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Blindwütig: Roman

Titel: Blindwütig: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz , Bernhard Kleinschmidt
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Kies bestreute Parkplatz hinter dem Gebäude war von der Landstraße aus nicht einsehbar, und auf der anderen Seite breiteten sich weite Felder aus.
    Milo und Lassie blieben auf dem Vordersitz, aber wir anderen stiegen aus dem Hummer.
    Auf meine Anweisung hin steckte Waxx sein Portemonnaie und den übrigen Inhalt seiner Taschen in die leere Einkaufstasche aus dem Eisenwarenladen.
    Anschließend befahl ich ihm, sich auf den Rücken zu legen. Obwohl er sich mit keinem Wort über den harten Kies beschwerte, sah man in seinen Augen alles, was er mir antun wollte, angefangen mit der Extraktion sämtlicher Zähne mithilfe einer Beißzange und eines Schlosserhammers.
    Während Penny sich neben Shearman Waxx postierte, um ihn mit ihrer Pistole in Schach zu halten, riet ich ihr: »Wenn du jemanden kommen siehst, der barfuß ist, Hasenzähne hat und ein Banjo auf dem Rücken trägt, solltest du ihn lieber erst kampfunfähig schießen und dann irgendwelche Fragen stellen.«
    » Beim Sterben ist jeder der Erste , was? So schlimm ist die Gegend hier nun auch wieder nicht.«
    »Meinst du? Tja, du hast eben den Neffen von Onkel Frank nicht kennengelernt. Das ist der Einzige in der Familie, der Humor hat.«
    Mit einem Stück Kette und zwei Vorhängeschlössern stattete
ich Shearman Waxx mit Fußfesseln aus, und zwar so, dass er schlurfen, aber nicht rennen konnte.
    Dann kettete ich ihm vor dem Körper die Hände zusammen, wobei ich einen bequemen, aber nicht allzu großzügigen Abstand von etwa dreißig Zentimetern zwischen den Handgelenken ließ.
    Vor dieser Aktion hatte ich unser Gepäck schon von der Ladefläche auf den Rücksitz befördert. Der schwarze Koffer von Waxx stand neben dem Hummer auf dem Boden.
    Da sein Besitzer angekettet war, hatte er einige Schwierigkeiten, auf die Beine zu kommen.
    Als ich ihm schließlich dabei half, sah er mich so finster an, als wäre meine Unterstützung ein weiterer Grund gewesen, mich zu verstümmeln und zu ermorden.
    Ich zwang ihn, sich auf der Ladefläche so auf den Rücken zu legen, dass sein Kopf nach vorn zeigte.
    Penny stand derweil an der offenen Hecktür und richtete die Pistole auf seine Weichteile. Während ich mich ans Werk machte, starrten die beiden sich an, ohne dass einer von ihnen blinzelte.
    Zwischen dem Nadelfilz der Ladefläche ragten bewegliche Metallringe hervor, die am Boden befestigt waren. Sie dienten dazu, um Gegenstände zu sichern, damit sie bei der Fahrt nicht durch die Gegend rutschten.
    Mit dem Bolzenschneider machte ich zwei kurze Kettenstücke zurecht, um die Hand- und Fußfesseln von Waxx an zwei solchen Ringen zu befestigen.
    Als das erledigt war, steckte Penny ihre Pistole weg, und wir öffneten den schwarzen Koffer mit den Edelstahlschnallen.
    Im Innern befand sich unter anderem ein Aluminiumgehäuse, und darin entdeckten wir eine eindrucksvolle Pistole
mit zwei Ersatzmagazinen, einem Schalldämpfer und einem Schulterholster.
    Penny schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf, trat vom Wagen weg und feuerte zwei Schüsse auf die verbarrikadierten Fenster der Kirche ab. Das zerberstende Sperrholz machte wesentlich mehr Lärm als die Waffe.
    »Die gehört jetzt mir«, sagte Penny.
    »Ihr seid wie füreinander geschaffen«, kommentierte ich.
    Außerdem enthielt der Koffer ein Elektroschockgerät der Marke Taser und allerhand Dinge, bei denen es sich um Folterinstrumente handeln musste: ein Skalpell, vier üble kleine Daumenschrauben, eine Justierzange, einen Flambierbrenner, wie man ihn für Crème brulée verwendete, und eine Reihe weiterer Spielzeuge für Sadisten, darunter einen dicken Mundkeil aus Gummi, um das Opfer daran zu hindern, sich auf die Zunge zu beißen, wenn es sich vor Schmerzen krümmte.
    Ein Arzneikästchen war auch vorhanden, ausgestattet mit verschiedenen Medikamenten, mehreren einzeln verpackten Spritzen, Wattebäuschen, einer Flasche Isopropylalkohol und einem kurzen Gummischlauch, den man zum Abbinden verwenden konnte.
    Nachdem Penny die Medikamente untersucht hatte, wählte sie ein Betäubungsmittel aus. »Wenn er das intus hat, ist die Fahrt wesentlich angenehmer für uns«, meinte sie.
    Sie beugte sich in den Kofferraum und fragte Waxx, wie viel von dem Zeug sie ihm gefahrlos verabreichen konnte und in welchen Abständen das sinnvoll war.
    »Wenn Sie mir versehentlich ein Luftbläschen in die Vene spritzen, kann ich eine Embolie bekommen«, protestierte er.
    »Sie meinen, so wie Sie John Clitherows Vater auf seinem Boot ermordet

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