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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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andere Wahl, weil diese Typen unbedingt aus dem Verkehr gezogen werden müssen.« Er sah noch einmal auf das Satellitenfoto, dann sagte er zu Virgil: »Aber Sie haben schon recht, sich Sorgen zu machen.«
     
    Sie standen eine Weile herum und unterhielten sich mit den Agenten, dann lieh Virgil sich Pirellis Laserpointer und sah sich mit Stryker das Gelände um das Haus herum genauer an - hier ein Graben, dort ein großer Felsbrocken, wo sie ihre Gewehre auflegen konnten.
    Ein langer, dunklerer Grasstreifen verlief ein Stück neben dem Schuppen den Hügel hinauf und endete in einem Gebüsch südöstlich des Grundstücks. Einer der Agenten fragte, ob man sich durch diesen Graben den Gebäuden nähern könnte.
    »Das weiß ich nicht«, sagte Stryker. »Die Nordseite haben wir nicht erkundet.«
    Pirelli telefonierte mit jemandem, der die Positionen der beiden Autos überwachte, die zu Feurs Farm unterwegs waren. Einer der Agenten rechnete aus, wie man es hinbekam, dass alle Beteiligten gleichzeitig ankommen würden, und um zwölf Uhr vierzig sagte Pirelli: »Nordseite, Abmarsch.«
    Sechs Agenten standen auf und gingen hinaus.
    »Noch fünf Minuten, Leute«, sagte Pirelli. »In zehn Minuten sind alle unterwegs. Fahren Sie schnell, aber ohne Licht. Halten Sie Abstand, bis wir an der Ausfahrt sind, dann schließen Sie dicht auf. Sie wissen das alle, aber denken Sie immer daran: Seien Sie vorsichtig. Wir wollen niemanden da draußen verlieren, und das sind harte Burschen. Virgil und Jim, Sie bleiben ein bisschen zurück - nicht viel, aber ein bisschen. Wir haben die Ankunft auf der Farm hier einstudiert …«
    »Also los«, sagte Pirelli fünf Minuten später, und sie strömten aus dem Zimmer und verkniffen sich alle Witze und jedes Reden.
    Sie hatten es eilig.

NEUNZEHN
    Bevor sie in die Trucks stiegen, zwängten sich Virgil und Stryker in die Standardschutzkleidung. Gegen schwere Munition würde die zwar nichts ausrichten, doch gegen Schrotflinten und Pistolen reichte sie. Einige der DEA-Leute trugen schwerere Sachen; sie würden allerdings auch als Erste aufs Grundstück gehen.
    Stryker bat Virgil zu fahren. »Ich möchte meine Leute über Funk verständigen können - nur für alle Fälle.«
     
    Von der Interstate-Auffahrt Worthington bis zu der Ausfahrt, die Feurs Farm am nächsten lag, brauchte man bei Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fünfunddreißig Minuten, bei der normal üblichen Geschwindigkeitsüberschreitung eine halbe Stunde. Pirelli, der mit seinem Mann telefonierte, der die Positionen der beiden Autos überwachte, gab die Geschwindigkeit der insgesamt sieben DEA-Trucks vor, lauter GMC Yukons mit verdunkelten Scheiben.
    »Haltet Abstand, dass ich nicht lache«, sagte Stryker, der die Trucks vor ihnen beobachtete. »Wir sehen aus wie diese komischen Freimaurer in ihren Miniautos bei der Shriner Parade.«
    »Solange Feur nicht die Interstate beobachten lässt, kann uns nichts passieren«, sagte Virgil. »Echt schöner Tag, was?«, fügte er kurz darauf hinzu.
    »Aber sicher«, erwiderte Stryker fröhlich. Er hakte seinen Sicherheitsgurt aus, kniete sich auf den Sitz, wühlte hinten im Wagen herum und zog das M16-Gewehr hervor. »Wenn du siehst, wie ich damit in ein Erdhörnchenloch schieße, dann reg dich nicht auf - sag dir einfach, das ist nur der gute alte Jim, der ein bisschen rumballert, um wiedergewählt zu werden.«
    »Um ein bisschen Eindruck zu schinden.«
    »Genau«, sagte Stryker.
    »Ich glaub allerdings immer noch nicht, dass Feur die Gleasons umgebracht hat, Jimmy. Ich glaube, mit diesem Kerl ist die Sache für uns noch nicht erledigt«, sagte Virgil.
    »Die Sache mit dem Meth-Labor will ich aber trotzdem als mein Verdienst angerechnet bekommen, zumindest in den regionalen Zeitungen«, sagte Stryker. Er zog das Magazin aus dem M16 und strich mehrmals mit dem Daumen über die Patronen. »Was hast du mitgebracht?«, fragte er. »Eine Schrotflinte bringt bei einem Haus nicht viel.«
    »Schrotflinte und Remington Halbautomatik.30-06.«
    »Damit kann man eine Ecke von einem Ziegelstein wegschießen«, sagte Stryker anerkennend. »Vollmantelgeschosse?«
    »Yeah.«
    »Ich hab sechzig Patronen. Ich wünschte, ich hätte ein paar Ladestreifen mehr dabei.«
    »Wir wollen jemanden verhaften, keinen Krieg führen«, erwiderte Virgil.
    »Trotzdem«, sagte Stryker, schob das Magazin zurück in das Gewehr, repetierte eine Patrone in die Kammer und sicherte die Waffe.
    »Ich hoffe, es läuft alles

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