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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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tausend Dollar.«
     

VIERZEHNTES KAPITEL

Unheil naht
     
    Es war jetzt etwas länger als eine Woche her, seit sie den schwarzen Wildhengst auf die Ranch gebracht hatten. Sie hatten ihm die größte Koppel gegeben. Wenn McGregor ihn betreute, machte er keine Schwierigkeiten, aber von den andern Männern durfte sich keiner an ihn heranwagen. Für sie blieb er »der Wildhengst«, dem keiner traute. Sie wußten, daß er dem Jungen gehorchte, aber außer Hank Larom begriff keiner, warum das so war. Sie hörten Laroms Erklärung: »Manchmal kommt so etwas vor. Manchmal ist es nicht nötig, ein wildes Pferd mit Gewalt zu >brechen<. Manchmal erkennt es einen Menschen von selbst als Herrn an.« Sie schüttelten die Köpfe, denn sie konnten nicht glauben, was sie mit eignen Augen gesehen hatten und sahen. Sie meinten, eines Tages würde die Rechnung beglichen werden, der Hengst würde wieder in seine Wildheit zurückfallen und dem Jungen übel mitspielen. Nach ihrer Meinung vermochten nur Lasso, Peitsche und Bocksattel einen ausgewachsenen, wilden Hengst endgültig zu zähmen. Aber Larom blieb dabei, daß derartige Maßnahmen hier unnötig seien und nur Schaden anrichten könnten. Seine Meinung war, man sollte den Jungen mit dem Pferd ungestört allein lassen, bis man sah, wie sich alles entwickelte. Und Allen stimmte ihm zu.
    Diese Anordnung war McGregor völlig recht. Auf diese Weise blieb er bei seinem Pferd und konnte nun in Ruhe versuchen, sein Gedächtnis wiederzufinden. Eines frühen Morgens, nachdem er den Hengst gestriegelt hatte, kam Allen herbei, blieb draußen vor dem Koppelzaun stehen und rief den Jungen zu sich. Als Mac zum Zaun hinüberging, war ihm unbehaglich zumute, denn er wußte, daß ihm sein Brotgeber die Lüge, der Hengst sei mit den Stuten verschwunden, immer noch nicht verziehen hatte, weil er keine Erklärung dafür zu geben vermochte. Würde Allen ihn jetzt wegschicken?
    Als er am Zaun angekommen war, sah Allen eine Weile zu dem Hengst hinüber, der in der Mitte der Koppel verharrte und sie beobachtete. Endlich sagte er: »Du hast ihn sehr schön blank und sauber gemacht in der kurzen Zeit, die er hier ist.«
    »Sein Fell habe ich blank, aber seine Narben wird er behalten.«
    »Ja, die wird er nie wieder los, das stimmt.«
    In der angrenzenden Koppel befand sich die Stutenherde, die mit dem Hengst gekommen war. In der übernächsten Koppel galoppierte Leichtfuß mit aufgeworfenem Kopf. Allen wandte den Kopf und betrachtete seinen Liebling mit einem Blick, den er keinem andern Pferd in der Welt gegönnt haben würde. »Der Wildhengst ist ein schönes Pferd; aber mit Leichtfuß ist er nicht zu vergleichen«, sagte er.
    »Mit Ihren Augen gesehen, haben Sie recht«, erwiderte McGregor ruhig. »Es kommt ganz darauf an, wer die beiden ansieht, und welche Ansprüche man an ein Pferd stellt.«
    Allen schwieg einige Minuten, dann sagte er: »Das ist wohl richtig, aber für mich ist Leichtfuß das schönste Pferd auf der Welt, von edler Abstammung und gut gezogen.« Er sah wieder zu dem schwarzen Hengst hinüber. »An ihm liegt mir nichts«, fuhr er fort. »Er ist wild, ein Zufallsprodukt, wie die Tausende von Mustangs, die früher hier diese Gegend durchstreiften.«
    »Ich will ihn für mich nehmen, wenn Sie ihn nicht haben wollen«, sagte McGregor schnell. Seine Brust hatte sich so zusammengekrampft, daß seine Worte nur flüsternd heraus kamen. Allen drehte sich zu ihm um und sah ihn lange an. Seinen scharfen Augen entging die Erregung des Jungen nicht. Nach einer Weile sagte er: »Nein, ich will ihn behalten, Mac. Vorläufig jedenfalls.«
    »Aber bitte denken Sie daran, was ich eben gesagt habe, für den Fall...«
    »Ja, das verspreche ich dir. Du bist ja sowieso der einzige, der mit ihm fertig wird... Nun hör mal zu. Du weißt wohl schon, daß wir in der nächsten Woche in Preston Pferderennen veranstalten. Sie sind sehr berühmt, es kommen Pferde aus Kalifornien, Texas, Nevada, Utah, New Mexiko und Colorado. Bei einem dieser Rennen hat Leichtfuß im vorigen Jahr sein Championat errungen. Ich will ihn auch in diesem Jahr nach Preston schicken, und ich möchte, daß du ihn in diesem Rennen reitest.«
    Allen hatte die letzten Worte hastig herausgestoßen. Jetzt sah er den Jungen lächelnd an, als ob er sagen wollte, zum Zeichen, daß er ihm alles vergeben habe, dürfe er nun einen Champion im größten und berühmtesten Rennen Südwestamerikas reiten. Doch Enttäuschung malte sich in seinen Zügen, als

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