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Blinde Angst

Titel: Blinde Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George D Shuman
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erinnert hat. Ich wusste nicht, mit wem ich darüber reden sollte. Mr. Brigham hat Freunde in verschiedenen Regierungsbehörden, und so bat ich ihn, sich um die Sache zu kümmern. Nur um sicherzugehen, dass der tote Mann auf dem Berg nicht vielleicht mit irgendeinem Fall zu tun hatte, in dem bereits ermittelt wurde.«
    Sherry faltete die Hände. »Es stellte sich heraus, dass der Tote auf dem Berg der Sohn von Thiago Mendoza war, Inspektor George.«
    »Von dem Thiago Mendoza?«
    Sherry nickte. »Mr. Dantzler rief mich an, kurz nachdem er mit Ihnen gesprochen hatte. Sie verstehen ja jetzt, warum. Ich glaube nicht, dass jemand wie Helmut Dantzler unbedingt an Leute wie mich glaubt; er tat es vor allem aus Respekt für Mr. Brigham, aber er rief jedenfalls an. Aber Dantzler wusste noch etwas. Etwas, das meine Geschichte doch plausibel macht. Interpol hat Grund zur Annahme, dass das Gebäude, das ich beschrieben habe, in Haiti steht.«
    »Warum hat er mir das nicht gesagt?«
    »Er will eine Quelle schützen.«
    »Eine Quelle.« Inspektor George verzog das Gesicht und ballte die Hände zu Fäusten. »Irgendein mieser Typ zählt für Interpol mehr als ein totes Mädchen?«
    »Er hatte gute Gründe, so vorzugehen, Inspektor George«, versuchte sie ihn zu beschwichtigen. »Die Quelle ist nicht unbekannt. Wenn er den Betreffenden preisgibt, würde er viele andere damit in Gefahr bringen. Ich habe gestern Abend mit Mr. Dantzler gesprochen und ihm berichtet, dass Mrs. Bishop ihre Tochter identifiziert hat. Sie können sich vorstellen, wie überrascht er war. Ich habe ihm auch gesagt, was ich im Leichenhaus gesehen habe. Er meinte, dass wir die Ermittlungen nun in die Hände von Interpol und FBI legen sollten. Aber«, fügte sie mit Nachdruck hinzu, »ich habe ihm klargemacht, dass alle Frauen, die vielleicht noch in dem Schloss sind, in großer Gefahr schweben, und dass sich uns hier eine gute Chance bietet, bevor das FBI sich auf die Suche nach dem Schloss macht. Sobald sich FBI oder Interpol mit dieser Information an die haitianische Regierung wenden, wird es zu den Händlern durchsickern, und die Chance, diese Frauen zu finden, ist vertan. Ich habe ihm gesagt, dass es Carol Bishops Wunsch ist, das FBI noch nicht einzuschalten, wenn wir zuvor etwas tun können, um zu helfen.«
    »Ich höre«, sagte der Inspektor kurz angebunden.
    »Ein Mädchen in Haiti hat gehört, wie sein Vater von einem Ort erzählte, wo Frauen im Keller eines Gebäudes gefangen gehalten würden, Frauen mit einer Tätowierung von Baron Samedi im Gesicht. Das Mädchen hat das einer Entwicklungshelferin erzählt, die sich damit an Interpol gewandt hat. Sie verstehen sicher, wie heikel es ist, wenn eine solche Information von einer regierungsunabhängigen Organisation kommt.«
    George nickte und sah sie an.
    »Zwei Tage später wurde der Vater des Mädchens ermordet und in seinem Dorf auf die Straße geworfen. Man fand ein Stück Papier in seinem Mund, und darauf stand ein Name. Das Mädchen hatte keine Ahnung, wo sein Vater arbeitete; und Haiti ist groß.«
    Inspektor George seufzte und starrte zur Decke hinauf.
    »Sie sehen, in welchem Dilemma Helmut Dantzler steckt. Wenn das FBI hierherkommt, kann man ihnen nicht von dem toten Mann in Haiti erzählen. Damit würde man den regierungsunabhängigen Organisationen schaden, die ja eine der wertvollsten Quellen für Interpol sind. Selbst wenn das FBI die Geschichte kennen und glauben würde, könnten sie wahrscheinlich nichts ausrichten. Schließlich hat man sie in Haiti auch nicht nach Jill Bishop suchen lassen, als sie das wollten.«
    »Und was sollten wir Ihrer Meinung nach jetzt tun, Miss Moore?«
    »Der Tote in Haiti ist noch nicht beerdigt, Inspektor George. Wenn Sie die Identifizierung von Jill Bishop noch einen Tag für sich behalten würden, dann könnte ich nach Haiti zu dem Toten gehen, bevor er begraben wird. Wenn ich nur eine Minute bei ihm sein könnte, dann würden wir vielleicht erfahren, wo diese Mädchen sind. Wenn wir einen konkreten Ort haben, dann kann uns die haitianische Regierung nicht länger den Zutritt verwehren. Sie müssten handeln, weil sie sonst vor der Welt als mitschuldig dastehen.«
    Der Inspektor lachte. »Und die Welt wird darauf hören, weil eine blinde Frau es sagt?«
    »Nein, Inspektor George«, erwiderte Sherry und beugte sich vor. »Weil Carol Bishop es sagt.«
    Der Inspektor sah Brigham an und wandte sich wieder Sherry zu. »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt wohl kaum

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