Blind Date Mit Einem Rockstar
geküsst«, erklärte er mir mit ungewohnt sanfter Stimme. »Das ist doch normal.«
»Aber, aber du hasst Serena doch!«, schrie ich beinahe schon verzweifelt. »Du magst Serena nicht! Du hasst sie!«
Simon schüttelte lächelnd den Kopf. »Du hasst mich , Serena.«
Das war unmöglich! Wann hatte Simon denn Gefühle für mich entwickelt? Nein, nein, nein. Das musste ein Trick sein!
»Du …, du hast Serena ein Bier über den Kopf geschüttet!«
»Weil du mir zwei klebrige Tequilas ins Gesicht und in den Schritt geleert hast«, sagte er, immer noch mit diesem Lächeln auf den Lippen, das mich zusätzlich verwirrte. Vor zwei Stunden war ich mir noch sicher gewesen, dass er mich nicht ausstehen konnte. »Ich hasse dich nicht, aber ich lasse mir so etwas einfach nicht bieten. Und nur weil ich jemanden mit Alkohol übergieße, heißt das nicht zwingend, dass ich die Person nicht mag. Weißt du, wie oft ich jemandem schon zum Aufwachen das Bier vorm Vortag über den Kopf gekippt habe?«
Mein Herz flatterte wild in meiner Brust und ich bekam fast keine Luft mehr, während ich Simon noch immer anstarrte, als wäre er … irgendetwas Unfassbares eben!
Jetzt war ich meinem Ziel, Simons Herz zu brechen, einen Schritt nähergekommen. Leider hatte ich vergessen, den imaginären Beipackzettel zu lesen, in dem stand, dass so ein Plan ordentliche Risiken und Nebenwirkungen haben konnte.
Denn anscheinend waren die Schmetterlinge in meinem Bauch zu neuem Leben erwacht und zu Zombies mutiert.
14. KAPITEL
SERENAS PROBLEM MIT … EIN NEUES PROBLEM EBEN!
Nell saß auf dem nackten Boden meines Zimmers und sortierte gelangweilt meine zahlreichen Party-Flyer, die ich leidenschaftlich gerne sammelte. Ich hatte die Angewohnheit, auf Partys Fotos von meinen Freundinnen und mir zu machen und sie dann an die Flyer zu heften.
»Tagesordnung des zwanzigsten Oktobers: Problem analysieren und lösen. Ich fasse einmal die aktuelle Lage von dir, Serena, zusammen.« Sie räusperte sich laut. »Simon war also zufälligerweise eines deiner Blinddates.«
»Genau.«
Ich schaufelte einen weiteren Löffel Erdbeereis mit reichlich Schokostreusel in mich rein. Genau das brauchte ich jetzt am allermeisten: meine Freundinnen und etwas Süßes, das meine Nerven beruhigte. Ich würde zwar die nächsten drei Tage nur Salat essen dürfen, aber ich brauchte jetzt Eis.
Wie hatte Simon es nur wagen können, mich zu küssen?
Meine Fingernägel verkrampften sich um den Eisbecher. Meine Gefühle für ihn waren zu Zombies geworden und aus ihren tiefen Gräbern auferstanden, um sich an meinem Leid zu laben.
Hoffentlich würde mein Plan, den Zombies einen Pfahl ins Herz zu rammen, bald aufgehen – oder wie killte man Untote noch mal am besten?
»Und ihr beide habt euch bei eurem Gespräch über eure erste Liebe unterhalten«, fasste Violet meine einstündige Rede kurz und knapp zusammen. Ich hatte meinen Monolog zwar mit sehr vielen Flüchen ausgestattet, trotzdem kam es mir irgendwie jämmerlich vor, eine Stunde lang wegen eines – keines – Dates rumzujammern.
Violet strahlte übers ganze Gesicht, was in erster Linie an den ganzen Süßigkeiten lag, die sie glücklich stimmten. Viel glücklicher, als ein Junge sie jemals machen könnte. Sie würde wohl mal den Candyman heiraten.
»Aber statt zu sagen, dass du seine erste große Liebe warst, hat er ein Mädchen namens Verena erwähnt«, schloss Violet ihre Kurzzusammenfassung.
»Genau«, sagte ich erneut. »Wenn Serena diese Schlampe findet, dann soll Gott ihr gnädig sein!«
Ich streckte den Zeigefinger in die Luft. »Serena hat sich auf Youtube hundertmal das Video How To Cover Up A Murder von Smosh angesehen und Serena weiß jetzt, wie man am besten einen Mord kaschiert.«
»Und wenn nur ein Spritzerchen Blut vergossen wird, übergibst du dich krampfartig«, merkte Nell an. »Du wirst weder Simon noch dieser ominösen Verena ein Haar krümmen. Stattdessen wird bald die Wahrheit über dich ans Licht kommen und – Violet, fahre bitte fort.« Nell nickte unserer Freundin zu, die wie bei einem auswendig gelernten Vortrag ohne Umschweife weitersprach. »Du und Simon kommt wieder zusammen.« Sie stöhnte. »Eure Liebesgeschichte ist so etwas von vorhersehbar. Zoeys Story hatte da einen ausgefeilteren Spannungsbogen, weil ich nie gedacht hätte, dass sie so schnell miteinander ins Bett steigen.«
»Werden wir nicht!« Ich schüttelte den Kopf. »Serena hat die Schnauze voll von Simon! Wie oft soll
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