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Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Blinder Hunger: Ein Anita Blake Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Serienmörder waren.«
    »Wer sonst? Wollen Sie damit sagen, das waren Nachahmungstäter?«
    »Nein, aber wenn wir den Fall abschließen, werden sie in die nächste Stadt ziehen und weitermachen.«
    »Sie meinen, die haben uns ein paar Neulinge geopfert, damit wir denken, wir haben die Täter ausgeschaltet? Sie meinen, die lassen ihre eigenen Leute draufgehen?«
    »Ja, genau das.«
    »Wissen Sie, was ich denke, Blake?«
    »Nein, was?«
    »Ich denke, dass Sie nicht loslassen können. Sie wollen nicht, dass es vorbei ist.«
    Jetzt war ich es, die im Kreis ging, aber ich war kleiner und stand weiter am Rand der Tür, sodass ich fast einen vollen Kreis abschreiten konnte. Es half nur nicht. »Ich möchte sehr wohl, dass es vorbei ist, Hudson, mehr als Sie. Denn wenn die Vampire da oben nur ein Bauernopfer waren, haben sie mich benutzt, um sie zu töten. Dann sind wir alle benutzt worden.«
    »Fahren Sie nach Hause, Blake. Fahren Sie zu Ihrem Mann oder Freund oder Hund, aber fahren Sie. Ihre Arbeit hier ist erledigt. Verstehen Sie das?«
    Ich sah ihn an und überlegte, wie ich es ihm begreiflich machen sollte. Schließlich entschloss ich mich, etwas preiszugeben, was ich die Polizei eigentlich nicht wissen lassen wollte. »Ich habe heute Abend in der Kirche einem der Täter ins Gedächtnis geschaut und einige Gesichter gesehen. Ich habe auch Namen erfahren. Diese Gesichter sind nicht dort oben in der Wohnung. Diese Namen gehören zu keinem der Toten.«
    »Der Fall ist abgeschlossen, Blake, das heißt, Ihr Hinrichtungsbefehl ist vollstreckt. Sie sind fertig. Gehen Sie nach Hause.«
    »Tatsächlich liegt es allein in meinem Ermessen, ob ein Hinrichtungsbefehl vollstreckt ist, Sergeant. Und Sie können sich darauf verlassen: Wenn wir die Täter in St. Louis nicht schnappen, werden sie weiterziehen. Einige haben wir heute Abend erwischt, aber nicht alle und schon gar nicht den Anführer. Und wenn man den Meister einer Schar nicht tötet, macht er sich neue Vampire und tötet weiter. Das ist wie bei einer Krebsoperation: Wenn Sie nicht alles erwischen, breitet er sich weiter aus.«
    »Ich dachte, Sie sind mit einem Vampir zusammen«, sagte er.
    »Das stimmt.«
    »Dann haben Sie aber eine ziemlich schlechte Meinung von ihnen.«
    »Fragen Sie mich mal, was für eine Meinung ich manchmal von den Menschen habe. Ich habe schon viele Mordopfer begutachtet, bei denen die Ermittler von einem Monster als Täter ausgingen, weil sie nicht glauben wollten, dass ein Mensch einem anderen etwas so Grausames antun kann.«
    »Wie lange jagen Sie schon Vampire und befassen sich mit üblen Gewaltverbrechen?«
    »Seit sechs Jahren. Warum?«
    »Die meisten Morddezernate wechseln ihre Ermittlungsteams alle zwei bis fünf Jahre aus. Vielleicht sollten Sie mal eine Zeit lang etwas weniger Blutiges tun.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, und wich aus. »Den Meistervampir, der sich da oben in einer Ecke verborgen hat, konnte keiner von Ihnen sehen, richtig?«
    »Bis Sie ihn angeschossen haben.«
    »Ich konnte ihn spüren. Ich wusste genau, wo er stand. Die anderen Vampire standen unter seinem Einfluss. Wäre er nicht gestorben, hätten die anderen weiter angegriffen, trotz der leuchtenden Kreuze. Wir hätten noch mehr Leute verloren.«
    »Möglich. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Meine Fähigkeiten hinsichtlich der Toten sind genetisch bedingt. Es ist eine mediale Veranlagung. Unsichtbare zu sehen können Sie nicht lernen. Es gibt höchstens zwanzig Leute im ganzen Land, die nur annähernd solche Fähigkeiten haben wie ich.«
    »Es sind bedeutend mehr als zwanzig, die nach dem neuen Gesetz den Marshal-Stern bekommen haben.«
    Ich nickte. »Ja, und einige sind gut. Einige von denen hätten seine Macht gespürt. Ob die anderen gewusst hätten, wohin sie schießen müssen, wage ich zu bezweifeln.«
    »Sie behaupten, die Einzige zu sein, die zu dieser Arbeit fähig ist?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Hören sie, Blake, nehmen Sie von jemandem einen Rat an, der diese Arbeit schon länger macht als Sie. Sie sind nicht Gott, sie können nicht jeden retten, und die Polizeiarbeit in dieser Stadt ist auch ohne Sie immer gut gelaufen. Sie sind nicht der einzige Polizist in St. Louis, und Sie sind nicht der Einzige, der diese Arbeit machen kann. Von dieser Vorstellung müssen Sie sich verabschieden, sonst werden Sie verrückt. Sie werden anfangen, sich Vorwürfe zu machen, weil Sie nicht rund um die Uhr sieben Tage die Woche im Einsatz sind. Sie

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