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Blindes Grauen

Blindes Grauen

Titel: Blindes Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Abercrombie
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1911-Pistole hing in einem schwarzen Kydex-Holster an seinem Bein.
    »Plastiksprengstoff?«, fragte Arno. »Wo wollen wir rein, eine Bank?«
    »Haus«, sagte Gooch.
    »Wie viel krieg ich dafür eigentlich bezahlt?«, fragte Arno.
    Gooch ignorierte die Frage. Cody Floss kletterte aus seinem Wagen und guckte nervös. »Äh … Sir? Wie sieht es eigentlich mit einem Durchsuchungsbefehl aus?«
    Gooch deutete auf Arno. »Cody, dieser dämlich aussehende Kerl weiß mehr darüber, wie man gewaltsam in Häuser eindringt, als jeder, den du je treffen wirst. Was immer er dir sagt, machst du, und du stellst keine Fragen, klar?«
    »Ja, Sir. Aber … wegen des Durchsuchungsbefehls …«
    Wieder ignorierte Gooch die Frage.
    »Es sieht so aus, Arno«, sagte er. »Ganz normales vier-Zimmer-Haus, Türen vorne und hinten, Pitbull im Garten. Das Haus ist wahrscheinlich baulich verstärkt. Eine Geisel im Inneren, möglicherweise zwei.«
    »Mistkerle?«, fragte Arno.
    »Anzahl unbekannt.«
    Arno sah ihm ruhig in die Augen. »Junge, du brauchst SWAT.«
    »Wir haben dich, mich und Cody.«
    Arno schüttelte den Kopf. »Nein. Mach ich nicht.«
    »Mann, da ist eine Freundin von mir drin. Wenn wir sie nicht rausholen, ist sie vielleicht tot. Wir haben keine Zeit für Durchsuchungsbefehle oder SWAT oder anständige Überwachung.«
    Arno ging zurück zu seinem Wagen, schnallte sein Holster vom Bein ab, schmiss es auf den Beifahrersitz. »Das mach ich nicht mit, Alter.«
    »Du schuldest mir was«, sagte Gooch.
    »Aber nicht so viel.«
    »Dann gib mir die Zündschnur und den Plastiksprengstoff«, sagte Gooch.
    Arno schüttelte den Kopf. »Du hast keinen Durchsuchungsbefehl, du bist auf eigene Faust unterwegs. Und du willst, dass ich dir Plastiksprengstoff gebe? Du spinnst doch.«
    Gooch zog seine Glock und zielte auf Arnos Kopf. »Meinst du, ich verarsch dich, Arno? Cody, geh rüber und lass dir von ihm den Sprengstoff geben.«
    Cody schluckte und rührte sich nicht.
    Arnos Gesichtszüge versteinerten. »Meinst du das ernst, Gooch? Du zielst auf mich? «
    »Ich habe dir doch gerade gesagt, eine Freundin von mir ist in dem Haus. Die lasse ich nicht im Stich.«
    » Eine Frau? «, fragte Arno.
    Gooch hatte Arno genau im Visier. Er wackelte nicht.
    Plötzlich lachte Arno. »Teufel, ich bin sowieso hier. Also bringen wir’s hinter uns.«
    »Mein Wagen«, sagte Gooch und steckte seine Glock ein.
    Sie stiegen in Gooch’ Wagen. »Die Geisel ist eine schwarze Frau von etwa dreißig Jahren, helle Haut, schlank gebaut. Sie ist übrigens eine dekorierte Polizistin. Soweit ich weiß, ist sie nicht gefesselt, aber ihre Augen sind verschlossen oder irgendwie verklebt. Eine zweite Person ist bei ihr. Wir wissen nicht, ob es sich ebenfalls um eine Geisel handelt, oder ob es der Täter ist. Wenn der andere irgendwas Komisches anstellt, geh davon aus, dass er feindlich gesinnt ist. Es könnten auch noch andere Leute im Haus sein. Sie könnten bewaffnet sein. Mehr als das wissen wir nicht.«
    »Klingt so, als wüsstest du eine Menge nicht.« Arno war damit beschäftigt, in einer schwarzen Nylontasche Sachen zu sortieren. Eine MP5 mit Schalldämpfer und Plastiksprengstoff für die Tür.
    »Erste Priorität ist die Geisel«, fuhr Gooch fort. »Die Täter zu fassen ist mit deutlichem Abstand auf Platz zwei. Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, wenn wir also das Gebäude gesichert haben, Arno, verschwindest du sofort. Wir fangen gar nicht erst an damit, vorne und hinten reinzugehen. Wir haben nicht genug Leute. Wir gehen vorne rein, dynamisches Auftreten. Arno, du bläst die Tür weg. Keine Blendgranaten, kein Gas. Ich will MeChelle nicht den Fuß absprengen. Wir gehen schnell rein. Ich zuerst, Arno, dann du. Cody kommt als Letzter.«
    »Noch irgendetwas, was ich wissen müsste?«, fragte Arno.
    Gooch’ Puls dröhnte in seinen Schläfen und er spürte das Gefühl wie immer vor einem Einstieg. Als müsste man kotzen, und gleichzeitig hatte man Geburtstag. »Mal sehen. Ich sag Bescheid, wenn wir unterwegs sind.«
    »Was noch?«
    »Der Pitbull im Garten. An einer Kette. Wir müssen ihm ausweichen.«
    Sie hielten vor dem Haus, als Gooch das sagte. Als er den Hund betrachtete, wurde ihm klar, dass er die Lage falsch eingeschätzt hatte.
    »Die Kette ist zu lang«, sagte Arno. »Da können wir nicht drum rum.«
    Als sie aus dem Wagen stiegen, warf sich der Hund gegen den Zaun. Der Hund hatte ein braun-schwarzes Fell und kleine gelbe Augen. Er bellte nicht, sondern warf

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