Blind-Date um Mitternacht
Missverständnis. Vergiss es.” Er trat ein und kniete sich vor sie hin, und ihr Herz schlug schneller vor Erregung, als er ihre Hände nahm und ihr lächelnd in die Augen schaute. “Ich bin nicht sicher, ob die letzte Nacht nicht nur ein schöner Traum war, Josie. Ich habe draußen gestanden und überlegt, was ich dir sagen soll, wie es jetzt weitergeht. Aber wenn ich ehrlich sein will, muss ich dir gestehen, dass ich nirgendwohin gehen will. Am liebsten würde ich die Zeit anhalten, um mit dir hier auf dem Boot zu bleiben. Zum Teufel mit der Welt, der Arbeit und den anderen Leuten.”
Sie wollte schon entgegnen, dass sie, obwohl es Samstag war und auch sie sehr gern bei ihm geblieben wäre, unbedingt nach einigen Patienten sehen musste. Aber da beugte er sich vor, umfasste ihre Hüften und küsste ihren Nabel, und sie war zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig. Eine heiße Woge durchströmte sie, als seine warme Zunge über ihren Nabel strich.
“Bist du hungrig?” Geschickt streifte er ihr einen ihrer Strümpfe ab und presste seine Lippen auf die Innenseite ihres Schenkels. “In der Kombüse müsste etwas zu essen sein. Und Kaffee.”
Jedes geflüsterte Wort wurde von einem kleinen feuchten Kuss begleitet. Nein, sie wollte nichts zu essen.
Er drängte sie sanft zurück, bis sie auf dem Rücken lag und ihre Beine über den Rand der Koje hingen. Er kniete sich zwischen ihre weit gespreizten Schenkel, beugte sich vor, um sie zu küssen, und ließ seine Finger in einer aufreizenden Liebkosung über ihren Körper gleiten.
Dann legte er die Hände um ihr Gesicht und schob ihren Kopf nach hinten, so dass sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. “Wieso warst du noch Jungfrau, Liebling?”
Sie wollte jetzt nicht darüber reden. Er sollte einfach weitermachen und nie wieder aufhören.
“Josie?”
Seufzend dachte sie, dass dies eigentlich der richtige Moment für ein Geständnis wäre. Aber sie wollte damit nicht den Zauber dieses Augenblicks zerstören, und so zuckte sie nur unsicher die Schultern. “Ich habe zwei Klassen übersprungen und konnte schon mit knapp siebzehn aufs College gehen.” Sie atmete tief durch, weil ihr das Sprechen schwer fiel, wenn er ihr so nahe war. “Ich war immer eine Art Überfliegerin, was Susan ungeheuer stolz machte. Aber da ich jung war und sie sowohl Mutter wie auch Schwester für mich sein musste, passte sie natürlich höllisch auf mich auf. Was im Grunde genommen gar nicht nötig war. Mein Studium nahm so viel Zeit in Anspruch, dass ich ohnehin kaum ausging.”
“Und nach dem College?”
Wieder zuckte sie die Schultern. “Danach habe ich zwei Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet und zwei weitere Jahre Erfahrungen auf dem Gebiet der privaten Krankenpflege gesammelt, bevor ich mein eigenes Geschäft eröffnete. Und auch das ließ mir wenig Zeit für ein Privatleben. Heute arbeite ich mit alten Menschen und habe daher kaum Gelegenheit, junge, unverheiratete Männer kennen zu lernen. Bei der Arbeit gibt es also keine Verabredungen. Und so wissen die Männer nicht, wie sie an mich herankommen können. Das heißt, falls überhaupt einer nach mir Ausschau halten sollte.”
“Das tun sie, glaub mir.”
Sie schenkte ihm ein Lächeln, das ihn zu faszinieren schien. Sanft strich er über ihre Lippen und zeichnete die Konturen ihres Mundes nach. Dann küsste er sie so zärtlich, dass sie Mühe hatte, nicht den Faden zu verlieren. “Vielleicht bin dann ich diejenige, die nicht weiß, wo sie sich umschauen muss.”
Er erwiderte ihr Lächeln nicht. “Aber mich hast du gestern Nacht gefunden.”
Nichts hätte sie dazu bringen können, zuzugeben, dass ihre “Verkleidung” ursprünglich den Zweck gehabt hatte, ihn zu entmutigen und abzustoßen. Nicht nach dem wundervollen Ausgang der Scharade. “Susan versucht ständig, irgendwelche Verabredungen für mich zu treffen. Die meisten dieser Männer sind völlig ungeeignet, um mit ihnen meine Zukunftsträume zu verwirklichen.” Lächelnd strich sie über seinen Rücken. “Aber du warst perfekt.”
“Ich bin froh, dass ich es war.” Er presste sein Gesicht an ihren Nacken und zog sie an sich. “Und ich kann noch immer nicht verstehen, wie eine so aufregende Frau so lange Jungfrau bleiben konnte.”
Sie lachte kurz. “Ich bin anspruchsvoll, so dass es ziemlich einfach war.”
Er küsste sie. “Ich möchte mit dir schlafen, Josie. Ich möchte deine aufregenden kleinen Seufzer hören und deine Fingernägel auf
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