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Blinder Hass

Titel: Blinder Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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benötigen.«
    »Aus der Judd’schen Geldkiste. Außerdem bräuchte man ein Vertriebsnetz.«
    »Über Feur, falls der tatsächlich darin verwickelt ist.«
    Sie sahen sich an. »Lass uns zurück ins Hotel gehen«, sagte Virgil. »Vielleicht hat Davenports Mann ja was für mich.«
     
    Davenports Mann hieß Louis Mallard und war ein hohes Tier beim FBI. Er hatte einen einzigen Absatz geschickt: »Ein Reverend George Feur von der First Archangelus Church of Revelation gehörte zu einer Gruppe von Personen, die in Salt Lake City und in Coeur d’Alene wegen ihrer Verbindungen zu extremistischen regierungsfeindlichen Gruppen wie Corps observiert worden waren. Von Corps war bekannt, dass sie mit Drogen wie Kokain und Methamphetamin handelten, um ihre Aktivitäten zu finanzieren und zum Erwerb von Waffen. Die Überwachung von Feur wurde nach drei Monaten beendet, da es keine Beweise für eine Beteiligung Feurs an kriminellen Machenschaften gab, auch wenn er zahlreiche Kontakte zu Leuten hatte, die in kriminelle Machenschaften verwickelt waren.«
    »Da haben wir’s«, sagte Stryker. »Er ist in die Sache verwickelt. Er hat nämlich die nötigen Verbindungen.«
    »Und wie passen Roman Schmidt und die Gleasons da rein?«, fragte Virgil.
    »Bei den Gleasons weiß ich es nicht, außer dass sie einen gewissen Kontakt zu Feur hatten. Da lag ja dieses Buch mit der Offenbarung. Vielleicht haben sie in das Unternehmen investiert. Roman …«
    »Was ist mit dem?«
    »Roman war ein guter Kumpel von Big und Little Curly«, sagte Stryker. »Rate mal, wer im Westen unseres Bezirks Patrouille fährt?«
    »Big und Little Curly?«
    »Das ist ihr Revier«, sagte Stryker. »Die kennen das wie ihre Westentasche. Wenn man viel Meth durch die Gegend verschiebt, ist es sicher nützlich, einen Aufpasser im Büro des Sheriffs zu haben.«
    »Das mag ich mir gar nicht vorstellen«, sagte Virgil.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Stryker. »Ich würde lieber die Wahl verlieren, als das herauszufinden.«
     
    Sie saßen eine Weile schweigend da und starrten auf den Bildschirm des Laptops, dann fragte Virgil: »Was machst du heute Abend?«
    »Eigentlich wollte ich mich mit Jesse treffen«, sagte Stryker. »Ich glaub, das könnte was werden. Ich weiß nicht … aber der Fall geht vor. An was hast du denn gedacht?«
    »Mit den Curlys will ich eigentlich nicht reden. Ich dachte, wir könnten mal ein bisschen auf eigene Faust herumschnüffeln. Wenn Feur und Judd ihre Äthanol-Fabrik drüben in South Dakota haben, wozu dient dann die Farm hier? Ich glaube, das ist das Vertriebszentrum. Er ist da weit draußen auf dem Land und veranstaltet diese ganzen religiösen Meetings, zu denen Fremde von überallher anreisen, ein ständiges Kommen und Gehen, was nicht ungewöhnlich bei dieser Art von Kirche ist … Die könnten dazu dienen, das Zeug fortzuschaffen. Da sind immer viele Typen mit Trucks.«
    »Wenn wir das tatsächlich tun wollen, sollten wir’s spät machen«, sagte Stryker und sah auf seine Uhr. »Es ist jetzt fast eins.«
    »Ich würd dich ja eigentlich nicht darum bitten, aber ich hätte ein ungutes Gefühl, ganz allein dorthin zu gehen«, sagte Virgil.
    »Lass uns warten, bis die Stadt schlafen gegangen ist, und dann fahren wir los«, sagte Stryker. »Um ein Uhr morgens bei mir?«
    »Okay, bis dann. Du solltest’ne ordentliche Waffe mitbringen«, sagte Virgil.
    Stryker nickte. »Mach ich. Feurs Jungs sind bis an die Zähne bewaffnet.«
    »Ein Gutes hat das ja«, sagte Virgil nach kurzem Schweigen.
    »Was denn?«
    »Du kannst dich trotzdem noch mit Jesse treffen.«
    »Ich gehöre ihr, wenn sie mich will«, sagte Stryker. Ihn schien das alles zu verwirren. »Ich hab ihr gestern Abend bei diesem Kerzenlicht in die Augen gesehen und geglaubt, mir zerspringt jeden Moment das Herz.«
    »Wo wollt ihr heute Abend hin?«, fragte Virgil.
    Stryker zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Mein Gott, sich nur ein interessantes Lokal auszudenken, wo man hingehen könnte, macht einen schon völlig fertig. Ich kann mit ihr ja nicht in den Club gehen. Und ins Tijuana Jack’s oder sonst wo in Worthington trau ich mich auch nicht mit ihr. Das ist zu nahe, und ich möchte wirklich nicht gesehen werden, wie ich mich in der Stadt amüsiere. Noch nicht.«
    »Das Leben ist Scheiße, und dann stirbt man.«
    »Red nicht vom Sterben«, sagte Stryker. »Ich bin eh schon ein bisschen nervös bei dem Gedanken, Feur auf die Pelle zu rücken.«

DREIZEHN
    Virgil kam nicht

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