zu spielen.“
Danicas Gesicht erhellte sich. „Ich hole Madison und Emily und Tyler und Jessie …“ Während sie hinauslief, sprudelte sie unaufhaltsam weitere Namen hervor.
Lauren stand auf. „Ich helfe mit.“
„Ich nehme dich beim Wort“, erwiderte Anna. Dann wandte sie sich an ihren Bruder. „Und dir rate ich, dafür zu sorgen, dass du die Torte in fünfzehn Minuten fertig hast.“
Seth gab sich unbeeindruckt, doch wenige Sekunden später verschwand er in der Küche.
Stacie und Josh blieben allein am Tisch zurück.
„Ich sollte eigentlich auch helfen“, sagte sie, machte aber keine Anstalten aufzustehen.
„Du hast deinen Teil schon beigetragen.“ Er legte eine Hand auf ihre und drückte sie. „Entspann dich und genieß den Abend.“
„Das tue ich sogar.“
Er drehte sich auf seinem Stuhl zu ihr um. „Das klingt überrascht.“
„Ich wusste nicht, was ich von dieser Feier erwarten sollte. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute an einem Kindergeburtstag teilnehmen.“
„In dieser Gegend ist jede Gelegenheit ein willkommener Anlass für eine Party.“ Josh trank einen Schluck Eistee. „Meine Eltern wären auch gekommen, aber mein Vater fühlt sich nicht wohl.“
In letzter Zeit fragte sie sich hin und wieder, ob sie und seine Eltern wohl miteinander auskommen würden. Obwohl es eigentlich
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