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Blindes Vertrauen

Blindes Vertrauen

Titel: Blindes Vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hast du keins angesetzt«, stellte er fest. »Freut mich, daß du in Wyoming kein dicker Farmer geworden bist.«

    Â»Das Landleben kann hart sein. Hätte ich mir meine Sporen nicht in Washington verdient, hätte ich’s gar nicht durchgehalten.«
    Merritt lachte halblaut. »Dein Sinn für Humor ist mir echt abgegangen. Er ist staubtrocken, aber du bringst mich immer zum Lachen.« Er breitete seine Arme auf dem Fliesenrand des Whirlpools aus. Dann fragte er, obwohl er die Antwort zu kennen glaubte: »Was führt dich nach Washington?«
    Â»Eine Frau.«
    Damit hatte er nicht gerechnet. Gray hatte ihm einen weiteren Kurvenball zugespielt. Er verbarg seine Verblüffung hinter einem Lachen. »Ein Rock? Eine Frau soll den Hagestolz Bondurant endlich von seinem Sockel geholt haben? Schwer zu glauben.«
    Â»Traurig, aber wahr.«
    Â»Bitte!« ächzte Merritt. »Mach mir mein Bild von dir nicht kaputt, indem du behauptest, du hättest ein bißchen Gefühl entwickelt. Du bist doch hoffentlich kein Softie geworden!«
    Gray lächelte sein grimmiges schwaches Lächeln. »Nie im Leben. Deshalb ist diese eine genau das, was ich brauche. Sie sieht gut aus, hat eine Stimme wie aus ’nem Pornofilm und ist vor allem nicht zu intelligent.«
    Â»Hat diese Wunderfrau auch einen Namen?«
    Â»Barrie Travis.«
    Merritt zuckte zusammen. »Soll das ein Witz sein? Die ist bloß verdammt lästig! Gut, ich gebe zu, daß ihre Stimme sexy ist. Gesicht und Figur verdienen auch Spitzennoten. Aber mit dieser Frau kriegst du nur Schwierigkeiten, Gray, alter Kumpel. Sobald eure Beziehung über bloßen Sex hinausgeht, klammert sie sich an dich, und du wirst sie nie wieder los! Weißt du bestimmt, worauf du dich da einläßt?«
    Â»Mir ist wichtig, daß sie mich einläßt.«

    Sie kicherten lüstern. »Das ist bestimmt nicht übel«, gab Merritt zu.
    Â»Jedenfalls gut genug, um mich von meiner Ranch wegzulocken.«
    Â»Für wie lange?«
    Gray zuckte mit den Schultern. »Bis ich genug von ihr habe und zurückgehe.«
    Merritt trank seinen Orangensaft aus, stellte das Glas auf die Fliesen und stemmte sich aus dem Whirlpool. Er wickelte sich ein Badetuch um die Taille und ließ sich in den Liegestuhl neben Gray fallen. Das Gespräch mit seinem ehemaligen Freund fortzusetzen war unter Umständen höchst riskant, aber er konnte der Versuchung nicht widerstehen. Wenn Gray diese Parodie eines freundschaftlichen Wiedersehens durchhalten konnte, konnte er das erst recht. Auf schauspielerischem Gebiet war er weit begabter als Gray. Er hatte mehr Übung darin.
    Â»Wo habt ihr beiden euch kennengelernt? Mich interessieren alle pikanten Details.«
    Â»Sie hat mich aufgespürt. Letzte Woche ist sie unangemeldet bei mir aufgetaucht.«
    Â»Weshalb?«
    Â»Wegen einer Story. Oder vielmehr wegen einer neuen Sichtweise einer alten Story. Sie wollte die Sache mit der Geiselbefreiung neu aufbereiten.«
    Â»Und du hast sie nicht rausgeschmissen? Du hast Reporter nie leiden können.«
    Â»Ich ficke doch nicht ihren Beruf, David.«
    Merritt lachte. »Siehst du? Wieder dieser köstlich trockene Humor.« Dann runzelte er die Stirn. »Da fällt mir gerade etwas ein. Ihr Haus ist gestern abend abgebrannt.«
    Â»Ja. Eine ganz verrückte Sache.«

    Â»Ich habe sie heute morgen in den Nachrichten im Gespräch mit Reportern gesehen. Die Kleine hat wirklich Mumm.«
    Â»Deswegen ist sie auch eine echte Herausforderung.«
    Â»Wo seid ihr beiden jetzt untergekommen? Hotel?«
    Â»Nein, bei einem Freund.«
    Barrie Travis’ Freund war ein im Ruhestand lebender Journalist namens Ted Welsh. Auch in Spencers Abwesenheit hatten seine Geheimagenten dem Präsidenten Fotos geliefert, auf denen Welsh im Bademantel die Morgenzeitung von dem unkrautüberwucherten Rasen vor seinem Haus aufhob. Der alte Knacker litt an einem Lungenempyhsem und wirkte etwa so gefährlich wie eine Stubenfliege.
    Ein schönes Paar, Travis und Welsh, das in Welshs verfallener Bude hauste, während es den Sturz des Präsidenten plante. Geradezu lächerlich. Mit einem einzigen Schlag hätte er sie beide erledigen können.
    Gray war das Problem. Mit ihm als Anführer stellte das Trio eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Es war nicht mehr lachhaft.
    Â»Wo wir gerade von Freunden sprechen«, fuhr Gray fort, »wundert mich

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