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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Dunkeln verschwinden.
    Es gab allerdings diese eine Straßenlaterne. Sollte man die vorher mit einer.22er außer Betrieb setzen? Das wäre machbar. Aber wenn einen jemand sah, und sei es auch nur flüchtig, dann war es möglich, dass derjenige einen an der Statur, am Gang, an der Art zu laufen erkannte. Die Leute hier wussten alles über einen.
    Vielleicht könnte Flowers irgendwohin gelockt werden. Das müsste aber auf indirekte Weise geschehen. Er müsste glauben, dass er sich an jemanden heranschlich, und dann, wenn er in die Falle tappte, bum . Und dann und dann … würden die Cops in helle Aufregung geraten. Das SKA würde haufenweise Ermittler in die Stadt schicken.
    Muss ich wohl doch noch gründlicher drüber nachdenken.
     
    Das mit Johnstone und Roman war eine andere Sache.
    Wenn sie nicht umgebracht wurden, würde Moonie nie zur Ruhe kommen. Ihr Tod war schlicht lebensnotwendig. Bei Johnstone würde es nicht schwieriger sein als bei Judd. Johnstone war ein alter Mann und hatte den Hals eines alten Mannes. Ein Seil würde ausreichen. Ein Messer. Ein Hammer. Man brauchte ihm nicht unbedingt die Augen auszuschießen, das würde auch mit einem Messer gehen; allerdings liebte er den Klang des Revolvers. Nach Einbruch der Dunkelheit zu Johnstone gehen und leise an die Seitentür klopfen. Er würde öffnen. Aber würde er zuerst das Licht auf der Veranda anschalten? Vielleicht sollte man die Birne rausdrehen.
    Johnstone wohnte in der Nähe der Gleasons. Bei den Gleasons war es einfach gewesen, sich anzuschleichen, doch nun, in dieser veränderten Atmosphäre, könnte es vielleicht nicht mehr so einfach sein. Jeder, der irgendwo in Bluestem beim Rumschleichen erwischt wurde, würde gründlich unter die Lupe genommen werden. Und wenn Moonie unter die Lupe genommen wurde, würde es keinen einzigen Menschen in der Stadt geben, der ihm ein Alibi liefern könnte, der sagen würde: »Ja, wir waren zusammen da draußen und haben uns das Feuer angesehen«, oder was auch immer.
    Und wenn man kein Alibi hatte, würden die einen auseinandernehmen.
    Bei Schmidt würde es in mancher Hinsicht einfacher sein, in mancher jedoch auch schwieriger. Zum einen wohnte er außerhalb der Stadt. Man brauchte sich nur zu vergewissern, dass die Schmidts zu Hause waren. Auf den Hof fahren, die Hofbeleuchtung hinter sich lassen und neben dem Gemüsegarten parken. Roman umlegen, dann die Frau. Sie war alt und langsam.
    Aber Roman hatte eine Waffe, und er war rüstig für sein Alter. Er musste rasch getötet werden, bevor er ahnte, was los war.
    Obwohl es nett wäre, ein paar Minuten mit ihm zu plaudern, wenn er wusste, dass er sterben würde, wenn er wusste, dass seine Frau bereits tot war, um den Hass in seinen verlöschenden Augen zu sehen.
    Und dann …
     
    Wenn er Schmidt zuerst umbrachte, dann würde es bei Johnstone, der eh schon kein leichtes Ziel war, noch schwieriger werden. Alle würden sehr nervös sein. Aber Johnstone musste weg; und es waren nur noch zwei Wochen bis zum nächsten Vollmond.
     
    Nach Johnstone und Schmidt wäre es möglich und zu ertragen, sich eine Weile bedeckt zu halten und die Morde aus geschäftlichen Gründen nach und nach zu erledigen … sogar etwas Zeit verstreichen zu lassen. Sich vielleicht etwas Kompliziertes auszudenken, damit die Morde wie Unfälle aussehen würden.
    Wenn alle notwendigen Morde erledigt waren, würde es dann möglich sein aufzuhören? Vielleicht nicht. Aber wenn es dann nötig wäre, den Hunger zu stillen, rein als Freizeitvergnügen und um etwas für die Psyche zu tun, könnte das auch an anderen Orten geschehen, wenn es die Zeit erlaubte. In Minneapolis, Des Moines oder Omaha. Töten und wieder verschwinden …
     
    Hm.
     
    Das Marihuana förderte nicht gerade den Denkprozess, obwohl es an sich eine wunderbare Sache war. Es ließ alles sanfter erscheinen und gab den Sternen Leben.
    Er musste sich konzentrieren. Taktik. Strategie.
    Während er ein bisschen Rauch in den Himmel blies und beobachtete, wie der Große Wagen vorbeirollte und wie die Glühwürmchen ihre Glut löschten, dachte Moonie immer weiter nach. Schließlich pflückte er in dem Wirrwarr von Pflanzen im Garten eine Blume und zupfte im Licht, das aus dem Schlafzimmerfenster auf den Rasen fiel, die Blütenblätter eins nach dem anderen ab, um Gott entscheiden zu lassen.
    Johnstone, Flowers, Roman; Johnstone, Flowers, Roman …
    Die Blume hatte zwar eine ganze Menge Blütenblätter, brachte aber nur ein

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