Blind-Date um Mitternacht
hatte er sie letzte Nacht immer wieder von neuem erregt. Und jedes Mal, wenn sie ihn angesehen hatte, hatte er gesagt: “Komm her.”
Sie wollte es ihn immer wieder sagen hören, ihr ganzes Leben lang.
Er zog sie auf sich und küsste sie so zärtlich, dass ihr beinahe die Tränen kamen. “Hm … Du bist die schönste Decke, die ich mir denken kann.” Seine großen, rauen Hände hielten ihren Po umfangen und pressten sie an ihn. “Und du riechst gut genug, um dich zum Frühstück zu verspeisen”, murmelte er rau, während er mit den Lippen die zarte Haut an ihrem Kinn liebkoste.
Die Erinnerung an das, was er mit ihr getan hatte, an ihre schockierend hemmungslose Reaktion darauf, und seine sinnlich-raue Stimme trieben ihr die Röte in die Wangen. Bei dem Gedanken an die kühnen Dinge, die er gesagt hatte, und die Art, wie er sie gesagt hatte, durchströmte sie ein heißer Schauer.
Sie küsste seinen Nasenrücken und fragte sich, wie sie es anfangen sollte, ihm etwas zu erklären, das vielleicht das Ende des schönsten Erlebnisses, das sie sich je erträumt hatte, bedeuten würde. Aber bevor sie die richtigen Worte finden konnte, lenkten seine Hände, die suchend zwischen ihre Schenkel glitten, sie wieder von ihrem guten Vorsatz ab.
Eine süße Schwere breitete sich in ihren Gliedern aus, und die Art, wie seine Atemzüge sich beschleunigten, verriet, dass es ihm ebenso viel Vergnügen bereitete, sie zu berühren, wie ihr, berührt zu werden.
Mit der freien Hand umfasste Nick ihren Nacken und zog ihren Kopf zu sich, um sie zu küssen, so dass Worte ohnehin unmöglich waren. Und unerwünscht.
Als sie nach einem leidenschaftlichen Liebesakt erschöpft und glücklich auf seine Brust zurücksank, sagte er: “Wir müssen miteinander reden.”
Allerdings. In der Nacht zuvor hatten sie wenig Gelegenheit dazu gehabt. Josie hob träge den Kopf und schaute auf. Er sah beunruhigt aus. Und sehr ernst.
Sie begann sich zu fragen, ob er vielleicht schon gemerkt hatte, was für eine Schwindlerin sie war, als das Geräusch von Schritten auf dem Pier sie ablenkte. Er hob stirnrunzelnd den Kopf. Eine männliche Stimme zerriss die morgendliche Stille, und beide erschraken.
“Nick!” Ein lautes Klopfen begleitete die Rufe. “Verdammt, Nick, bist du da drinnen?”
Josie starrte ihn entgeistert an. “Benutzt Nick auch das Boot deiner Eltern?”
Das Gesicht verziehend, sagte er: “Andauernd. Aber er bringt nie Frauen her. Vergiss das nicht, okay?” Er schob sie sanft beiseite. “Bleib, wo du bist, Liebling. Und verhalt dich ruhig. Ich bin gleich wieder da.”
Sie schaute zu, wie er sich hastig anzog. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, glitt sein Blick verlangend über ihren nackten Körper. Widerstrebend deckte er sie mit einem Laken zu.
Das Klopfen an der Tür wurde immer ungeduldiger. “Ich weiß, dass du da bist, Nick!”
“Mir scheint, dass unsere magische Nacht ein Ende hat, Liebling.” Nick seufzte bedauernd und küsste Josie flüchtig auf die Lippen. “Versprich mir, dass du dich nicht von der Stelle rührst.”
“Ich verspreche es.”
“Nick!”
Er schloss für einen Moment die Augen, bevor er zurückrief: “Nicht so ungeduldig, ja?”
Er war draußen und hatte den Riegel vorgelegt, bevor Josie auch nur ein Wort erwidern konnte.
4. KAPITEL
K aum streckte Nick den Kopf aus der Kabinentür, stürzte Bob sich auf ihn. “Ich habe dich überall gesucht!” Er sah übernächtigt und ungekämmt aus, ganz und gar nicht wie der Bob, der sich mit seinem gepflegten Erscheinungsbild zu brüsten pflegte. Eine böse Vorahnung beschlich Nick.
“Pst! Sprich leiser, ja?” Er nahm Bob am Arm und zog ihn den Pier hinunter auf den Parkplatz zu. Erst als sie außer Hörweite des Hausboots waren, blieb er stehen. “Und jetzt sag mir, was los ist.”
Bob starrte ihn sekundenlang ungläubig an. “Was los ist? Was soll das heißen, ‘was los ist’? Ich will wissen, was du mit Josie Jackson gemacht hast!”
Tatsache war, dass Bob, obwohl er ein erwachsener Mann war, viel zu naiv war, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Und abgesehen davon ging es ihn nichts an, was er, Nick, mit Josie tat. Diesmal störte es Nick nicht im Geringsten, seinen Partner zu belügen. “Mit Josie Jackson? Gar nichts.”
Ohne wirklich zuzuhören, begann Bob ungeduldig auf und ab zu schreiten. “Susan ist mit den Nerven am Ende. Nachdem sie die ganze Nacht versucht hat, ihre Schwester telefonisch zu erreichen, rief sie heute Morgen
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