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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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im nächsten…« Er brachte den Satz nicht zu Ende. »Die Ritterlichkeit gebietet, daß ich hier aufhöre.«
    Â»Du bist ein echter Kavalier.«
    Â»Ich wollte wissen, woher dieser häufige Wechsel zwischen heiß und kalt kommt. Seit Daily mir von dir erzählt hat, verstehe ich dich besser. Die Zurückweisung durch deinen Vater hat dich so ehrgeizig gemacht.«
    Barrie schob eine Hüfte vor und stützte ihre Hand darauf. »Ach, tatsächlich?«

    Â»Du schuftest verbissen, damit Daddy auf dich aufmerksam wird und dich lobt. Du suchst Zuneigung, fürchtest dich aber zugleich vor ihr. Du gibst dich aggressiv und weist die Männer zurück, bevor sie dich abweisen können, aber diese kompromißlose Haltung entspricht nicht deinen natürlichen Neigungen, die durchaus feminin sind. Dein Vater hat dich Männern gegenüber argwöhnisch gemacht.«
    Â»Ich bin nicht argwöhnisch, Bondurant, ich bin clever. Und ich mißtraue nicht allen Männern, sondern nur manchen.«
    Â»Den meisten.«
    Â»Die meisten sind auch nicht vertrauenswürdig. Im Gegensatz zu meiner Mutter werde ich nie zulassen, daß ein Mann mich behandelt, als wäre ich unsichtbar. Womit wir wieder bei dir und dem Zweck dieser Unterhaltung wären. Ich erwarte weder Pralinen noch Rosen von dir. Aber du sollst nicht durch mich hindurchsehen und so tun, als zählte ich nicht.«
    Â»In Ordnung.«
    Â»Gut. Ausgezeichnet. Gute Nacht.«
    Â»Gute Nacht.«
    Als Barrie dann in dem kleinen Gästezimmer auf dem schmalen Feldbett lag, wurde ihr klar, daß sie ihr Ziel erreicht hatte. Aber dieser Sieg erschien ihr sehr schal.

30. Kapitel
    Vanessa Merritt frühstückte im Bett. Sie hatte ihr Schlafzimmer seit drei Tagen nicht mehr verlassen – seit dem Abend, an dem David sie geschlagen hatte. Und er hatte sich seinerseits nicht mehr bei ihr blicken lassen.
    Mit einem Kissenberg im Rücken sah sie zu, wie Katie Couric den Verteidigungsminister interviewte, der eben aus Nordafrika zurückgekommen war. Es gab Meldungen über verstärkte militärische Aktivitäten Libyens und Luftangriffe auf Israel. Die libysche Regierung behauptete, nichts mit den Bombenangriffen zu tun gehabt zu haben. Der Minister hatte Präsident Merritt geraten, auf drastische politische oder militärische Maßnahmen zu verzichten, solange diese Meldungen nicht vom Geheimdienst bestätigt worden waren.
    David würde wütend sein, wenn er Vergeltungsmaßnahmen anordnen mußte. Solche Entscheidungen des Präsidenten provozierten unweigerlich einen Aufschrei in der Öffentlichkeit und heftige Reaktionen von Gegnern und Befürwortern eines militärischen Eingreifens. Bereits ein Scharmützel mit feindlichen Truppen konnte Stimmen kosten.
    Vanessa lächelte bei dem Gedanken an das Dilemma, in das diese Sache ihn stürzen konnte.
    Ihr Lächeln verschwand, als eine Assistentin anklopfte, um ihr zu melden, Dr. Allan wünsche sie zu sprechen. »Was wollen Sie, George?« fragte sie unfreundlich, als er an ihr Bett trat.
    Â»Ist das eine angemessene Begrüßung?« fragte er, in untadeliger Visitenmanier lächelnd. »Ich bin gekommen, um nach Ihnen zu sehen.«

    Â»Hat David das angeordnet?«
    Er gab vor, die häßlich verfärbte Schwellung unter ihrem Auge nicht zu sehen. »Er ist heute morgen in die Karibik geflogen, um die Hurrikanschäden zu begutachten.«
    Sie nickte zum Fernseher hinüber. »Die Nachrichten haben gezeigt, wie er zum Abschied gewinkt hat, als er in Andrews an Bord seines Flugzeugs gegangen ist. Er hat sehr entschlossen ausgesehen. Ich bin sicher, daß er den Hurrikan ganz allein wie einen Drachen besiegen wird. Sir David, der furchtlose Ritter.«
    Â»Sarkasmus steht Ihnen nicht, Vanessa.« Er legte ihr die Manschette seines Blutdruckmessers um den Oberarm.
    Â»So wenig wie diese Prellung im Gesicht, die Sie so tapfer zu übersehen versuchen. Fürchtet David, ich könnte eine kosmetische Operation zur Wiederherstellung des Wangenknochens brauchen? Hat er Sie deshalb herbeordert – damit Sie den Schaden begutachten und ihm einen Kostenvoranschlag für die Reparatur machen?«
    Â»Ich bin nur hier, weil eine weitere Blutuntersuchung fällig ist.« Er nahm ihr die Manschette ab und ersetzte sie durch einen Stauschlauch, den er an ihrem Oberarm zusammendrehte, um die Ellbogenvene

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