Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blinde Angst

Titel: Blinde Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George D Shuman
Vom Netzwerk:
können.«
    »Was kann ich dabei tun?«
    »Wir haben die Schiffe identifiziert, die im Hafen lagen, als Unteroffizierin Goralski verschwand. Ich habe gehofft, dass ihr sie überprüfen könnt.«
    »Du meinst, die DEA soll feststellen, ob eines der Schiffe eine Verbindung zum Mendoza-Kartell hat?«
    »DEA, ICE, FBI – es ist mir egal, von wem die Information kommt«, antwortete Dantzler.
    »Was ist mit Bishop und Moore?«
    »Sie sind in der Dominikanischen Republik und fahren morgen Mittag mit dem Bus nach Haiti.«
    »Siehst du irgendwelche Probleme?«
    »Sie fahren nach Haiti, das ist das Problem.«
    »Wie sieht der Plan aus?«
    »Sie sind zwei Touristinnen, die nach Tiburon an der Küste fahren. Es soll sehr schön sein dort. Sie werden um halb sieben Uhr abends in Pétionville in der Nähe von Port-au-Prince ankommen – das heißt, sie müssten gegen Mitternacht in Tiburon sein, sieben Uhr unserer Zeit. Bist du da schon in Washington?«
    »Ich nehme den Nachtflug«, antwortete der CIA-Mann.
    Dantzler nickte. »Es war mir nicht wohl dabei, dass sie allein fahren, darum habe ich unseren Kontaktmann, Oberst Deaken von der haitianischen Nationalpolizei, gebeten, sie zu begleiten. Er war nicht begeistert, dass Carol Bishop nach Haiti kommt. Er meint, es könnte ihn seinen Job kosten, wenn man ihn mit ihr in Verbindung bringt.«
    »Er ist doch sicher auch auf die Idee gekommen, dass Jill Bishop vielleicht in Haiti war.«
    »Ich bin sicher, dass die Behörden in Haiti so etwas vermutet haben, aber sie wollten das FBI nicht ins Land lassen, um nach ihr zu suchen – vor allem, da die Amerikaner ihren Präsidenten immer wieder kritisieren, dass er gemeinsame Sache mit Castro und Chavez macht. Ich bin sicher, dass Jill Bishop immer noch ein heißes Thema im Präsidentenpalast ist.«
    »Aber er hat zugestimmt?«
    »Solange sein Name bei etwaigen Ermittlungen nicht genannt wird. Er erwartet sie morgen Abend in Pétionville und fährt sie persönlich nach Tiburon. Sie sollten am nächsten Tag noch vor Mittag wieder zurück sein.«
    »Hast du ihm erzählt, wie Jill Bishop gefunden wurde? Das mit dem Flugzeug, meine ich?«
    »Das braucht er nicht zu wissen.«
    »Nun, jetzt ist mir schon ein bisschen wohler, muss ich zugeben. Es wäre für uns beide nicht so gut, wenn Carol Bishop in Haiti irgendwas zustoßen sollte.«
    »Das Flugzeug, aus dem Jill Bishop gestürzt ist – gibt es da schon etwas Neues?«
    Graham schüttelte den Kopf, zog ein Taschentuch aus der Gesäßtasche und putzte sich die Nase. »Ich habe mir noch einmal die Überwachungsfotos angesehen, da sind jede Menge Rollbahnen und DC-3-Maschinen im Dschungel, aber nichts, was wir nicht schon früher gesehen hätten. Du weißt ja, wie es mit der Luftverkehrskontrolle dort aussieht.«
    »Was ist, wenn Sherry Moore ein Kaninchen aus dem Hut zaubert und die beiden tatsächlich ein Schloss finden? Was machen wir dann?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Graham, »aber du hast Carol Bishop auf CNN gesehen. Sie wird nicht lockerlassen. Wenn sie etwas finden, wird sie lautstark fordern, dass etwas unternommen wird.«
    »Vielleicht war es ein Fehler von uns, Sherry Moore zu holen.«
    Mit »uns« meinte er sich selbst, wie Graham wusste; Dantzler war es gewesen, der Admiral Brigham den Gefallen tun wollte. Aber woher sollte er wissen, dass Sherry Moore darauf bestehen würde, von Jamaika aus nach Haiti zu gehen? Sie war genauso eigensinnig wie Carol Bishop. Diese beiden Frauen zusammen waren das reinste Pulverfass. »Dafür ist es jetzt zu spät, Helmut. Du kannst mir hinterher erklären, was wir hätten tun sollen.«
    »Du hast gesagt, ihr sucht nach möglichen Verbindungen zum Mendoza-Kartell.«
    Dantzler blieb stehen, legte seinen Handkoffer auf eine Mauer, öffnete ihn und nahm einen dicken Umschlag heraus. Er zog eine Aktenmappe daraus hervor und begann darin zu lesen. »Patrick Duponts Urgroßvater hat während des Zweiten Weltkriegs ein Vermögen mit Gummiplantagen in Haiti gemacht. Der Sohn ging in den Staaten zur Schule und kam nach der Scheidung mit seiner Mutter nach Rio de Janeiro. Der Alte hinterließ ihnen ein kleines Vermögen -genug, um ein paar erfolgreiche Nachtclubs in Ipanema aufzumachen. Und das war lange bevor das Tourismusgeschäft in den sechziger Jahren so richtig zu boomen begann. Der Sohn besitzt die Clubs immer noch – sie waren damals Goldminen und sind es noch heute –, aber er steht auch hinter einigen Privatclubs in Brasilien, die für

Weitere Kostenlose Bücher