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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Sie, wo das nächste Krankenhaus ist?«
    »Ja, ja, wir haben uns informiert …«
    Sie trugen die beiden schwer verletzten Agenten zu dem fahrbereiten Truck. »Wie schwer sind Sie denn verwundet?«, fragte der Mann vom Nordteam.
    Virgil blickte an sich herab: Blut, aber nicht sein eigenes. Der Agent zeigte auf seine Stirn, und Virgil fasste nach oben. Noch mehr Blut, diesmal tatsächlich von ihm. Fühlte sich aber nicht schlimm an. »Fahren Sie los«, rief Virgil. »Fahren Sie.«
    Sobald der Agent den Schutz des zerschossenen Trucks verließ, wurde sein Wagen von Kugeln aus dem Haus verfolgt.
    Virgil kramte hinten in dem kaputten Truck herum, fand eine Kiste mit sechs Magazinen, schob eins in das Gewehr und steckte die anderen in seine Jackentasche, rannte über die Straße und sprang in den Graben auf der Westseite. Von dort konnte er durch das sumpfige Wasser zu Strykers Ford schleichen.
     
    Er konnte Stryker hinter dem Explorer schießen hören, und als er am Truck war, sah Stryker ihn an und sagte: »Ich brauch mehr Munition.«
    Virgil warf ihm drei der Magazine zu, die er aus dem Truck geholt hatte. »Ich glaube, Pirelli wurde getroffen«, rief Stryker. »Er ist in dem Graben auf der anderen Seite.«
    »Wenn du das Haus wieder unter Beschuss nimmst, renn ich zu ihm«, rief Virgil. »Ich hol nur schnell meinen Verbandskasten.«
    Virgil kroch in den Truck, holte seinen Verbandskasten, kam wieder heraus, hockte sich in den Graben und rief: »Ich bin bereit.«
    Stryker richtete sich auf und feuerte ein ganzes Magazin leer. Virgil sprang über die schmale Straße, landete in dem Graben auf der anderen Seite und sah Pirelli, der einhändig mit einem M16 schoss, während Blut durch seinen linken Hemdsärmel sickerte. Virgil kroch auf ihn zu. »Sehr schlimm?«, brüllte er.
    »Es tut weh. Ich glaub, die Schulter ist gebrochen«, brüllte Pirelli zurück. Alle brüllten. Überall um das Haus herum konnte Virgil Männer schreien hören und den Lärm von Hunderten von Schüssen, die abgegeben wurden. Das Haus schien jeden Moment einzustürzen, aber es wurde immer noch beschossen.
    Virgil nahm eine dicke Kompresse und eine Rolle Pflaster aus seinem Verbandskasten, und er und Pirelli ließen sich ganz auf den Boden des Grabens sinken, Pirelli auf dem Rücken. Direkt am Rand von Pirellis Schutzweste entdeckte Virgil eine tiefe Fleischwunde in der Schulter, stopfte die Kompresse unter Pirellis Hemd und wickelte zwei Meter Pflaster um die Schulter, damit sie auch hielt. »Keine Arterie verletzt«, rief er. »Ich sehe jedenfalls keine arterielle Blutung.«
    Pirelli nickte. »Laden Sie meine Waffe nach.«
     
    Als die Schüsse aus dem Haus aufhörten, preschte ein Agent aus dem östlichen Graben vor und lief zu dem Auto, wo der dritte Agent gelegen hatte, der Mann, der Virgil Deckung gegeben hatte, als er den Bewusstlosen hinter den Wagen zog. Aus dem Haus kam eine weitere Salve von Schüssen, doch der Agent schaffte es bis zu dem Wagen. Die DEA-Schützen hatten sofort das Fenster unter Beschuss genommen, aus dem der Kugelhagel gekommen war.
    Unten im Graben lud Virgil Pirellis M16 nach, als er Stryker brüllen hörte: »Aufpassen, aufpassen!« Virgil blickte auf und sah Franks mit einem langen Revolver in der Hand aus dem Schuppen kommen. Er ging drei Schritte und schoss, völlig ohne Deckung, auf die Agenten hinter dem Truck. Der unverletzte Agent taumelte von dem Mann am Boden zurück und tastete nach seiner Waffe. In diesem Moment wurde Franks von einer Salve erwischt, Virgil sah, wie sein Hemd flatterte, doch Franks blieb stehen, gab einen weiteren Schuss aus dem Revolver ab und ging dann zu Boden.
    Durch das Erscheinen Franks’ abgelenkt, hatte Pirelli sich halb auf die Knie aufgerichtet und brüllte. Sofort schlug um sie herum eine weitere Salve ein. Pirelli ging heftig mit einem Arm rudernd wieder zu Boden. »Runter«, brüllte Virgil, doch es war zu spät. Pirelli war erneut getroffen worden. Virgil kroch zu ihm. Pirelli richtete sich kurz auf und sagte: »Die haben mich erwischt«, dann sank er wieder zu Boden. Zwei Einschüsse, einer im Bein und einer im rechten Arm. Die Verletzung am Arm blutete stark, aber offenbar war wieder keine Arterie getroffen worden; der Arm war gekrümmt und zweifellos gebrochen.
    Virgil riss Pirellis Hosenbein auf. Hier hatte die Kugel nur oberflächlichen Schaden angerichtet, die Haut abgeschürft und etwa einen halben Zentimeter Fleisch weggerissen.
    »Sehr schlimm?«, fragte Pirelli

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