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Blinde Wahrheit

Blinde Wahrheit

Titel: Blinde Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Abzeichen eigentlich nicht mehr haben dürfte. Das tut er aber. Wenn du weiter über solche Sachen nachdenkst, wirst du dich früher oder später dazu entscheiden, etwas zu unternehmen … Hast du dir je überlegt, den Gedanken in die Tat umzusetzen?«
    »Das Problem ist, ich weiß genau, dass der Versuch Hope das Leben zur Hölle machen würde«, antwortete Law bitter.
    »Und sie ist bereits durch die Hölle gegangen.«
    »Ganz genau.«
    »Gut. Dann solltest du vielleicht aufhören, darüber nachzudenken … und ihren Ex aus deinem Hirn verbannen«, sagte Ezra und sah sich um. »Zumal wir hier gerade genug damit zu tun haben, einfach nur herauszufinden, was eigentlich los ist.«
    »Und wie genau sollen wir das anstellen?«
    »Ich hab nicht die leiseste Ahnung«, brummte Ezra. »Erstmal streifen wir einfach durch den Wald, bis wir irgendetwas sehen oder finden – oder irgendjemanden.«
    »Verdammt. Du weißt, dass das eine Weile dauern könnte.« Verdrießlich starrte Law auf die Bäume.
    »Ach was. Länger als eine Stunde werden wir hier nicht bleiben.« Ezra warf einen Blick auf seine Uhr. »Lena und Hope kommen bald zurück, und wir werden sie nicht eine Sekunde allein lassen.«
    Langsam las Nia Hollister die E-Mail ein zweites Mal durch.
    Was soll das denn heißen? , fragte sie sich.
    Bitte rufen Sie mich umgehend an, wenn Sie diese E-Mail erhalten …
    Äußerst dringlich …
    … betrifft Ihre Cousine Jolene Hollister …
    Jolene.
    Sie rieb sich die Augen.
    Warum sollte ein Sheriff aus Ash in Kentucky ihr wegen Joely eine Mail schreiben? Die einzelnen Wörter wirbelten ihr durch den Kopf, fügten sich neu zusammen, doch ihr Sinn blieb ihr verborgen. Es war schon spät. Sie hatte einen langen Tag hinter sich und war müde – allerdings noch nicht zu müde.
    Geh schlafen … ruf morgen früh an, wenn du ausgeruht bist , sagte sie sich. Sie schluckte. Das war ein verlockender Gedanke.
    Äußerst dringlich …
    … Ihre Cousine Jolene Hollister …
    Sie starrte auf die Telefonnummern, die er angegeben hatte. Die eine stimmte mit der Signatur am Ende der Mail überein. Bei der anderen handelte es sich um eine Handynummer. Außerdem hatte er die Vorwahlen für einen Anruf aus dem Ausland dazugeschrieben – sehr umsichtig.
    Warum … ?
    Tränen trübten ihre Sicht. Irgendwie … ahnte sie es.
    Nia sprang auf und begann, in dem kleinen, beengten Hotelzimmer auf und ab zu wandern. Nein. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
    Joely …
    Sie presste sich eine zitternde Hand an den Mund und versuchte, den Schrei zu unterdrücken, nicht anzufangen zu weinen.
    Das konnte nicht wahr sein.
    Nia holte tief Luft und griff nach ihrem Handy. Sie würde den Sheriff anrufen. Es musste ein Irrtum sein. Jawohl, ein Irrtum.
    Während sie darauf wartete, dass jemand abhob, setzte sie sich an den Computer und rief eine Karte von Kentucky auf.
    Wo zum Teufel lag eigentlich Ash?
    Nielson warf einen Blick auf den Bildschirm und checkte sein E-Mail-Postfach.
    Dann sah er auf sein Handy. Auch wenn er nicht damit rechnen konnte, hätte er doch gern sofort eine Antwort erhalten. Er musste mit Nia Hollister sprechen, musste es hinter sich bringen.
    Die Stille in seinem Büro wurde von einem energischen Klopfen unterbrochen. Als er aufschaute, stand seine Sekretärin in der offenen Tür und sah ihn aus ihren hellgrünen Augen an.
    Irgendetwas an ihrem Blick machte ihn stutzig. Er erstarrte.
    »Ja?«
    »Da ist eine Miss Hollister am Telefon«, sagte sie. Ihre strenge Miene wurde weich und nahm für einen Moment einen mitleidigen Ausdruck an, als sie auf die Pinnwand hinter ihm sah. »Die nächste Angehörige des Opfers.«
    »Himmel.«
    Er hatte gesehen, wie sie in den Wald gegangen waren.
    Die beiden Männer. Law und King.
    Law. Dieser verfluchte Law Reilly – so ein Wichser. Der Zorn vernebelte ihm die Sicht, ließ ihn nach Luft schnappen.
    Warum musste ausgerechnet jetzt, nach so langer Zeit, alles schiefgehen? Was machten sie hier im Wald?
    Sie kamen ihm zu nah.
    Selbst wenn sie in die falsche Richtung liefen.
    Viel zu nah …
    Nichts war nach Plan verlaufen. Er reckte das Kinn vor und zog sich zurück.
    Aber auch gar nichts.
    Andererseits lief eigentlich ohnehin schon lange nichts mehr nach Plan.
    Diese bescheuerten Blumen, dachte Brody und versetzte ein paar abgestorbenen Pflanzen einen Tritt. Die Einfahrt war leer und im Haus regte sich nichts. Eigentlich hatte er King fragen wollen, ob er Onkel Remy nicht diese dämlichen

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