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Blinder Instinkt - Psychothriller

Titel: Blinder Instinkt - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Sport trieb. Er mochte sportliche Frauen, die sich leger kleideten und es mit dem Make-up nicht übertrieben.
    Er stand auf und schüttelte die zur Begrüßung ausgestreckte Hand.
    »Herr Ungemach, nicht wahr?«, sagte die Frau. Ihre Stimme klang kräftig und ein wenig rau.
    »Richtig.«
    »Sehen Sie, ich habe Sie trotz der bescheidenen Verkleidung erkannt. Ich bin Franziska Gottlob, Kommissarin der Kripo Hannover. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.«
    Ihr Blick glitt zu Max’ Tablett auf dem Tisch. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir das Gleiche hole? Ich habe nicht ordentlich gefrühstückt. Um ehrlich zu sein, nur eine Tasse Kaffee und einen Toast.« Sie lächelte ihn entwaffnend an. Sie hatte hellgrüne Augen.
    »Nein, kein Problem«, sagte Max.

    »Okay, dann bis gleich.« Im Weggehen drehte sie sich noch einmal um. Ihr Haar flog von einer Seite zur anderen. »Und fangen Sie ruhig schon an.«
    Max ließ sich auf der Bank nieder und zog das Tablett zu sich heran. Aber statt von dem Kaffee zu trinken, sah er der Polizistin nach. Sie stand mit dem Rücken zu ihm am Tresen und ließ Kaffee in einen Becher laufen. Selbst aus der Entfernung wirkte alles an ihr eine oder zwei Nummern zu groß. So als hätte ihr Körper groß und lang werden müssen, um die Energie aufnehmen zu können, mit der sie fraglos ausgestattet war.
    Eine beeindruckende Frau, wie er fand.
    Sie drehte sich um. Max nahm hastig die Kaffeetasse hoch. Hatte sie bemerkt, dass er sie anstarrte? Wahrscheinlich bemerkten Polizistinnen so etwas, ohne es sehen zu müssen.
    Mit genau dem gleichen Gedeck wie Max kehrte Franziska Gottlob an den Tisch zurück. Sie stellte das Tablett ab, warf ihre Handtasche auf die Bank und glitt schließlich selbst darauf. Auf Augenhöhe saßen sie sich gegenüber.
    »Hatte ich mich schon dafür bedankt, dass Sie extra hergekommen sind?«, fragte die Kommissarin.
    Max nickte. »Ja, aber das müssen Sie gar nicht. Ich hatte heute sowieso nichts vor, da kam mir der Ausflug ganz gelegen.«
    Sie lächelte. »So richtig gut zu schwindeln lernt man als Boxer nicht, oder?«
    »Hm … scheinbar nicht. Es ist aber trotzdem in Ordnung.«
    »Ich habe am Samstag Ihren Kampf gesehen!«, sagte sie und biss in den Plunder.
    »Sie interessieren sich fürs Boxen?«

    »Klar!« Sie kaute, spülte dann mit Kaffee nach. »Schon seit ich zwanzig war. Meine erste große Liebe war Boxer, ein Amateur, und da bin ich oft mit zu den Kämpfen gegangen. Gehalten hat aber nur die Liebe zum Sport.«
    »Und, war ich gut?«
    »Große Klasse! Ich hatte auch nie Zweifel daran, dass Sie de Martin schlagen würden. Der Junge ist noch zu unerfahren. Eigentlich hat der zusammen mit Ihnen nichts im Ring zu suchen … Es sei denn als Sparringspartner.«
    Sie lachte laut und kehlig über ihren eigenen Witz, und Max spürte, wie er sich ein wenig entspannte. Diese Frau hatte eindeutig Boxverstand. Ihre Worte hätten von Kolle stammen können.
    »Aber nicht dass Sie glauben, ich wolle mir auf diese Art ein Autogramm von Ihnen erschleichen.« Sie legte das Gebäckstück beiseite und sah ihn an. »Ich war schon ziemlich überrascht, als ich im Zuge aktueller Ermittlungen auf Ihren Namen stieß.«
    Ja, überrascht war Max jetzt auch. Zum einen über den raschen Themenwechsel, zum anderen über die Wortwahl, die alarmierend klang.
    »Mein Name? Im Zuge aktueller Ermittlungen?«, wiederholte er.
    Die Kommissarin strich mit einer schnellen Bewegung eine störrische Locke aus ihrer Stirn und nickte.
    »Ich erkläre Ihnen wohl erst mal, worum es geht.«
    »Ich bitte darum.«
    »In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist aus einer Behinderteneinrichtung in der Nähe von Hannover ein achtjähriges Mädchen verschwunden. Wir sind uns sicher, dass dieses Mädchen entführt wurde. Niemand hat etwas gesehen,
aber die kleine Sarah ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Und dieses Mädchen ist blind, nicht wahr?«, sagte Max mit brüchiger Stimme.
    Franziska Gottlob nickte. »Ja, sie ist blind, von Geburt an. Auf der Suche nach vergleichbaren Fällen bin ich auf den Ihrer Schwester gestoßen - und auf Ihren Namen. Ich war wirklich überrascht, das kann ich Ihnen sagen! Immerhin hatte ich Sie am Abend zuvor noch im Fernsehen gesehen.«
    Sie beugte sich ein Stück über den Tisch und sah ihn mit einem Blick an, der intensiv und mitfühlend zugleich war.
    »Ich hoffe, Sie können mit mir darüber sprechen.«
    Max nickte. »Natürlich. Ich verstehe nur den Grund nicht.«
    Er hielt

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