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Blindes Grauen

Blindes Grauen

Titel: Blindes Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Abercrombie
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was Sie wollen.«
    »Hm«, machte Gooch. »Daran habe ich nicht gedacht. Geben Sie mir meinen Dollar zurück.«
    Neil Diamond drückte auf zwei Ecken der Dollarnote und schob sie mit den Spitzen seines Zeigefingers langsam über den Schreibtisch.
    Gooch griff nicht nach dem Schein.
    »Sie wollten gerade etwas über 502 Lincoln sagen …«, schlug Gooch vor.
    Neil Diamond schüttelte den Kopf. »Nein, wollte ich nicht.«
    »Ich mach es noch einmal ganz deutlich. In 502 Lincoln werden von irgendeinem Arschloch, der eine Polizistin entführt hat, Anrufe weitergeleitet. Wir glauben, wem das Haus gehört, gehört vielleicht auch das Haus, in dem sie sich befindet.«
    Neil Diamond schluckte. »Oh, Scheiße«, sagte er.
    »Wenn Sie also wollen, dass ich die Innung bitte, sich einmal ihre Geschäfte sehr genau anzusehen, können wir das so machen.«
    »Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott, Scheiße, oh Gott, Scheiße, Scheiße, Scheiße.« Neil Diamond stand auf und begann im Zimmer umherzulaufen, er hielt sich vorsichtig die Seiten seines Gesichts, als könnte sein Kopf zwischen seinen Fingern zerkrümeln, wenn er ihn nicht sorgfältig stützte. »Ich wusste es. Ich wusste, das war eine blöde Idee.«
    »Rücken Sie mit der Sprache raus«, sagte Gooch. »Rücken Sie damit raus, solange die Polizistin, die zu kidnappen Sie geholfen haben, noch am Leben ist.«
    Diamond setzte sich, stand auf, setzte sich wieder. »Hören Sie«, sagte er schließlich. »Ich hab’s geschreddert.«
    »Was geschreddert?«
    »Die Anweisungen.«
    »Ein Briefumschlag mit Ihrem Namen außen drauf? Bargeld, Hälfte vorneweg, in der Art? Anweisungen auf CD?«
    Neil Diamond stützte seinen Kopf in die Hände. »Ich habe auch die CD entsorgt.«
    »Was war drauf?«
    »Das wissen Sie doch schon. Ich sollte Reavis sagen, er soll jemand in dieses Haus im Getto schicken, der da ein paar Tage rumsitzt und dafür sorgt, dass keiner das Elektrozeug klaut.«
    »Das ist alles?«
    »Das war alles.«
    »Aber Sie haben rumgeschnüffelt, oder? Sie haben rausbekommen, wem das Haus gehört?«
    Diamond zuckte mit den Achseln. »Hören Sie, ich wusste, dass die ganze Sache nicht sauber ist. Aber ich brauchte das Geld. Es waren vier Riesen!«
    »Wer ist der Besitzer?«
    »Es ist bloß eine Hülle, ein Schutzschild. Heißt DLP Partners.«
    »Wer steckt dahinter?«
    »Ich habe die Infos darüber von der Innung bekommen. Der Anwalt des Komplementärs sitzt hier in Atlanta. Der Partner mit beschränkter Haftung ist eine Firma auf den BVI.«
    »BVI?«
    »British Virgin Islands. Man kriegt nicht raus, wer dahintersteckt. Nicht ohne Regierungshilfe jedenfalls. Und selbst dann dauert es ewig.«
    »Wer ist der Anwalt?«
    »Eine Frau namens Renee Makepeace.«
    »Kennen Sie die?«
    »Nein. Sie ist bei einer großen Kanzlei hier in Atlanta.«
    »Wie heißt die Kanzlei?«
    »Die redet nie mit Ihnen. Diese Typen sind nicht wie ich. Bei denen können Sie gar nichts ausrichten. Die ruft einfach ihren Anwalt an und sitzt dann mit zugeklapptem Mund da.«
    »Wie heißt die Kanzlei?«
    »Schumacher, Dillmann und Priest.« Bei dem Namen klingelte es. Genau – Priests Anwältin, die ihn wegen Stormé Venda angerufen hatte, war bei der Kanzlei. Allerdings hatte sie bloß Schumacher, Dillmann gesagt.
    »Schumacher, Dillman und Priest? «
    »Ja. Wieso?«
    Gooch legte den Kopf zur Seite. »Wie in Joe Priest?«
    »Ich glaube, er hat schon lange nichts mehr mit der Kanzlei direkt zu tun. Er ist nur noch ein Name im Briefkopf.«
    »Aber wir reden über denselben Mann, ja? Den Immobilienhändler?«
    »Klar. Der hat als Anwalt angefangen.«
    Gooch saß eine Weile schweigend da. »Ich will Ihnen mal eine Frage stellen«, sagte er schließlich. »Wenn Sie rauskriegen wollen, wie viele Immobilien jemandem noch gehören, wie würden Sie das machen?«
    Neil Diamond zuckte mit den Achseln. »Ist nicht einfach. Die Firma auf den BVI wird davon keine Übersicht haben. Das regelt da alles ein Anwalt. Es dauert Monate – wenn nicht Jahre – die Schale zu knacken.«
    Gooch konnte den Zorn aufziehen spüren. Er war so nah dran. Und jetzt das.
    Neil Diamond schaute nachdenklich. »Es sei denn …«
    »Was?«
    »Nein. Niemand wäre so blöd.«
    »Was?«
    »Sie haben gesagt, Sie suchen nach einem zweiten Haus, ja? Wo diese Polizistin steckt, über die Sie sprachen?«
    »Stimmt.«
    »Na ja, wenn sie sich in einem weiteren Haus befindet, das DLP Partners gehört … aber niemand wäre so

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