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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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geschwächt.«
    Ich sah den Blonden an, ob Truth oder Wicked, wusste ich nicht. Er starrte Malcolm an, aber sein Blick verriet mir, dass es wahr war. »Wenn Sie ihnen den Bluteid abgenommen hätten, hätten sie jetzt einen Meister.«
    »Ich habe sie in meine Kirche aufgenommen. Andere Meister hätten sie getötet.«
    »Warum?«
    Der Verletzte antwortete mit angestrengter Stimme: »Weil sie uns fürchten.«
    »Sprich nicht, Bruder«, sagte der Blonde. »Ich werde für dich sprechen. Sie fürchten, dass andere Vampire auf dumme Gedanken kommen, wenn sie erfahren, dass wir die Vernichtung unserer Blutlinie überlebt haben.«
    »Bruder?«, fragte ich.
    Der Blonde sah mich an, und frische Tränen gaben seinen blauen Augen einen rötlichen Schimmer. »Truth ist mein Bruder.«
    Scheiße. »Hat Malcolm recht? Wenn wir das Messer herausziehen, wird sich die Wunde nicht schließen?«
    »Früher wäre sie zugeheilt, aber wie gesagt, wir sind geschwächt. Bei Silber haben wir nur das Heilvermögen eines Menschen.«
    Ich blickte auf das Messerheft an der Brust. »Ein Mensch wäre jetzt schon tot. Ihr Bruder lebt aber noch.«
    »Er liegt im Sterben, Anita. Spüren Sie das denn nicht?«, sagte Malcolm.
    Ich legte die flache Hand an die Brust neben das Messerheft und konzentrierte mich. Ich fühlte seine Lebensenergie – in Ermangelung eines besseren Ausdrucks – schwinden.
    Er holte tief Luft und hatte Mühe, den nächsten Atemzug zu tun.
    »Scheiße, er verblutet.« Ich sah seinen Bruder an. »Wenn wir nur herumsitzen, ist er gleich tot. Wenn wir das Messer herausziehen, kann ich ihn vielleicht retten.«
    »Wie?«, fragte der Blonde. Ich konnte mich an den Namen noch nicht gewöhnen.
    Wie? Gute Frage. Wäre Jean-Claude bei uns gewesen, hätte er ihn den Bluteid schwören lassen können. Aber da die Verbindung zwischen ihm und mir gerade so weit offen war, könnte Truth von meinem Blut trinken und wäre gebunden. Primo war durch Zufall darauf gekommen. Nun ergaben sich daraus ganz neue Möglichkeiten.
    »Ich werde mit meinem Meister in Kontakt treten. Falls er einverstanden ist, habe ich eine Idee.« Ich dachte angestrengt an Jean-Claude.
    Ich spürte Bewegung rings um ihn; er befand sich im Club. »Oui, ma petite, du rufst mich?«
    Ich teilte nichts durch Gedanken mit, sondern ließ ihn in mein Gedächtnis hinein und spürte schließlich seine Verwunderung. »The Wicked Truth hier in Amerika.«
    »Du kennst sie?«
    »Sie sind die einzigen Vampire in unserer langen Geschichte, die die Mitglieder ihrer eigenen Blutlinie gejagt und getötet haben.«
    Das haute mich um. »Was? Warum?«
    »Ich kannte ihren Meister und dessen Meister, den Sourdre de sang. Sie waren Krieger, ma petite, echte Krieger. In der Schlacht waren sie, was Belle Morte beim Sex ist.«
    »Und sind sie zu gefährlich, um sie an Bord zu holen?«
    »Weißt du, was passiert, wenn der Begründer einer Linie verrückt wird?«
    Hörte sich an wie eine Fangfrage. »Etwas Schlimmes.«
    Er lachte und brachte mich zum Schaudern. »Jeder aus ihrer Linie begann, Leute niederzumetzeln, nicht gegen Bezahlung, nicht aus politischen Gründen oder anderen Motiven. Ich war damals bei Belle. Ich weiß, dass der Rat vorhatte, einen Meuchelmörder zu schicken, aber zwei Vampire aus der Linie nahmen die Sache schließlich selbst in die Hand. Sie verhinderten damit, dass man in England auf uns aufmerksam wurde, und dafür war ihnen der Rat dankbar. Doch sie hatten den Begründer ihrer Blutlinie getötet, und darauf steht die Todesstrafe.«
    »Warum sind sie dann nicht tot?«
    »Weil einige im Rat Einspruch erhoben. Ich weiß nicht, warum oder wer, nur dass Belle für sie stimmte. Man ließ sie laufen. Niemand rechnete damit, dass sie am Leben bleiben würden, da sie jeder andere Meister nun für zu gefährlich hielt.«
    »Wie denkst du darüber?«
    »Was schlägst du vor, ma petite?«
    »Erinnerst du dich, was mit Primo passiert ist?«
    »Du willst Truth von deinem Blut geben und ihn an uns binden, habe ich recht?«
    »Ja.«
    »Sie sind nicht die schlimmsten Rohlinge der Drachenlinie, aber Krieger, die Jahrhunderte überlebt haben, obwohl sich jeder gegen sie wandte. Ich bin ihnen einmal begegnet, als ihr Meister sie an den Hof mitgebracht hat. Sie waren ehrenhafte Männer.«
    »Was sagt er?«, fragte Wicked.
    Ich hob die Hand. »Er denkt darüber nach.«
    »Das Risiko wird keiner eingehen«, brachte Truth mühsam hervor.
    Jean-Claude hauchte in mich hinein, dass ich schauderte. Ich

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