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Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Blinde Flecken: Schwarz ermittelt

Titel: Blinde Flecken: Schwarz ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Probst
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Schwarz auf das gestohlene Foto zu sprechen kam, unterbrach er ihn. »Wie ernst nehmen Sie das?«
    »Fragen Sie mich als Vater und Ehemann oder als Ermittler?«
    »Können Sie das trennen?«
    »Als Ermittler weiß ich, dass es von einer vagen Drohung bis zur konkreten Umsetzung meist ein weiter Weg ist. Als Vater bin ich in Panik geraten. Übrigens, wenn die Beschreibung stimmt, war es derselbe Mann, der Sie verfolgt hat.«
    Loewi erschrak. »Was bedeutet das?«
    »Dass wir in einem Boot sitzen und dass wir besser sein müssen als die andern.«
    Loewi nickte. »Sie zweifeln also nicht mehr an meiner Theorie?«
    Schwarz schüttelte den Kopf und schilderte ausführlich sein Gespräch im türkischen Kulturverein. Als er auf die Beobachtung von Frau Celik zu sprechen kam, die bei dem Anschlag ihren Mann und ein Kind verloren hatte, setzte Loewi sich ruckartig auf.
    »Das eiserne Kreuz? Aber Marco hat die Wohnung doch nicht verlassen. Dazu hat er viel zu viel Angst.«
    »Und vor lauter Angst hat er gedacht, er muss den Kameraden, damit sie ihm nichts tun, seine Loyalität beweisen.«
    »Sie glauben wirklich, dass er das Haus in der Gollierstraße ausgekundschaftet hat?«
    »Ich glaube gar nichts. Aber ich halte alles für möglich – sogar, dass er der Brandstifter war.«
    Loewi starrte ihn an. »Ich werde sofort mit ihm reden.«
    »Moment. Vielleicht hat die ganze Gruppe dieses Tattoo.«
    »Ich will trotzdem zu ihm.«
    »Warten Sie doch, bis ich mit meinem Wachdienst fertig bin, Herr Loewi, dann begleite ich Sie.«
    »Ich passe schon auf mich auf.« Bevor Schwarz noch etwas einwenden konnte, hatte der Anwalt das Wohnmobil bereits verlassen.
     
    Vor dem Autohaus standen jetzt ein Notarzt- und ein Streifenwagen. Ein Sanitäter versuchte das Nasenbluten des Verkäufers zu stillen, der Kunde, der offenbar die Nerven verloren hatte, bekam Handschellen verpasst.
    Schwarz beschloss, seine Runde ausnahmsweise andersherum zu radeln. Im Schuppen herrschte jetzt Ruhe, und rund um das Konsulat war wie immer alles unauffällig. Wenigstens in diesem Job läuft alles rund, dachte er.
    »He, Sie da!«, rief einer der Polizisten.
    Schwarz wusste, dass er gemeint war, hatte aber keine Lust, als Zeuge vernommen zu werden. Deshalb fuhr er weiter.
    »Ja, Zefix«, hörte er den Polizisten fluchen, dann näherten sich schnelle Schritte. »Stehen bleiben, Polizei.«
    Er bremste und stellte beide Füße auf den Boden.
    Der Polizist kam außer Atem an. Er war vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt und seinem Dialekt nach zu schließen noch nicht lange in der Großstadt.
    »Haben´s mich nicht gehört?«
    Schwarz machte eine schwer zu deutende Geste.
    »Ihren Ausweis, bittschön!«
    Schwarz zückte kurz den Dienstausweis der Sicherheitsfirma, für die er arbeitete. »Ich bin hier der Wachmann.«
    »Ah, ein Kollege.« Der Streifenbeamte grinste herablassend.
    Schwarz sagte nichts.
    »Wir haben hier einen Fall von Körperverletzung. Haben Sie was gesehen?«
    Schwarz holte sein vibrierendes Handy aus der Tasche. »Ja?« Als er hörte, dass Loewi am anderen Ende war, drehte er sich weg.
    »Moment mal, so geht das aber nicht«, sagte der Polizist.
    Schwarz ignorierte ihn.
    »Er ist weg«, sagte Loewi atemlos.
    »Hat er irgendeine Nachricht hinterlassen?«
    »Nein. Nichts.«
    Schwarz wischte die Hand des Polizisten, der ihn auf die Schulter tippte, weg wie eine lästige Fliege. Im selben Moment wusste er, dass das ein Fehler war. Der Polizist entfernte sich eilig.
    »Was machen wir jetzt?«, sagte Loewi.
    »Kennen Sie Marcos letzten Aufenthaltsort vor seiner Festnahme?«
    »Dazu müsste ich mir erst die Gerichtsakten besorgen.«
    Da spürte Schwarz einen brennenden Schmerz am Ohr und sah sein Handy in hohem Bogen durch die Luft fliegen.
    »Hallo«, rief Loewi, »hallo?«
    Ein zweiter, etwas älterer Polizist baute sich vor dem Ermittler auf. Sein Brustkorb war albern aufgebläht.
    Anabolika, dachte Schwarz.
    »Sie haben sich also der Befragung widersetzt.«
    »Ihr Kollege ist ein bisschen ungeduldig.«
    »Jetzt nehmen wir erst mal Ihre Personalien auf.«
    »Dürfte ich mein Handy wiederhaben?«
    Der ältere Beamte machte dem jüngeren einen Wink, das Telefon aus dem Zierbeet zu holen. Er selbst packte Schwarz grob am Arm und führte ihn zum Wagen.
    Wie kriegen wir schnell raus, wo Marco untergeschlüpft ist, dachte Schwarz.
    »Ausweis.«
    »Habe ich leider nicht dabei.«
    »Das ist ein Fehler. Name?«
    »Kessler Marco«, sagte Schwarz.
    Der Polizist gab

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