Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blinde Wahrheit

Blinde Wahrheit

Titel: Blinde Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
Vom Netzwerk:
versuchte, nicht auf den blassen Streifen nackter Haut zu starren, der dadurch sichtbar wurde.
    Unter dem Stoff konnte er die dunklere Haut um ihre Brustwarzen ausmachen, die Nippel zeichneten sich deutlich ab. Sofort bekam er wieder Appetit auf sie.
    »Mal das Haus zu verlassen, ist keine schlechte Idee«, sagte Lena mit einem Seufzen. Dann verzog sie das Gesicht. »Solange wir nicht in die Innenstadt müssen. Also gut, ich geh duschen.«
    Verärgert, schlecht gelaunt und jetzt auch noch sexuell frustriert, starrte er ihr auf den Hintern, bis sie um die Ecke bog. »Sie kommt mit«, ließ er Law in schroffem Tonfall wissen.
    Der lachte. »Du klingst genauso begeistert wie ich.«
    »Meinst du, Hope würde es merken, wenn wir ihnen hinterherführen?«
    »Wahrscheinlich schon.«
    Im nächsten Moment war das Rauschen der Dusche zu hören. »Während die beiden unterwegs sind, könnten wir beide uns aber mal ein bisschen umsehen«, meinte Ezra.
    »Umsehen – wo denn?«
    Er warf einen Blick aus dem Fenster. »In dem Wald, der an Lenas Haus angrenzt. Da hat das Ganze schließlich angefangen, oder nicht?«
    »Das haben wir doch schon versucht.«
    »Dann versuchen wir es eben noch mal. Die Frauen sind nicht da, sie sind zu zweit und haben Puck dabei. Wer auch immer der Kerl ist, der Hund kennt seinen Geruch und er mag ihn nicht. Wenn er mit diesem unheimlichen Knurren anfängt, werden Lena und Hope die Beine in die Hand nehmen … Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand die beiden angreift, während sie zusammen sind. Und mit dem Hund wird sich ohnehin keiner anlegen. Der würde einem Krokodil ein Bein abbeißen, wenn es seinem Frauchen zu nahe käme.«
    »Puck ist nicht kugelsicher.«
    Blutige Bilder schossen Ezra durch den Kopf.
    Blut … Blut an meinen Händen …
    Großer Gott. Lenas Blut. Diese Bilder – aus dem Stoff waren Albträume gemacht. Darüber sollte er jetzt besser nicht nachdenken.
    Es schnürte ihm die Kehle zu. Ganze fünf Sekunden lang konnte er sein Herz nicht schlagen hören. »Genauso wenig wie Lena und Hope. Wenn wir sie in Sicherheit wissen wollen, dann müssen wir uns auf eigene Faust umsehen, denn offen gestanden glaube ich nicht, dass Nielson irgendeinen Anhaltspunkt hat.«
    »Solltest du als Bulle nicht sagen, das sei Sache der Polizei?«
    Zerstreut massierte Ezra seinen Oberschenkel. »Ich bin beurlaubt.«
    Außerdem – so wie er die Sache sah, kümmerte sich keiner so richtig darum.
    »Bei Klamotten bin ich keine große Hilfe«, bemerkte Lena trocken. Sie saß in der Ecke einer großen Umkleidekabine. Puck hatte ihr den Kopf in den Schoß gelegt, und auch ohne ihn zu sehen, wusste sie, dass er ihr seinen treuen Hundeblick zuwarf und ihr stumme Botschaften sandte: Können wir gehen, bitte, bitte, bitte … ?
    In Geschäften fühlte er sich nicht wohl. Überhaupt nicht.
    Hope brummelte irgendetwas vor sich hin.
    »Wie bitte?«
    »Ich hasse es, Sachen anzuprobieren. Diese bekloppten Jeans. Die gehen mir kaum über den Hintern«, meckerte sie.
    »Das ist eben zurzeit Mode.« Lena zuckte mit den Schultern.
    »Was bitte ist schick daran, dass die Leute meinen Hintern zu sehen bekommen, wenn ich mich bücke? Das ist keine Mode, das ist Mist.«
    Sie grummelte noch ein bisschen in sich hinein, dann seufzte sie. »Ich werd mir wohl im Internet noch ein paar längere Oberteile bestellen müssen.«
    Lena hörte, wie der Stoff raschelte, während Hope systematisch noch mehr Jeans, Oberteile und ein paar Pullis anprobierte. »Darf ich mal neugierig sein?«
    Hopes plötzlicher Argwohn war fast greifbar. »Ähm … kommt drauf an«, antwortete sie langsam und widerstrebend.
    »Es geht um Law. Ich hab mich bloß gefragt, was da zwischen euch beiden läuft.«
    »Läuft?« Sie klang verblüfft. »Was meinst du damit?«
    »Na ja, ihr beide scheint euch recht nahezustehen.«
    Hope seufzte. »Tun wir auch. Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben lang. Die gesamte Schulzeit über waren wir unzertrennlich, von der Grundschule bis zur Highschool.«
    »Dann seid ihr einfach nur befreundet?«
    »Was spielt das denn für eine Rolle?« Hope zögerte kurz, ehe sie fortfuhr. »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber zwischen dir und Ezra scheint es ziemlich ernst zu werden. Selbst ein Blinder würde … Oh Mist, es tut mir leid. Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt hab!«
    Lena lachte. »Hope, ich bin blind. Und ja, sogar ich hab gemerkt, dass das mit mir und Ezra was Ernstes ist. Das war auch nicht der Grund

Weitere Kostenlose Bücher