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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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das Mädchen ruhig einmal sehen.« Er winkte dem Mann, der hinter ihm stand, worauf dieser sofort das Zimmer verließ. »Diese Sache haben Sie ja wirklich ganz schön verpfuscht, Vaslav«, sagte ich. »Ich glaube kaum, daß sich Bakayev darüber freuen wird. Diesmal werden Sie mit Sicherheit nach Sibirien verfrachtet - wenn es nicht noch schlimmer kommt. Und das alles wegen Cooke.
    Komisch, nicht? Sie haben seinetwegen vier Jahre in Ashkhabad verbracht - und was steht Ihnen jetzt bevor?« Mir war, als entdeckte ich fast so etwas wie Schmerz in seinen Augen. »Stimmt es, was Sie über Cooke und Schweden sagten?«
    »Ja, Vaslav. Es war Cooke, der Ihnen den Teppich unter den Füßen weggezogen hat.«
    Er schüttelte gereizt den Kopf. »Eines verstehe ich nicht. Sie sagten, Sie seien bereit, Cooke gegen das Mädchen einzutauschen. Warum sollte ein Mitglied Ihres Departments so etwas tun?«
    »Verdammt, Sie haben mir nicht richtig zugehört. Ich bin kein Mitglied des Departments mehr. Ich bin vor vier Jahren ausgetreten.«
    Er grübelte. »Wem sind Sie dann verpflichtet?« »Meine Verpflichtungen gehen nur mich etwas an«, antwortete ich kurz.
    »Und das alles nur einer Frau wegen?« fragte er spöttisch.
    »Ich bin davon kuriert worden – und Sie waren mein Arzt.«
    »Nun reiten Sie nicht schon wieder auf der Sache herum«, wies ich ihn zurecht. »Wenn Sie damals nicht hochgesprungen wären, anstatt sich fallen zu lassen, dann wären Sie auf anständige Weise umgekommen.« Die Tür öffnete sich, und Elin kam unter Bewachung herein. Ich wollte aufstehen, unterließ es aber, als Kennikin warnend die Pistole hob.
    »Hallo, Elin. Entschuldige, wenn ich sitzen bleibe.«
    Sie war bleich, und als sie mich sah, verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck. »Du auch!«
    »Ich bin freiwillig hier«, erklärte ich. »Wie geht’s dir? Ich hoffe, sie haben dir nichts getan?«
    »Es geht. Sie haben mir nur den Arm umgedreht.« Sie legte eine Hand auf die verletzte Schulter. Ich lächelte ihr zu. »Ich will dich mitnehmen. Wir gehen bald.«
    »Das ist Ansichtssache«, bemerkte Kennikin. »Wie wollen Sie das bewerkstelligen?«
    »Wie sich das gehört - wir verschwinden durch die Haustür.«
    »Einfach so.« Kennikin lächelte. »Was ist mit Cooke?« »Sie kriegen ihn unverletzt zurück.« »Mein lieber Alan! Vor gar nicht langer Zeit warfen Sie mir vor, unrealistisch zu sein. Sie werden sich bessere Austauschmodalitäten einfallen lassen müssen.« Ich grinste ihn an. »Ich habe auch nicht im Ernst geglaubt, daß Sie darauf hereinfallen würden, aber wie Sie selbst vorhin sagten, man muß es wenigstens versuchen. Ich bin überzeugt, wir können etwas Angemessenes ausknobeln.«
    »Zum Beispiel?«
    Ich rieb mir das Kinn. »Zum Beispiel Elin wegschicken. Sie wird sich mit unseren Freunden in Verbindung setzen, und dann tauschen Sie Cooke gegen mich aus. Das kann telefonisch arrangiert werden.« »Das klingt ganz logisch. Aber ist bestimmt nicht sehr vernünftig. Zwei für einen, Alan?« »Ein Jammer, daß Sie Cooke nicht fragen können, ob das vernünftig ist oder nicht.«
    »Ganz richtig.« Kennikin rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Er versuchte, den Haken an der Sache zu finden.
    »Wir bekommen Cooke unverletzt zurück?«
    Ich lächelte entschuldigend. »Äh… nun ja, nicht ganz. Er hat ein Loch abgekriegt, und da ist auch ein bißchen Blut geflossen. Aber die Verletzung ist belanglos und keineswegs tödlich. Vielleicht hat er auch Kopfweh – aber das kann Ihnen doch egal sein.« »Ja, wirklich.« Kennikin stand auf. »Ich glaube, ich kann auf Ihre Vorschläge eingehen, aber ich würde gern noch darüber nachdenken.«
    »Nicht zu lange«, warnte ich. »Vergessen Sie nicht die vereinbarte Frist.«
    »Hast du Cooke wirklich erwischt?« fragte Elin. Ich starrte sie beschwörend an und versuchte, ihr eine drahtlose Meldung zukommen zu lassen in der Hoffnung, sie würde mich nicht im Stich lassen. »Ja. Unsere Freunde kümmern sich um ihn. Valtyr hat das Kommando.«
    »Valtyr.« Sie nickte. »Der wird mit jedem fertig.« Ich richtete den Blick wieder auf Kennikin und bemühte mich, meine Erleichterung über Elins schnelle Reaktion zu verbergen.
    »Nun mal los, Vaslav. Sie vergeuden Ihre Zeit.« Er kam schnell zu einem Entschluß. »Na gut, wie Sie vorschlagen.« Er blickte auf seine Uhr. »Ich werde ebenfalls eine Frist festlegen.
    Wenn innerhalb von zwei Stunden kein Telefonanruf kommt, müssen Sie dran glauben, ganz gleich, was

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