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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Mensch, von dem er ein Urteil über Vanessas Gemütszustand hören möchte. Und sie selbst steht auch nicht gerade auf Sie.« Er wandte sich wieder an den Arzt. »Aber Sie, George – wenn Sie mal mit ihm reden, ihm einiges erklären würden…«
    Â»Ich rufe ihn morgen an und sage, daß Sie mir von seiner Besorgnis erzählt haben. Ich versichere ihm, daß sie sorgfältig überwacht wird.«
    Â»Danke.« Merritt lächelte, als wäre die Angelegenheit damit erledigt.
    Â»Wir müssen uns nicht nur Sorgen wegen Clete machen«, sagte Spencer. »Nächstes Jahr wird wieder gewählt. Diese Regierung braucht ihre First Lady. Wir brauchen Vanessa, wir brauchen sie bald, und wir brauchen sie emotional stabil und zum Wahlkampf bereit.« Er wandte sich an den Arzt. »Können Sie dafür garantieren?«
    Â»Natürlich. Schließlich gibt es keine Alternative.«
    Â»Eine Alternative gibt es immer.«
    Spencers Antwort wehte wie ein Eishauch durch den Raum.
    Â»Himmel, Spence«, protestierte Merritt. »Das klingt ungefähr so fröhlich wie ’ne Totenglocke. Vergessen Sie Mr. Trübsal dort drüben, George«, sagte er und stand auf, um dem Arzt die Hand zu schütteln. »Vanessa ist bei Ihnen in guten Händen, also brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Und noch mal vielen Dank, daß Sie mir diese Münchhausensache erklärt haben, obwohl sie nichts mit Roberts Tod zu tun hat.«
    Er starrte den Arzt durchdringend an, während er hinzufügte: »Robert ist in seinem Bettchen an Atemstillstand gestorben.
Ursache unbekannt. Das war Ihr offizieller Befund, zu dem Sie weiterhin stehen. Richtig?«
    Â»Hundertprozentig. Plötzlicher Kindstod.« Dr. Allan trank seinen Scotch aus und verabschiedete sich.
    Â»Hoffentlich hält er durch«, meinte Spencer, sobald er mit dem Präsidenten allein war.
    Â»Keine Angst, das tut er.«
    Â»Aber was ist mit Vanessa?«
    Â»Die hat es immer wieder geschafft, oder?«
    Â»Bisher schon. Aber ich weiß nicht, ob sie es auch diesmal auf die Reihe kriegt.« Nur Spencer Martin konnte es sich erlauben, mit dem Präsidenten so freimütig über die First Lady zu sprechen.
    Obwohl Merritt die Besorgnis seines Chefberaters verstand, hielt er sie für übertrieben. »Ich stehe zu meiner Entscheidung. Die Öffentlichkeit hat Vanessa bei diesem Interview sehen müssen, Spence. Sie hat großartig ausgesehen. Und großartig gewirkt.«
    Spencer runzelte noch immer die Stirn. »Warum wünsche ich mir dann, ich hätte diesem Interview nie zugestimmt? Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl dabei. Mich stört es, daß sie von sich aus Verbindung mit der Journalistin aufgenommen hat – nicht andersherum.«
    Â»Das hat mich anfangs auch gestört«, gab Merritt zu. »Aber zuletzt hat doch alles geklappt. Das Interview war ein PR-Erfolg für sie und für uns. Wie George eben gesagt hat – es hat nicht geschadet.«
    Als Spencer sich nicht dazu äußerte, starrte der Präsident ihn forschend an.
    Â»Nun, man wird sehen«, sagte Spencer in seiner unheilverkündenden Art.

    Â 
    Â»Also gut, wer ist er?«
    Â»Wer?« Barrie sah nicht einmal auf. In ihrem Schoß lag ein Stapel von Gesprächsnotizen und Zuschauerpost, die alle in Zusammenhang mit ihrer Serie über den plötzlichen Kindstod standen. Auch in ihren kühnsten Träumen hatte sie sich kein so überwältigendes Echo ausgemalt.
    Â»Ganz schön gerissen von Ihnen, Barrie, daß Sie uns den hier verschwiegen haben.«
    Jetzt sah sie endlich auf. »Großer Gott!«
    Die Empfangsdame der Nachrichtenredaktion verschwand völlig hinter einem riesigen Blumenarrangement, das sie in Barries Glaskasten geschleppt hatte. »Wo soll ich es hinstellen?«
    Â»Ã„h …« Die Schreibtischplatte war wie immer ein Gefahrengebiet. »Am besten einfach auf den Boden.«
    Die Empfangsdame stellte die Blumen ab und richtete sich wieder auf. »Ich weiß nicht, von wem die sind, aber wer so viel Geld für Blumen ausgibt, den sollte man sich warmhalten  – auch wenn er wie ’ne Kröte aussieht.«
    Barrie hatte die in dem Bukett steckende Karte aus dem Umschlag gezogen. »Das finde ich auch, aber er ist verheiratet.«
    Â»Das sind die Guten alle.«
    Als Barrie ihr die Karte überließ, starrte die Empfangsdame

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