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Blind ist der, der nicht lieben will

Blind ist der, der nicht lieben will

Titel: Blind ist der, der nicht lieben will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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dessen von Stunde zu Stunde wechselnde Launen, wenn er nicht gerade schlief, oder kotzend im Badezimmer vor der Toilette hockte, an den Nerven aller im Haus zerrten, weswegen Will eben vor zwei Tagen Nägel mit Köpfen gemacht hatte.
    Rachel war zum schlafen zu Grandma Charlie ausquartiert worden, während Will Daniel und Connor gleich ganz aus dem Haus geworfen hatte, weil Connor mit den Stimmungen seines Bruders einfach nicht mehr zurechtgekommen war und Will als Tristans Vater, vor allem aber als dessen Arzt, jede mögliche Eskalation natürlich vermeiden wollte. Allerdings wusste Nick genauso gut wie Will, dass eine Auseinandersetzung mit Tristan nur noch eine Frage der Zeit war.
    „Du hast übrigens Besuch.“
    Nick runzelte die Stirn. Besuch? Er erwartete niemanden und um der Wahrheit die Ehre zu geben, er wollte auch kein Schwein sehen. „Ist mir egal. Schick ihn weg.“
    Will lachte leise und fuhr ihm sanft durch die Haare, um sich im nächsten Moment etwas zu trinken aus dem Kühlschrank zu holen, den Geräuschen nach zu urteilen. „Habe ich getan, aber der Mann war hartnäckig genug, um mir zu sagen, dass er solange vor unserer Tür wartet, bis du dich blicken lässt. Er sitzt draußen bei Rachel.“
    Nick stöhnte genervt. „Ich bin müde. Er soll gefälligst morgen wiederkommen, oder besser noch einen Termin machen – für nächstes Jahr.“
    „Nun“, fing Will amüsiert an, „ich kann ihm das gern sagen, aber ich bezweifle, dass der Oberstaatsanwalt von Baltimore sich mit so einer Absage zufrieden geben wird.“
    „Shit“, murmelte Nick gegen seine Unterarme und stöhnte erneut, lauter diesmal. Wieso ausgerechnet Adrian? Und wieso ausgerechnet jetzt? Was wollte er hier, aber vor allem, woher wusste der sture Bock überhaupt, dass er hier war, obwohl er Linda extra angehalten hatte, nichts zu sagen. Und für seine Sekretärin hätte Nick in dem Fall die Hände ins Feuer gelegt. Von Linda wusste Adrian nicht, wo er sich zurzeit aufhielt. Blieb also nur noch einer übrig. Richter Bolton. Nick seufzte schwer.
    „Junge? Will ich wissen, warum dieser Adrian Quinlan hier ist?“
    Nick hob den Kopf, um Will anzusehen, der sich neben ihn an den Tisch gesetzt hatte und ihn mit einem seiner allwissenden Blicke betrachtete, die Nick jedes Mal dazu brachten, ohne Umschweife mit der Wahrheit herauszurücken.
    „Dass sage ich dir, wenn ich herausgefunden habe, was er von mir will.“ Will schwieg, doch sein forschender Blick sagte dafür eine ganze Menge. Nick verdrehte die Augen und stand auf. „Es ist nicht so, wie du denkst.“
    „Was denke ich denn?“
    „Vergiss es!“, fauchte Nick beleidigt und kam bis zur Tür, bevor Will ihm antwortete.
    „Er hat diesen Blick, der mir sagt, dass er mehr für dich ist, als nur der Oberstaatsanwalt von Baltimore.“
    „Ich will nicht darüber reden“, wehrte Nick harsch ab.
    „In Ordnung“, gab Will gelassen nach. „Nur eines noch... Männer wie dieser geben nicht kampflos auf, was sie besitzen.“
    Nick fuhr erbost herum. „Was soll denn das bitteschön heißen? Nur weil ich mit Adrian Sex habe, bin ich noch lange nicht sein Eigentum.“
    „Weiß er das?“, fragte Will trocken und daraufhin blieb Nick der Mund offenstehen. „Denk darüber nach, mein Junge. Und jetzt lass ihn nicht länger warten. Er gehört nicht zu dem Typ Mensch, denen das gefällt. Aber ich schätze, das weißt du sehr gut.“
    Nick wandte sich ohne eine Erwiderung von Will ab und schob die Fliegengittertür auf, um in den Garten zu gehen. Manchmal war ihm Tristans Vater unheimlich. Dieser Mann sah Dinge... woher wusste er das von ihm und Adrian? Woher? Und wieso war es ihm auf einmal so unangenehm, dass Will davon wusste? Ihm war noch nie zuvor eine seiner Affären peinlich gewesen. Wieso jetzt? Verdammt. Daran war nur dieses ganze Chaos um Tristan Schuld.
    Er bekam erst mit, dass er bei Rachel und Adrian angekommen war, als sie ihn ansprach. „Hm?“, machte Nick ratlos.
    Rachel warf ihm einen besorgten Blick zu, schwieg aber dazu, als er den Kopf schüttelte, und meinte stattdessen, „Ich lasse euch in Ruhe reden. Adrian, möchten Sie etwas trinken?“
    „Nein, vielen Dank.“ Adrian lächelte Rachel charmant zu.
    „Nick?“
    Nick schüttelte nur den Kopf, was ihm einen weiteren und überaus besorgten Blick von Rachel einbrachte, den er ignorierte, worauf sie seufzend mit den Schultern zuckte und danach in Richtung Haus verschwand. Adrian erhob sich von dem Campingstuhl, auf

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