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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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deinen Instinkt zu verlassen. Ich weiß nicht genug über das Thema Alkoholismus, um dir wirklich einen Rat geben zu können, aber ich glaube, dein Freund ist bei seiner Familie richtig aufgehoben. Ihr werdet das schon hinkriegen.“
    Nick schauderte unwillkürlich. „Adrian, was ist los? Du klingst auf einmal so komisch.“
    Adrian sah ihn eine ganze Weile nachdenklich an, dann schüttelte er den Kopf. „Das sage ich dir ein anderes Mal. Und jetzt sollten wir zurückgehen. Tristan braucht dich. Außerdem muss ich zurück in mein Büro, um dir die Zeit zu verschaffen, die du brauchen wirst, bis Tristans Entzug durchgestanden ist.“
    Nick blieb der Mund offen stehen, bis ihm dann einfiel, dass er so vermutlich ziemlich blöd aussah, und er schloss ihn wieder. „Du hilfst mir?“
    Adrian lächelte milde. „Habe ich das nicht immer getan?“

    „Dad hat gesagt, du hattest Besuch“, meinte Tristan eine Stunde später, nachdem Adrian abgefahren war und Will ihm gesagt hatte, dass Tristan wach war.
    „Hm“, machte Nick zustimmend und goss sich gleichzeitig ein Glas Saft ein, während er mit einiger Sorge auf den unberührten Teller starrte, der neben ihren Gläsern auf dem Nachttisch stand. Tristan hatte schon wieder nichts gegessen. „Hast du keinen Hunger?“
    „Nein“, kam zurück, dann raschelte es.
    Nick fuhr erschrocken herum, als Tristan im nächsten Augenblick leise aufstöhnte. „Was ist?“
    „Nichts. Ich bin kein Baby, das du rund um die Uhr verhätscheln musst, verdammt“, antwortete Tristan hörbar gereizt und stand auf. „Krieg dich ein, mein Gott, ich will nur aufs Klo.“
    Nick wandte sich ab und biss sich auf die Lippen, um nicht damit herauszuplatzen, was ihm auf der Zunge lag. Sein Vater war genauso undankbar gewesen, und obwohl er wusste, dass Tristan nichts dafür konnte, genauso wenig wie sein toter Vater damals etwas für seine Ausfälle gekonnt hatte, ärgerte ihn Tristans Verhalten zunehmend.
    „Du musst etwas essen“, sagte er, als Tristan wieder ins Zimmer kam.
    „Ich esse, wenn ich Hunger habe“, kam trotzig zurück, was ihn im ersten Moment fast die Decke hochgehen ließ, aber Nick beherrschte sich und hielt den Mund. Ein Streit würde hier kaum etwas bringen. Obwohl... Nick runzelte nachdenklich die Stirn. Gewitter reinigten bekanntlich die Luft, und wenn Tristan so weitermachte, würde er irgendjemanden aus seiner Familie ohnehin in kürzester Zeit soweit haben, dass die Fetzen flogen. Da konnte er Tristans Ärger genauso gut auf sich projizieren, entschied Nick.
    „Und wann wird das in etwa sein?“, fragte er trocken und grinste innerlich, als Tristan ihn verdutzt ansah. Damit hatte sein Freund offenbar nicht gerechnet. „Ich frage nur, damit ich deinen Eltern Bescheid geben kann. Es ist schließlich Geldverschwendung, ständig für dich mitzukochen, wenn das Essen eh im Mülleimer landet.“
    Als ob Rachel oder Will jemals aufs Geld schauen würden, wenn es um ihre drei Kinder ging. Nick krümmte sich innerlich wegen dieser fiesen Vorgehensweise, vor allem, weil er ja selbst seit Tagen um jegliches Essen eher herumschlich, als es zu sich zu nehmen, aber sie funktionierte, und zwar besser, als er sich das erhofft hatte, denn Tristans verdutzter Blick wich einem überaus wütenden. Lange würde es nicht mehr dauern, bis in diesem Zimmer die Luft förmlich rauchte.
    „Also? Wann gedenkst du, das nächste Mal etwas gemeinsam mit uns zu essen?“, trieb er das Spiel weiter, woraufhin Tristan vom Bett aufstand und mit geballten Fäusten daneben stehenblieb.
    „Ich habe dich nicht um deine Hilfe gebeten, Kendall. Also lass gefälligst diese dämlichen Spielchen.“
    „Ach so? Du wärst also lieber weiter ein Säufer geblieben?“ Nick tat überrascht. „Na das ist mir neu. Ich erinnere mich daran, dass du mir im Wald gesagt hast, du willst damit aufhören.“
    Tristans Blick verfinsterte sich immer weiter. „Du hast mir die Sache ja praktisch aufgezwungen. Ich habe überhaupt nichts dazu gesagt. Warum auch? Ich hatte es unter Kontrolle, bis du dich auf einmal einmischen musstest.“
    „Einen Scheiß hattest du“, hielt Nick dagegen und warf Tristan einen bitterbösen Blick zu. „Sich direkt im Theater einen ansaufen und das vor all deinen Freunden und Kollegen. Was glaubst du denn, wie lange es noch gedauert hätte, bis Tom oder einem der Anderen etwas aufgefallen wäre?“
    „Fick dich doch ins Knie. Ich kam jahrelang damit zurecht, kein Schwein hat etwas bemerkt,

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