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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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Neues beginnen und die Fehler der Vergangenheit ruhen lassen.
    Simons Hand glitt aus meiner.
    »Du bist es also doch.« Seine Stimme klang irgendwie verändert. Sie war nur noch ein heiseres Flüstern. Erkannte ich etwa so etwas wie Enttäuschung darin? Oder war es nur der Schock? Oder sogar Freude? »Sera.«
    Beim Klang meines alten Spitznamens zog sich mein Herz in freudiger Erregung zusammen.
    »Ja, Simon«, lächelte ich. »Serena ist es.«
    Ich erwartete, dass Simon mich umarmen und immer und immer wieder küssen würde, doch er schüttelte nur den Kopf. »Wie konntest du mir das antun?«
    »Was antun?«
    »Dieses ganze Theater!« Er warf die Hände in die Luft. »Dass du mich nicht kennst!«
    »Du hast es gewusst, oder?« Ich machte wieder einen Schritt auf ihn zu, doch Simon wich zurück. »Du wusstest doch auch von Anfang an, dass Serena Sera ist!«
    Er sah weg. »Ich habe es geahnt. Aber … du hast es schließlich immer wieder abgestritten!«
    Als er mich wieder ansah, funkelte in Simons Augen eine Feindseligkeit, die ich nicht von ihm gewohnt war. Wenn man Simon länger kannte, wusste man, dass er vielleicht eine harte Schale zur Schau trug, darunter aber ziemlich weich war. »Ich dachte, dass ich mich täusche. Ich hielt mich eine Zeit lang für paranoid, weil ich Sera in dir sah. Wie oft du mich angelogen hast!«
    Ein paar Passanten spazierten schnell an uns vorbei.
    »Serena …« Ich kniff die Lippen fest aufeinander. Natürlich hatte ich Simon all die Zeit angelogen. Ich wollte die Sache nicht runterspielen, aber ich hatte schließlich noch vor der Eskalation erkannt, dass ich Simon immer noch liebte. »Du musst Sere-«
    »Nein!«, schnitt er mir scharf das Wort ab. »Jetzt bin ich dran, die Fragen zu stellen. Warum hast du es mir nicht gesagt?« Er klang verzweifelt. »Warum hast du mir nicht gesagt, wer du bist, Serena?«
    »Serena wollte etwas Böses mit dir tun«, gestand ich ihm mit zittriger Stimme. »Serena wollte, dass du so sehr leidest wie sie, nachdem du sie verlassen hast. Genau deshalb wollte Serena dir vorerst nichts sagen.« Ich schluckte schwer. Simon war bleich im Gesicht geworden. »Serena wollte dich verführen und dir danach das Herz brechen.«
    Es war so still zwischen uns, dass ich den Wind durch die kahlen Bäume wehen hörte.
    »Ich weiß dank dir wieder, warum ich die Vergangenheit hätte ruhen lassen sollen«, zischte er. »Du bist nicht mehr die Sera, die ich kannte. Sieh dich doch an!« Er schüttelte den Kopf. »Meine Sera hätte sich nie so verhalten. Sie hat ehrliche Gefühle für mich gehabt und nicht versucht, mir wehzutun.«
    Aber ich liebe dich doch! , wollte ich einwenden, doch die Worte kamen nicht über meine Lippen.
    Meine ganze Kraft ging ohnehin dafür drauf, meine Tränen zurückzuhalten. Ich hatte mir die Sache mit Simon zu einfach und optimistisch ausgemalt. Er konnte nicht einfach hinnehmen, dass ich vor kurzem noch ein perfides Spiel mit ihm treiben wollte. Es war so naiv gewesen, anzunehmen, dass er die Sache auf die leichte Schulter nehmen würde.
    Stattdessen versetzte mir Simon mit seinen Worten einen weiteren Schlag in die Magengrube. »Dein Plan ist aufgegangen, Serena. Du hast mir wirklich etwas Grauenhaftes angetan.«
    »Aber–«
    »Lass mich in Ruhe!«, brüllte er mich an.
    Er drehte sich um und ging.
    Darum sah er auch nicht, wie ich weinte. »Aber Serena liebt dich doch …« flüsterte ich leise.

20. KAPITEL
SERENAS GLÜCK MIT HILFSBEREITEN FREUNDINNEN

    I will run to you to you till I canʼt stand on my own anymore
    I cross my heart and hope to die …
    Ich hoffte stark darauf, dass mein MP3-Player wegen Überhitzung nicht gleich durchbrannte und mein Zimmer in Flammen aufgehen ließ. Zwar hatte ich nicht mitgezählt, aber ich war bestimmt schon bei Song Nummer neunhundert angelangt. Kein einziges Musikstück hatte mir geholfen, über den Schmerz, der in meiner Brust wütete, hinwegzukommen – nicht einmal Cross My Heart von der kanadischen PopPunk-Band Marianas Trench .
    Normalerweise ließ mich Musik alles Schlechte in meinem Leben vergessen: Noten, Zoff mit meiner Mutter, Beleidigungen. Aber Simons Ablehnung ließ mein Herz auch nach drei Tagen noch fürchterlich bluten.
    Seitdem hatte ich meinen MP3-Player auf volle Lautstärke eingestellt und ernährte mich nur noch von Wasser und Tic Tacs.
    Meine Tränen waren bereits am ersten Tag versiegt, aber immer noch spürte ich den Schmerz in meiner Brust, der mich schwach wie ein Stofftier

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