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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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und den Transporter dann möglichst weit draußen, abseits von den andern, zu parken. Dort sollte der Hengst bleiben, bis das Rennen aufgerufen wurde. Das alles hielt McGregor für wichtig, damit sich das Pferd nicht vor der Zeit durch die Gegenwart so vieler andrer Pferde und Menschen aufregte. Ein guter Rat, meinte Allen, denn man mußte ja bedenken, wie kurze Zeit erst vergangen war, seit sie den Hengst aus der Wildnis geholt hatten. Überdies war Range Boß seiner Meinung nach weder »gebrochen«, noch richtig zugeritten in der Art, die auf der Ranch gebräuchlich war. Trotzdem hatte der Junge es sehr leicht mit ihm; das sah man immer wieder. Das riesige Tier hing so zärtlich an ihm, daß, damit verglichen, jedes andre Pferd auf der Ranch, Leichtfuß einbegriffen, wilder zu sein schien als der Rappe. Dagegen zu halten war lediglich, daß Range Boß sich nur dem Jungen gegenüber so benahm; kein andrer durfte ihm nahe kommen, geschweige denn ihn reiten. Wenn dem Jungen etwas zustoßen würde, wäre kein andrer fähig, für ihn einzuspringen und die Wette zu gewinnen.
    Ganz früh am Freitagmorgen ritten Allen und Larom mit dem Jungen an die nördliche Grenze der Ranch, wo es kein Gras, sondern nur harten Sandboden gab. An dieser Stelle hatten sie eine Strecke von 1500 Meter ausgemessen und den Hengst trainiert.
    Für seinen letzten Galopp auf dem heimischen Gelände nahm McGregor den Hengst weit über den markierten Start hinaus. Er ließ ihn sich langsam warm laufen. Sein eignes Blut wurde erhitzt vom Gefühl der Zügel in seinen Händen und dem Knarren des Sattelleders. Er hob sich in den Bügeln und fühlte sie wie etwas Altvertrautes an seinen Füßen. Mit losem Zügel hielt er den Hengst nur durch Zureden in einem leichten Trab. Zwischen den gespitzten Ohren hindurch sah er in der Ferne das Gebirge wie eine Lockung und Versuchung vor sich liegen. Wie, wenn er den Hengst jetzt zu seiner größten Schnelligkeit anspornte, entfloh und nie mehr zurückkehrte? Niemand würde ihn einholen, bevor er das Gebirge erreichte, und dort konnte er sich im Gebiet der großen Schluchten verbergen, wo sie vor Verfolgern in Sicherheit waren. Aber was würde er dadurch gewinnen? Für eine Weile Freiheit, doch am Ende wartete der Tod. Denn so gewiß es war, daß niemand sie dort finden würde, genau so gewiß war es, daß er den Ausweg aus der Wildnis nicht finden würde. Nein, es war weitaus besser, hier zu bleiben, das Rennen zu reiten und darauf zu vertrauen, daß keiner ihn erkannte. Außer Gordon wußte niemand von dem Verbrechen, an dem er beteiligt gewesen war, und der würde ihn nicht verraten.
    Er ritt in einem weiten Bogen in sanftem Trab auf die Stelle zu, an der Allen und Larom warteten, etwa 3 000 Meter hin. Dann legte er sich ein wenig nach vorn, und der Hengst wurde sogleich schneller. Er dachte an das bevorstehende Rennen gegen Nachtwind. Warum kam ihm nur dieser Name so bekannt vor? Hatte er diesen Vollblüter früher gekannt? Hatte er ihn geritten, wie er jetzt den schwarzen Hengst ritt? War er etwa Berufsreiter gewesen? Ein Jockey? Es schien ihm wahrscheinlich, denn sonst wären ihm Rennsattel und—zügel nicht so vertraut gewesen. Wie lange mochte es her sein, und wo war es gewesen? Und warum hatte er sich in Salt Lake City aufgehalten? Warum war er im Innern jenes Lastzuges wieder zum Bewußtsein gekommen? Ihm fiel das Geld ein, das Gordon für ihn aufbewahrte, und da war es leicht, die Zusammenhänge zu erkennen. Er war Jockey gewesen, hatte kein Geld gehabt und einigen Männern dabei geholfen, einen Gastwirt zu berauben. Es war ein Handgemenge entstanden, und er hatte entkommen können, indem er sich auf einen Lastwagen schwang.
    Er schnalzte und setzte sich zum Galoppieren zurecht. Im selben Moment begannen seine Kopfschmerzen wieder. Seit länger als einer Woche war er von ihnen verschont geblieben und hatte sich für vollständig genesen gehalten, außer dem noch nicht zurückgekehrten Gedächtnis. Jetzt erhielt er den Beweis dafür, daß er doch noch nicht wieder ganz gesund war. Noch hielt er den Hengst zurück. Range Boß schnaubte und schien erzürnt, aber er wurde nicht langsamer. Der Junge sah vorn auf der abgemessenen Probestrecke Larom mit Leichtfuß, der in den letzten Tagen gewissermaßen als Schrittmacher benutzt worden war. Larom war jeweils mit ihm zu den letzten 300 Metern der Strecke geritten und hatte sich in Galopp gesetzt, sowie der Rappe sich näherte, doch hatte Leichtfuß nie seine

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