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Blindlings

Blindlings

Titel: Blindlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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hatte, versteckte ich in einer Lavaspalte in der Nähe des Wagens, zusammen mit der dazugehörigen Munition. Fleets leichte Artillerie hängte ich mir um und ging auf das Haus zu.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach würde ich die Kanone brauchen.
     
    2
     
    Als ich das letzte Mal in der Nähe dieses Hauses gewesen war, war es zappendüster gewesen. Ich war davongestürzt, ohne die Gegend zu kennen. Nun, bei Tageslicht, entdeckte ich, daß ich mich der Haustür bis auf rund hundert Meter nähern konnte, ohne meine Deckung aufgeben zu müssen. Der Boden war zerklüftet. Drei große Lavaströme hatten sich vor Tausenden von Jahren über das Land ergossen. Mitten im Fluß waren sie erstarrt und bildeten jetzt gezackte Grate voller Ritzen und Höhlen. Das unvermeidliche Moos überwucherte alles und bedeckte die Lavaspitzen mit weichen Polstern. Ich kam nur langsam voran. Es dauerte eine halbe Stunde, bis ich so nahe am Haus war, wie ich es wagen konnte. Ich legte mich aufs Moos und studierte das Haus vor mir. Es war tatsächlich Kennikins Schlupfwinkel. Ich erkannte die zerbrochene Fensterscheibe des Zimmers, in dem man mich gefangengehalten hatte. Die Vorhänge fehlten, und ich erinnerte mich, daß sie bei meinem letzten Besuch gerade in Flammen aufgegangen waren. Vor der vorderen Haustür stand ein Wagen. Mir fiel auf, daß die Luft über der Motorhaube schwach flimmerte, was bedeutete, daß der Motor noch heiß und der Wagen eben erst eingetroffen war. Obwohl wir nur langsam vorangeommen waren, hatte Kennikin von Keflavik aus den weiteren Weg zurücklegen müssen. Ich rechnete mir aus, daß er noch keine Gelegenheit gehabt haben konnte, meinen Aufenthaltsort aus Elin herauszupressen.
    Wahrscheinlich wollte er warten, bis Cooke eingetroffen war.
    Jedenfalls hoffte ich das.
    Ich löste ein großes Stück Moos und schob Fleets Gewehr samt Munition darunter. Ich hatte es aus Sicherheitsgründen mitgebracht – im Kofferraum des Wagens war es sowieso nutzlos. Auch im Haus hätte ich es nicht gebrauchen können.
    Aber nun lag es einen Katzensprung von der Haustür jederzeit griffbereit in seinem Versteck. Der Rückzug über die Lavafläche bis zur Zufahrt war mühsam. Niemals zuvor war mir ein Weg länger vorgekommen als der bis zur Haustür. Ich fühlte mich wie ein Mann auf dem Weg zum Schafott. Völlig ungeschützt näherte ich mich der Eingangstür, und falls jemand Wache hielt, konnte ich nur hoffen, daß der Betreffende neugierig genug war, mich wenigstens zu fragen, warum ich hier auftauchte, statt mich einfach stillschweigend zehn Schritt vor der Schwelle abzuknallen. Meine Schuhsohlen knirschten auf dem Kies, als ich auf den Wagen zuging und wie beiläufig die Hand ausstreckte. Ich hatte recht gehabt; der Motor war noch warm. Hinter einem der Fenster bewegte sich etwas. Ich wanderte weiter auf die Haustür zu. Dort angekommen drückte ich auf den Klingelknopf und hörte das sanfte Glockengeläute im Innern.
    Eine Weile geschah gar nichts, aber dann hörte ich das Knirschen von Stiefeln auf dem lockeren Lavakies. Ich blickte zur Seite und sah einen Mann um die linke Ecke des Hauses auf mich zukommen. Ich wandte den Kopf. Von der rechten Seite her näherte sich mir ebenfalls ein Mann. Beide hatten einen sehr gespannten Gesichtsausdruck.
    Ich lächelte ihnen zu und drückte erneut auf den Klingelknopf. Wieder ertönte weiches Glockengeläute. Die Tür öffnete sich, und Kennikin stand vor mir. Er hielt eine Pistole in der Hand. Ich grinste ihn an: »Ich bin der Mann von der Feuerversicherung. Wie steht’s mit Ihren Prämien, Vaslav?«
    Zehntes Kapitel
    1
     
    Kennikin betrachtete mich ausdruckslos. Seine Pistole war auf mein Herz gerichtet. »Warum bringe ich Sie eigentlich nicht gleich um?«
    »Genau darüber möchte ich mit Ihnen reden«, erwiderte ich.
    »Es wäre wirklich schlecht, wenn Sie das tun würden. « Hinter mir hörte ich Schritte, als die beiden Männer bedrohlich näher rückten.
    »Sind Sie gar nicht neugierig zu hören, warum ich hier bin?
    Weshalb ich einfach hierhergekommen bin und geklingelt habe?«
    »Ich gebe zu, daß das merkwürdig ist«, antwortete Kennikin.
    »Haben Sie was gegen eine kleine Durchsuchung einzuwenden?«
    »Keineswegs.« Ich spürte, wie mich schwere Hände abtasteten. Sie nahmen mir Cookes Pistole und die Munition weg. »Mit Ihrer Gastfreundschaft ist es nicht weit her«, fuhr ich fort. »Wollen Sie mich einfach an der Tür stehenlassen?
    Was werden denn die Nachbarn dazu

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