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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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klagt.«
    Logan ließ sich auf einen der Besuchersessel fallen. »Mir ist immer noch nicht klar, wie Krawtschenko erfahren hat, dass wir Rory Simpson in eurem Haus versteckt hielten. Wiktorja kann es nicht gewesen sein.«
    »Ah …« Rennie wurde ziegelrot im Gesicht. »Also …« Er hüstelte. »Kann sein, dass ich daran schuld bin.«
    » Was? «
    »Na ja … Pirie hat mich gefragt, was ich am Donnerstag mache, und da hab ich … na ja.«
    »Du hast es ihm gesagt.« Logan versank noch tiefer in seinem Sessel und vergrub sein Gesicht in den Händen. »Himmelherrgott.«
    »Bitte?«
    Steels Stimme war verstörend ruhig und gefasst. »Laz, kannst du mir mal mit zehn Pfund aushelfen?«
    Logan linste zwischen seinen Fingern durch. »Du hast es Pirie gesagt?«
    »Es war nicht meine Schuld!«
    »Leih mir doch mal jemand ’nen Zehner!«
    Rennie kramte einen Zehnpfundschein aus der Tasche und gab ihn ihr. »Ich wollte wirklich nicht –«
    Steel stieß ihm den Finger in die Brust. »Es hätte fast Tote gegeben! Rory Simpson wurden die Augen ausgestochen! Sie blöder, idiotischer, vertrottelter Hurensohn von einem unfähigen Scheißwichser!« Das war erst die Aufwärmphase – als sie richtig in Fahrt kam, wurde Rennie von einem regelrechten Tsunami aus Kraftausdrücken überrollt. Und dann brach die Flut von Beschimpfungen jäh und unvermittelt ab.
    »Zehn Pfund.« Sie kehrte dem Constable den Rücken zu und drückte Logan das geborgte Geld in die Hand. »Steck das in die Fluchkasse. Und wenn du schon dabei bist …« Sie warf ihm den Plastik-Probenbecher zu.
    »Aber –«
    »Kein Aber.« DI Steel zeigte mit dem Finger auf Rennie. »Und Sie … Sie können heilfroh sein, dass ich gerade knapp bei Kasse bin!« Sie stürmte hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Junge, Junge …« Der Constable lehnte sich mit hängenden Schultern gegen den Schreibtisch. »Meine ich das nur, oder wird sie immer schlimmer?«
    Logan ließ die Frage unbeantwortet. Er saß nur da und drehte den kleinen Becher zwischen den Fingern.
    »Hör mal, es tut mir ehrlich leid, dass ich es Pirie gesagt habe, okay?«
    »Was hast du da hinter ihrem Schreibtisch gemacht?«
    Rennie wurde rot. »Ähm, ja … Also, vor ein paar Wochen, da hab ich mir quasi ein bisschen Geld aus der Fluchkasse geliehen. Es war nur ein Darlehen, ich schwör’s. Ich hab alles zurückgetan – kannst es nachzählen, wenn du willst.«
    »Beattie sagt, Pirie hat es gestohlen.«
    »Oh …« Rennie kaute auf der Innenseite seiner Wange herum. »Heißt das, ich kann das Geld behalten? Ich meine nur, wenn sowieso alle denken, dass es Pirie war?«
    Logan sah ihn nur böse an.
    »Okay. Dann eben nicht. Schon gut.«
    Schweigen.
    Rennie beäugte neugierig den kleinen Plastikbecher in Logans Hand. »Was ist das denn?«
    »Sie will, dass ich Susan schwängere.«
    »Echt? Wow, dann kannst du dich ja auf heißen Lesben-Gruppensex freuen!«
    »Lass das, okay? Ich bin nicht in der Stimmung dafür.«
    »Ich weiß gar nicht, warum du dich so anstellst, bloß wegen ein bisschen Sperma.«
    »Es ist … kompliziert.«
    »Keinen Bock, Papa zu werden, hm?«
    Logan stellte den Becher auf den Schreibtisch. »Nicht so richtig, nein.«
    Rennie schwieg eine Weile, die Lippen gespitzt. Dann griff er nach dem Behälter. »Ich mach’s.«
    »Was? Nein, sie –«
    »Ach, ist schon okay! Ich bin schließlich schuld, dass du fast draufgegangen wärst, da kann ich doch wenigstens für dich in einen Becher onanieren.« Er eilte zur Tür, mit federndem Schritt und einer Hand in der Hosentasche. »Ich werd’ ihr schon zeigen, wer hier ein unfähiger Wichser ist.«
    Als Steel von wo auch immer zurückkam, war Rennie schon wieder verschwunden, nachdem er den Plastikbecher mit dem sämigen Souvenir vorbeigebracht hatte. Logan, der das Ding lieber nicht anfassen wollte, hatte Rennie angewiesen, es zum Warmhalten auf der Fensterbank in die Sonne zu stellen.
    Steel ging zum Fenster, um es zu kippen, blieb stehen und starrte den kleinen Becher an. »Was sehen meine müden Augen?« Sie nahm ihn in die Hand und beäugte den Inhalt. »Hättest du nicht ein bisschen mehr schaffen können?«
    »Vergiss es – das Ding kannst du in den Müll werfen. Es ist nicht –«
    »Nein!« Sie drückte den Becher an ihre Brust. »Nein, ich will ja nicht undankbar sein, das ist ganz toll. Das reicht allemal, ehrlich.« Sie schnappte sich ihre Jacke vom Stuhl. »Falls jemand dich nach mir fragt, schick ihn einfach zum Teufel,

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