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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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so, wie Pirelli es sich vorstellt«, sagte Virgil. »Ich kann ja verstehen, dass du unbedingt wiedergewählt werden möchtest, aber diesen Psycho zu schnappen, ist viel wichtiger, als ein paar Erdölarbeiter daran zu hindern, ihre Vitaminpillen zu nehmen.«
    Die GMCs vor ihnen bremsten ab, und Virgil ging ebenfalls mit der Geschwindigkeit auf fünfundfünfzig Meilen runter. Wir sehen wirklich wie eine Shriner Parade aus, dachte er. Hoffentlich beobachtet uns niemand.
    Soweit sie das später feststellen konnten, hatte sie niemand beobachtet. Vier Meilen vor der Ausfahrt wurde das Tempo wieder beschleunigt, und Pirelli rief Virgil auf seinem Handy an. »Feur ist vor fünfzehn Minuten zurückgekommen. Franks nähert sich der Ausfahrt. Wir legen los. Ihr bleibt noch ein Stück zurück.«
    »Zehn-sechsundneunzig«, sagte Virgil und klappte sein Telefon zu.
    »Was heißt das denn?«, fragte Stryker. »Ich hab noch nie von einem Zehn-sechsundneunziger-Code gehört.«
    »Das heißt, leck mich am Arsch«, sagte Virgil und fuhr näher an die GMC-Kolonne heran.
    »Ich versuch mal, auf den Rücksitz zu klettern. Ist blöd, dass wir beide vorn sitzen.« Stryker nahm die Kopfstütze ab, warf sie nach hinten und kroch über den Sitz. »Soll ich das Remington schon mal auspacken?«, fragte er.
    »Kannst du ruhig machen«, sagte Virgil. »Ich hoffe allerdings sehr, dass wir es nicht brauchen. In der seitlichen Tasche sind zwei Magazine, bereits gefüllt.«
     
    Etwa eine Minute lang, nachdem sie die Interstate verlassen hatten, hielt Virgil es für unwahrscheinlich, dass irgendwer vor ihnen sie bemerken würde. Doch sobald sie auf der Schotterstraße waren, stob eine riesige Staubwolke unter den Rädern der Trucks hervor, es gab ein tosendes Geräusch wie von einem vorbeifahrenden Zug, und bis auf die ersten beiden Trucks fuhren plötzlich alle langsamer. Die Abstände zwischen den Wagen wurden größer, einige Fahrer wechselten auf die linke Spur, und ein Truck geriet ins Schleudern. »Pass auf, pass auf!«, brüllte Stryker.
    »Der kann dich nicht hören«, brüllte Virgil zurück.
    »Ich kann nichts sehen …« Stryker hielt sich am Beifahrersitz fest und starrte durch das Heckfenster in die immer dichter werdende Staubwolke.
     
    Sie erreichten die Anhöhe südlich von Feurs Farm, und selbst wenn sie bisher noch niemand gesehen hatte, würde das ziemlich bald passieren. Allerdings waren sie nur noch weniger als eine Minute von dem Grundstück entfernt und näherten sich rasch. Als Virgil rechts herüberfuhr, um aus der Staubfahne herauszukommen, rief Stryker: »Franks’ Truck steht auf dem Hof, er steht auf dem Hof …«
     
    Die ersten beiden DEA-Trucks fuhren auf den Hof. Die Agenten sprangen aus den Fahrzeugen und brüllten auf Franks ein, der selbst gerade aus seinem Truck gestiegen war. Möglicherweise hatte Franks etwas gesagt, denn im nächsten Moment schoss ein Hund aus dem Truck und sprang einen der Agenten an, der zu Boden ging und sich mit dem Hund hin und her wälzte.
    Der dritte Truck fuhr an der Einfahrt zum Grundstück vorbei und stoppte mitten auf der Straße. Der vierte stellte sich beim Bremsen quer, und der fünfte kam ruckartig zum Stehen. Im gleichen Moment waren die Agenten auf der Straße. Virgil fuhr um den hinteren Truck herum und stellte den Explorer gegenüber der Einfahrt in den Graben. »Links aussteigen«, rief er. »Links.« Sie gingen beide in Deckung und sahen Agenten die Straße entlanglaufen, und dann begann auch schon das Gewehrfeuer.
    Mittlerweile waren zwei Hunde draußen. Einer hing einem Agenten im Gesicht, der andere wälzte sich im Kampf mit dem anderen Agenten neben Franks’ Truck über den Boden. Dann gelang es dem schreienden Agenten, sich von dem Hund im Gesicht zu befreien, ein anderer Agent schoss auf das Tier, verfehlte es, worauf sich der Hund auf ihn stürzte und ein anderer Agent schoss.
    Vier oder fünf von ihnen waren auf dem Hof, als im Haus eine Maschinenpistole losratterte. Einer der Agenten stürzte zu Boden, während die anderen zu brüllen anfingen und gleichzeitig das Haus unter Feuer nahmen. Von der Fassade spritzten Farbfetzen und Holzsplitter weg, Staubwolken stoben auf, und Fensterscheiben zersprangen. Franks, der mit erhobenen Händen dagestanden hatte, drehte sich zum Schuppen um und stieß gegen die Tür. Die Tür, offensichtlich nicht verschlossen, sprang auf, und Franks verschwand. Zwei Agenten lagen am Boden.
    Stryker hockte in dem Graben, das M16 an der

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