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Blinde Zeugen: Thriller

Titel: Blinde Zeugen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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fragend eine Braue hoch, als Logan die Tür hinter sich zumachte. »Und, kriegst du jetzt die ganze Härte des Gesetzes zu spüren?«
    »Kommt drauf an, ob die Buckie Ballad da auftaucht, wo sie auftauchen soll.« Er grinste schief und ging den Flur entlang voran. »Von Krawtschenkos Schläger, diesem Grigor, gibt’s immer noch keine Spur. Fähren, Busbahnhöfe, Flughäfen – nichts. Im Moment streiten Finnie und Bain da drin über die Frage, wer schuld daran ist, dass DS Pirie sich schmieren ließ. Ich habe um zwei einen Termin bei der Internen Dienstaufsicht, also werden sie am Ende wahrscheinlich mir die Schuld geben.«
    »Ach, komm, nun sei doch nicht so ein Miesepeter.« Sie klopfte ihm auf den Rücken und hakte sich bei ihm unter. »Wenn du nett zu Tante Roberta bist, wird sie auch ein gutes Wort für dich einlegen.«
    »Ja, klar, weil das ja auch schon so glänzend funktioniert hat, als es um diese DI-Stelle ging.«
    »Fang jetzt nicht wieder damit an.« Sie stieß die Tür zum Treppenhaus auf. »Und außerdem bist du mir sowieso noch was schuldig, weil du Susan mit dieser Pädo-Geschichte so gestresst hast. Sie ist immer noch eingeschnappt.«
    Auf der Treppe hielt Steel ihn plötzlich an, kramte in ihrer Tasche und holte einen kleinen Probenbecher aus Plastik hervor.
    Logan stöhnte. »Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre!«
    »Ach, nun komm schon, das ist das Mindeste, was du tun kannst! Lass dir von deiner tätowierten Goth-Freundin –«
    »Inspector?« DI Beattie kam vom dritten Stock herauf, in der einen Hand eine Tasse Tee, in der anderen einen Schokokeks.
    Steel drehte sich nicht einmal um. »Was?«
    »Ich glaube, ich habe herausgefunden, wer das Geld aus Ihrer Fluchkasse gestohlen hat!«
    »Na los, raus mit der Sprache: Wie heißt das diebische Elsterschwein, dem ich den Stiefel in den Arsch rammen muss?«
    Beattie spähte verstohlen nach links und nach rechts. »Es war Detective Sergeant Pirie.«
    Steel stand einen Moment lang mit offenem Mund da. Dann klatschte sie sich mit beiden Händen auf die Wangen und ließ sie dort liegen, um den dramatischen Effekt zu verstärken. »O mein Gott, warum bin ich nicht darauf gekommen?«
    »Na, nun seien Sie mal nicht so streng mit sich, Inspector, ich habe auch lange ge–«
    »Sie verdammter Idiot.« Sie schob sich unsanft an Beattie vorbei und trampelte die Stufen hinunter. »Kaum kommt raus, dass Pirie Bakschisch angenommen hat, soll er plötzlich an allem schuld sein. Mein Geld ist verschwunden? Pirie ist schuld. Die Milch ist sauer? Pirie ist schuld. Sie haben einen bärtigen Halbidioten zum Detective Inspector gemacht? Pirie ist schuld.«
    »Aber ich –«
    »Sie waren ein miserabler DS, und als DI sind Sie noch schlimmer!«
    Sie verschwand um die Ecke, und ihre Stimme hallte von unten herauf. »Lazarus, wir werden hier auch nicht jünger. Beweg deinen Arsch!«
    Er eilte ihr nach und hob nur kurz bedauernd die Schultern, als er an dem hilflos stammelnden DI Beattie vorbeikam.
    Logan holte Steel auf dem Flur vor ihrem Büro ein. Mit der Hand auf der Türklinke hielt sie inne und grinste. »Ich glaube, das wird mein neues Hobby – Beattie triezen, bis er schreit.«
    Sie drückte die Klinke, und die Tür schwang hinter ihrem Rücken auf, weshalb sie nicht sehen konnte, wie DC Rennie mit erschrockener Miene von Steels Schreibtischstuhl aufsprang. Er hastete zum Fenster und tat so, als ob er draußen auf der Straße etwas beobachtete, während Steel sich umdrehte und ins Büro schlenderte.
    »Was machen Sie denn hier?«
    Rennie führte eine kleine Pantomime mit dem Titel »Ach, ich hab Sie gar nicht kommen sehen …« auf. »Ich … äh … Ich habe DS McRae gesucht. Sie wissen doch, dass Ricky Gilchrist unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt wurde, weil er bloß so getan hat, als ob er Ödipus wäre?«
    »Und?«
    »Gestern hat er einen polnischen Barkeeper angegriffen, vor allen Leuten im Pub. Bis die Türsteher ihn wegzerren konnten, hatte er dem armen Kerl schon mit dem Daumen ein Auge ausgequetscht.«
    »Wunderbar – das hat mir gerade noch gefehlt.«
    »Angeblich hat er rumgebrüllt, alle Polen wären räudige Hunde, und die Polizei hätte ihn nie laufen lassen dürfen.«
    »Ja, reiben Sie’s uns nur unter die Nase«, sagte Steel. »Meinen Sie nicht, dass Laz schon genug an der Backe hat? Eine halbtote polnische Schlampe, ein vermisster DS, ein flüchtiger polnischer Schläger und ein blinder Pädophiler, der uns die Haare vom Kopf

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