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Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Titel: Blinde Flecken: Schwarz ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Probst
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tun, wenn Sie hier rauskommen?«, fragte Schwarz betont harmlos.
    Tim Burger überlegte. »Ich werde Gutes tun. Für dieMenschheit.« Ein Grinsen ließ sein Gesicht zur Fratze werden und verriet, wie es in seinem Inneren aussah.
    Er ist zu allem fähig, dachte Schwarz und erhob sich. »Sie haben mir sehr geholfen, Herr Burger.«
    Der Häftling sprang auf und starrte ihn an. »Sie glauben doch nicht, dass ich Ihnen Ihren Scheiß abnehme?«
    Schwarz wendete sich unbeeindruckt zur Tür. »Ich habe keine Fragen mehr, danke.«
    »Für wie blöd halten Sie mich eigentlich?« Burger wollte Schwarz hinterherstürzen, aber der Wärter trat dazwischen. »Ganz ruhig, Burger. Du hast doch gehört, dass dein Besuch gehen möchte.«
    Schwarz drehte sich nicht mehr um, er wusste auch so, dass Burger ihm voller Hass nachblickte.

21.
    Als Schwarz wieder außerhalb der Gefängnismauern stand, wurde ihm erst bewusst, wie beklommen ihn die Begegnung mit Burger gemacht hatte. Er sog die angenehm laue Luft tief ein und genoss die Sonnenstrahlen auf der Haut. Dann schaltete er sein Handy an und hörte die Mailbox ab.
    Monika. Sie wollte ihn sehen. Möglichst noch heute. Vermutlich hatte sie nach seinem Besuch in Untermenzing Streit mit Justus bekommen. Hatte er Lust auf eine Aussprache, wollte er sich entschuldigen oder gar geloben, den Mann respektvoller zu behandeln, der seiner Ansicht nach völlig irrtümlich im Bett seiner Frau lag? Nein.
    Aber er hatte große Lust, Monika zu sehen. Er rief sie in der Schule an. »Anton. Gut, dass du dich meldest. Hast du heute Abend Zeit?«
    »Immer.«
    »Ich kann dir nur noch nicht sagen, wann ich hier wegkomme.«
    »Kein Problem.«
    »Können wir uns bei dir treffen?«
    Er hätte es nicht gewagt, ihr diesen Vorschlag zu machen. »Ja.«
    »Aber komm, bitte, nicht auf die Idee, zu kochen.«
    »Wir können uns ja was aus dem
Koh Samui
bringen lassen.«
    »Wunderbar. Bis später, Anton.«
    Das kurze Gespräch und die überraschende Verabredung führten dazu, dass Schwarz beinahe die Hälfte der Strecke nach München damit beschäftigt war, seine um Monika kreisenden Gedanken zurückzudrängen und sich auf seinen Auftrag zu konzentrieren.
     
    Er parkte seinen Wagen im Halteverbot. In der Ettstraße war der rote Alfa bekannt. Hier lag das Polizeipräsidium, das er seit seiner Entlassung nicht mehr betreten hatte. Er war niemandem böse, seine Vorgesetzten hatten nur ihre Pflicht getan. Es war allein seine Dummheit gewesen, aber daran wurde er ungern erinnert. Deshalb verwarf er die Idee, Kolbinger in seinem Büro zu überraschen und ihm ein wenig über die Schultern zu blicken.
    »Servus, Anton«, sagte der Pförtner, »was kann ich für dich tun?«
    »Verbindest du mich mit Kolbinger?«
    »Freilich.« Er tippte die Nummer und gab Schwarz den Hörer.
    »Ich bin’s. Kommst du kurz raus?«
    »Anton. Das ist gerade ganz schlecht. Wir haben gleich eine Besprechung, und ich muss noch was vorbereiten.«
    »Es dauert nicht lang.« Er legte auf und plauderte kurz mit dem Pförtner über dessen Angst vor der bevorstehenden Pensionierung.
    Kolbinger hatte keine Minute gebraucht. »Lass uns ein Stück gehen.«
    Sie nahmen den Weg zur Löwengrube und bogen, ohne lang nachzudenken, nach rechts zur Frauenkirche ab. Schwarz konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals freiwillig die andere Richtung gewählt hätten. Möglicherweise lösten die vielen klugen Juristen am Amtsgericht in der Maxburg bei Polizisten, die sich eher als Frontschweine verstanden, unbehagliche Gefühle aus.
    »Du willst wissen, ob es was Neues im Fall Gollierstraße gibt?«, kam Kolbinger sofort zur Sache.
    Schwarz nickte.
    »Es ist ein weiteres Todesopfer zu beklagen. Der Vater des Mädchens ist heute Morgen seinen schweren Verletzungen erlegen. Er war auf der Suche nach seiner Tochter von herabstürzenden Balken getroffen worden.«
    »Und die Familie heißt Celik«, sagte Schwarz.
    »Stimmt. Woher weißt du das?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Gibt es schon ein Brandgutachten?«
    »Ein vorläufiges. Das Feuer wurde im dritten Stock vor der Tür der Celiks gelegt, als Brandbeschleuniger hat der Täter gewöhnliches Benzin verwendet.«
    »Also keine defekte Gasleitung.«
    Kolbinger schüttelte den Kopf. »Und der Täter hat sich keinerlei Mühe gemacht, die Brandstiftung zu vertuschen.«
    »Wie geht ihr weiter vor?«
    »Wir befragen erst mal die Hausbewohner.«
    »Das könnt ihr euch sparen.«
    »Wieso?«
    »Weil es niemand aus dem Haus

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