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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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würde man den Senator als ersten verdächtigen.«
    Merritt dachte darüber nach. Die Vorstellung war reizvoll. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Drei, wenn man Clete mitzählte. Spencers Überwachungsteam meldete ihnen jede Bewegung von Gray, Barrie Travis und dem Alten, bei dem sie untergekrochen waren. Der Gedanke, sie mit einem einzigen Schlag zu beseitigen, war verlockend. Eine elegante und zweckmäßige Lösung. Ein reizvoller Vorschlag, aber… zu riskant.
    Â»Nein, Spence.«
    Â»Ich habe Leute, die das erledigen können. Das Weiße Haus wäre nicht im entferntesten…«
    Merritt hob abwehrend eine Hand. »Bill Yancey ist zuwenig berechenbar«, sagte er über den Justizminister. »Nein, das wäre zu riskant. Außerdem ist deine Idee nicht ganz uneigennützig. Du würdest Bondurant gern umlegen.«
    Â»Stimmt. Aber damit wäre auch dein Problem gelöst.«
    Â»Ich möchte es lösen, aber wir müssen die Sache klug angehen. Sie können nicht viel Schaden anrichten, solange sie nicht an Vanessa herankommen.«

    Â»Sei doch vernünftig, David. Wir können sie nicht auf unbegrenzte Zeit im Weißen Haus gefangenhalten.«
    Er sah seinen Berater an. »Nein, das können wir nicht. Vor allem nicht, wenn ihr Zustand sich wieder verschlimmert.«
    Die beiden Männer verstanden sich auch diesmal ohne Worte. Spencer nickte und griff nach dem Telefonhörer. »Ich rufe Dr. Allan an, damit er sofort kommt.«
    Merritt nahm ihm den Hörer aus der Hand. »Soll noch jemanden der Schlag treffen? George hält dich für tot. Laß lieber mich anrufen.«

29. Kapitel
    Â»Wo zum Teufel bist du gewesen?« wollte Gray wissen, sobald Barrie zur Haustür hereinkam. »Du hättest vor zwei Stunden zurück sein sollen.«
    Â»Ich habe ein paar sehr interessante Tatsachen ausgegraben«, antwortete sie. »Keine Angst, mir geht’s gut. Ich habe den ganzen Nachmittag Gesellschaft gehabt. Mein Schatten ist erst an der letzten Ecke abgebogen. Ich bin fast verhungert.« Sie warf ihm ihre Autoschlüssel zu. »Hol uns ein Abendessen, während ich dusche, dann erzähle ich euch alles.«
    Eine Stunde später saßen die drei an Dailys Küchentisch, auf dem noch die weißen Kartons mit den Resten ihres Abendessens aus dem Imbiß standen. In einer Ecke plärrte das voll aufgedrehte Radio.
    Barrie entschuldigte sich dafür, ihnen Sorgen gemacht zu haben. »Ich habe nicht angerufen, weil ich am Telefon nichts Wichtiges hätte berichten dürfen. Ihr werdet mir verzeihen, wenn ich euch erzähle, was ich herausbekommen habe.«
    Â»Von Ralph Gaston junior?«
    Â»Indirekt.« Sie berichtete mit gerade noch verständlicher Lautstärke von ihrem Gespräch mit dem Sohn der verstorbenen Krankenschwester. »Merkwürdigerweise hat er mehrmals betont, seine Mutter sei eine ausgezeichnete Fachkraft gewesen.«
    Â»Und?«
    Â»Nun, meines Wissens hat niemand das Gegenteil behauptet. Wozu sollte er etwas beteuern, was gar nicht in Frage stand? Das ist mir so merkwürdig vorgekommen, daß ich weiterrecherchiert
habe. Dabei habe ich auch einen Informanten im Justizministerium angerufen, der ihren Namen in die nationale Verbrecherkartei eingegeben hat. Voilà! Dort sind ein Haftbefehl und ein Alias gespeichert.«
    Die beiden Männer wechselten einen raschen Blick, dann sahen sie wieder zu Barrie hinüber. »In den ersten Jahren ihrer Ehe mit Ralph Gaston hat sie weiter unter ihrem Mädchennamen gearbeitet. Jayne Heisellman.«
    Â»Der Name kommt mir bekannt vor«, sagte Daily. »Warum?«
    Â»Weil vor ein paar Jahren ein todkranker Patient in Heisellmans Pflege gestorben ist. Man hat sie verdächtigt, Sterbehilfe geleistet zu haben. Obwohl sie das empört zurückgewiesen hat, hat die streng katholische Familie des Patienten Anzeige gegen sie erstattet. Die Geschworenen haben wegen Mangels an Beweisen entschieden, das Verfahren gar nicht erst zu eröffnen. Der Tod des Patienten wurde auf Bauchspeicheldrüsenkrebs zurückgeführt und die Heisellman freigesprochen.«
    Â»Jetzt erinnere ich mich wieder«, sagte Daily.
    Â»Mir hätte es früher einfallen müssen«, antwortete Barrie reumütig. »Das war eins der ersten Themen, über das ich für WVUE berichtet habe. Leider habe ich sie im Krankenhaus nicht erkannt. Sie war gealtert, und …

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