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Blinder Eifer

Blinder Eifer

Titel: Blinder Eifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Sonnenlicht beleuchtet die Mauer. Gut . und auf der Mauer steht ein schwarzer Hund und schaut zum Fluß . « Beinahe verschwörerisch lugte sie über den Rand ihres großen Glases. Sie trank und setzte es auf den gläsernen Couchtisch.
    »Und? Und was noch?«
    »Also, er hatte das Gemälde beendet und ließ es trocknen, da kam einer seiner Malerfreunde und schaute es an. Er schnitt den Hund aus schwarzem Papier aus und klebte ihn darauf.« Strahlend lehnte sie sich zurück. »Der Hund war erst ein nachträglicher Einfall.«
    Der Kater zuckte mit dem Schwanz.
    »Das ist ja Wahnsinn!« Ob Bea Slocum das wußte?
    Wahrscheinlich nicht. Aber im Gegensatz zu Diane, die einen Turner selbst dann nicht erkennen würde, wenn sie einen ganzen Saal davon vor sich hätte, kannte Bea die Bilder in- und auswendig.
    »Sehr interessant!« Was es in einer schrägen Weise ja auch war.
    »Ich frage mich, warum der Freund ihn nicht hineingemalt hat.« Diane stützte das Kinn auf die Hand und grübelte.
    Melrose schaute sie an. »Der Firnis. Das Gemälde war .« Ach, egal. »Diane, Sie haben mir am Telefon gesagt, Sie hätten mir etwas Wichtiges mitzuteilen. Über den Fall, an dem Jury arbeitet?«
    Sie genehmigte sich noch einen Martini und ging zum geschäftlichen Teil über. »Ich habe nachgedacht.«
    Ah, öfter mal was Neues. Melrose hielt ihr das Glas hin, damit sie nachschenkte. »Ja?«
    »Ich habe überlegt, worin die Verbindung zwischen diesen drei Frauen bestehen könnte. Ich meine, wie sie ermordet worden sind. Wenn überhaupt.« Träge zündete sie sich eine neue Zigarette an und inhalierte genüßlich. »Dann habe ich es herausgefunden.« Sie holte einmal tief Luft, rauchte, wippte mit dem Fuß.
    »Ach, wirklich? Sie meinen, Sie haben herausgefunden, wie sie umgebracht worden sind?«
    Nun studierte sie ihre blutroten Krallen. »Hm. Die Kopfhörer.«
    Melrose hatte ein Gefühl, als blockiere etwas in ihm wie der Motor eines billigen Autos. »Wie bitte?«
    »Sie kennen sich doch aus. Sie haben selbst gesagt, daß Sie in dieser Ausstellung in der Tate welche aufgesetzt haben. Sie haben die audiovisuelle Führung gemacht. Das hat - wie hieß sie?« Melrose war zu baff, um zu antworten. Aber die Frage war eh nur rhetorisch. Diane scherte sich nicht um die Namen der Opfer. »Die zweite? Egal, die in der Kathedrale von Exeter. Sie wissen ebensogut wie ich, daß es nun fast überall diese Führungen gibt. Der Information halber habe ich dort angerufen. Und raten Sie, was? Es gibt eine audiovisuelle Führung für diese - wie heißen sie doch gleich?« In dem Versuch, ihr Erinnerungsvermögen anzukurbeln, schnipste sie mit den Fingern. »Diese bestickten Dinger. Diese Kissen.«
    »Die liturgischen Kissen. Die meinen Sie.«
    Hocherfreut nickte sie. »Also, ich wette, die eine Frau hatte eine Kassette von der Bildersammlung und die andere - hat nicht jemand gesagt, sie sei Stickerin gewesen? Können Sie sich nicht vorstellen, daß sie sich auch eine Kassette angehört hat?«
    Melrose kniff die Augen zusammen. »Diane, die Kassette in der Tate ist von einem Schauspieler besprochen worden. Und der hat nicht gebrüllt: > Bist du bereit zu sterben ?<«
    Was war er blöde! Mit absolut verächtlicher Miene sagte sie: »Mein Gott, Melrose, begreifen Sie's denn nicht? Der Mörder hat die Kassetten ausgetauscht!«
    Er nahm einen tiefen Schluck Martini und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Und lag fast auf dem Rücken, weil er keinen Halt darin fand. Er rappelte sich wieder auf und setzte sich gerade hin. »Wie?«
    »Wie? Wie was?«
    »Hat er oder sie die Kassetten ausgetauscht?«
    Mit einem kleinen Fingerschnipsen tat Diane eine solch triviale Frage ab. »Na, da gibt es doch Tausende von Möglichkeiten. Das müßten Sie doch herausfinden können. Sie schreiben ja schließlich den Krimi! Und wie hieß der Held noch gleich? Inspector Smithson?«
    »Das ist doch was ganz anderes, meine Güte!«
    Aufgeregt beugte sie sich vor und umschlang die Knie mit den Händen. »Aber Melrose, wenn jemand die Möglichkeit gehabt hätte, wäre es doch vollkommen plausibel, meinen Sie nicht?«
    »Wenn .« Er ließ seinen Martini im Glas hin und her schwappen. »Wenn das Wörtchen >wenn< nicht war . «, gluckste er (angesäuselt, verrückt?) und hielt ihr sein Glas noch einmal hin. »Ich meine, wenn ich mir die Messerklinge aus Sonnenlicht auf der Wand da schnappen könnte, würde ich Ihren Kater damit erdolchen.«
    Der Kater schlug mit dem Schwanz, streckte das

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