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Blind vor Wut

Blind vor Wut

Titel: Blind vor Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Thompson
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frickeln und schnipseln an Frontallappen herum. Natürlich bringt dieses ganze Arbeiten im Oberstübchen den Schwarzen völlig durcheinander, ja, bis hin zum Verlust der elementarsten anatomischen Kenntnisse. Und kommt er dann schließlich nach Haus und macht’s der Frau in Saus und Braus, dann versucht er, ihn durchs Ohr einzuführen statt an der passenden Stelle, die ja nun ganz woanders ist. Und in diesem Augenblick ist die Kacke am Dampfen. Sie macht ihn zur Schnecke, und er kriegt Pickel am Pimmel; nur bildhaft, natürlich, aber nicht minder Furcht einflößend.
    In seiner natürlichen Umgebung, dem Getto, nicht einem dreigeschossigen Apartment an der Park Avenue; mit der Beschäftigung, die ein weises Schicksal für ihn vorgesehen hat – dem Schrubben von Scheißhäusern –, hätte er seine Tage vielleicht friedlich verbringen können und der Welt womöglich ein paar Dutzend rachitische, von Ratten gebissene Blagen geschenkt. Doch, ach! Die Bestie Zivilisation hat ihn zum Hirnchirurgen gemacht, mit den obigen schrecklichen Resultaten. Sein Liebesleben ist geprägt vom hemmungslosen Gevögel, und also wurde er zum Mistkerl.
    Was den roten Mann betrifft, diesen Mistkerl, und das, was ihn zum Mistkerl machte, haben wir erneut die Geschichte am Schwanz gepackt, ganz nach Vater Freuds Vorgaben. Eine einfache, aber bittere Geschichte. Der Rote verscherbelte Fire Island für Feuerwasser; und wenn die Menschen heute sagen: Ach, der arme Indianer, dann meinen sie das nicht im Scherz. Er steht hilflos am Ufer und beobachtet gierig das fröhliche Treiben jener lustigen Truppe in der Entfernung. Immer fehlt ihm das Geld für den Besuch beim Homo – dem logischen Spielgefährten für einen Mann, der die Gesichtskosmetik für den Mann erfunden hat und stets halb nackt und handlungsbereit herumrennt.
    Der Mistkerl der gelben Rasse kommt so auf die Welt wie wir alle – allerdings mit einem entscheidenden Unterschied. Er wird quer geboren, da dies die Richtung ist, in der die Tür zum Leben (um einen Euphemismus zu gebrauchen) an seiner Mutter angebracht ist, wie auch bei allen anderen gelben Frauen. Das muss ich nicht weiter ausführen, das weiß ja jeder Schuljunge.
    Ich nehme an, die meisten werden zugeben, dass ein Baum so krumm wächst, wie der Sprössling gezogen wurde, und dass ein Kind, das quer auf die Welt kommt, offenkundig ziemlich heftigen Krümmungen unterworfen wurde. Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, so ein Schlitzauge würde nicht den Hauch einer Chance haben, da man ja keine Witze auf anderer Rassen Kosten reißen sollte. Außerdem ist es rassistisch, Schlitzauge zu sagen, das korrekte Wort lautet »Chinese«. Halten wir also einfach nur fest, dass dieser kleine schlitzäugige Mistkerl von Anfang an verschissen hat. Und dies trotz der Tatsache, dass er ja nicht mal ausgeschissen wurde.
    Geht ja auch gar nicht. Sein potenzieller Papa ist gezwungen, sich quer über seine potenzielle Mama zu legen, eine Position, in der seine Knöchel von der einen und sein Kopf von der anderen Bettseite baumeln. Schon bald tun ihm die Beine höllisch weh; seine Hände suchen vergeblich nach einer Brust oder einem Schenkel zum Drücken, und es kommt, wie es kommen muss, er schnappt sich den allgegenwärtigen Nachttopf und wirft ihn um. Seine Frau wiederum hat keine Wange, die sich an ihre schmiegt, keine Zunge, die die ihre kitzelt, keinen Anblick, der ihre Lenden erregt. Alles, was sie sieht, ist der gelbe Hintern ihres Gatten. Und statt süßer Zärtlichkeiten kriegt sie Sätze zu hören wie: Autsch, meine Knöchel tun weh! Und: Du solltest mal den Dreck auf dem Fußboden sehen!
    Schließlich kommt es zu einer Art Vereinigung, aber befriedigend kann man das nicht nennen. Der kleine Chinamann ist noch kleiner geworden, und die Frau hat es aufgegeben und schläft. China ist heutzutage das einzige Land auf der Welt, wo man einen Vergewaltiger belohnt, nicht den, der hilft, ihn zu ergreifen.
    Tja. Kein Wunder, dass der Samen, der bei einer asiatischen Vereinigung anfällt, von Anfang an sauer ist. Kein Wunder, dass die ersten Worte des gelben Kindes lauten: »Oy, vey!«, was grob übersetzt »Oh, Shit!« bedeutet. Und deshalb kämpfen wir in Vietnam.

6.
    Ich saß auf der Eingangstreppe und wartete auf Josie. Nach etwa vier Minuten kam sie einen Augenblick an die Tür, entschuldigte sich für die Verzögerung und sagte, sie sei ganz, ganz bald fertig.
    Keine Eile, erwiderte ich, ich würde die Zeit nutzen, um in der

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