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Blitz bricht aus

Blitz bricht aus

Titel: Blitz bricht aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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gaben nach; er mußte sich am Tisch festhalten. Dann ließ er sich in den Sessel sinken, schlug das Heft auf und las den Bericht auf der ersten Seite. Er erfuhr jetzt von der Bruchlandung des Flugzeugs und der großen Suchaktion, die gleich darauf gestartet worden war. In den folgenden Heften wurde beschrieben, was man alles unternommen hatte. Tage um Tage hatte man die menschenleere Wildnis durchforscht, erst mit Flugzeugen, dann waren Trapper ausgeschickt worden. Die Berichte wurden immer kürzer; sie erzählten von der schwindenden Hoffnung auf Erfolg und endeten schließlich damit, daß man die weitere Suche nach Alec Ramsay und seinem Pferd aufgegeben hatte, weil alle Mühen fruchtlos geblieben waren.
    Gordon erhob sich, ging zu seinem Kleiderschrank und nahm Rock und Hut heraus. Wenn er sofort aufbrach, konnte er am frühen Morgen in Leesburg eintreffen. Dort würde er ein Auto mieten und nach Preston fahren. Wenn er kurz nach Zwölf dort eintraf, konnte er McGregor sagen, wer er war und daß er nichts von der Polizei zu befürchten hatte, denn McGregor hieß in Wirklichkeit Alec Ramsay! Mit dem gesuchten Verbrecher hatte er nichts zu tun.
    Gordon trat vor die Tür, brachte Goldie in seine kleine Koppel und machte sich auf den Weg. Während er durch die Dunkelheit wanderte, kam ihm der Gedanke, daß Alec Ramsay gar nicht wußte, daß er auf Blitz ritt. Außer ihm—Gordon—wußte das niemand. Es war nicht sicher, ob er noch rechtzeitig vor dem Rennen in Preston eintreffen würde. Welche Sensation: Blitz trat gegen Nachtwind an! Der weltberühmte Blitz auf der Rennbahn des Städtchens Preston! Das durfte er nicht verpassen. Kein einziger Zuschauer würde ahnen, daß er einem Ereignis beiwohnte, das Tausende von Turfbegeisterten aus allen Staaten des Landes herbeigezogen hätte, wenn es bekannt gewesen wäre. Über das die ganze Presse berichten würde, sobald man davon erfuhr!
    Alec Ramsey und Blitz wieder auf einer Rennbahn! Zum erstenmal seit dem sensationellen Rennen in Chicago, an dessen Widerhall er sich noch gut erinnerte.
     

ACHTZEHNTES KAPITEL

Cruikshanks Rache
     
    Nachdem der Transporter Leesburg verlassen hatte, fuhr er länger als eine Stunde auf der staubigen, heißen Straße des weitausgedehnten Plateaus dahin. Als er den im Norden gelegenen Gebirgszug erreicht hatte, fuhr er bergan. Anfangs stieg das Terrain allmählich an, dann wurde der Anstieg steiler. Die Sonne ging unter. Eine Weile herrschte graues Zwielicht. Dann wurde es dunkel, und die Scheinwerfer mußten den Weg erhellen. Die Fahrt wurde verlangsamt, und mit großer Vorsicht bewältigte der Transporter die steile Strecke.
    Im Innern merkten der Junge und sein Pferd an dem sich schrägstellenden Boden, wie stark die Steigung war. Der Hengst stand breitbeinig da mit seinen langen Beinen in dem dick und weich um seine Hufe gehäuften Stroh. Der Junge saß in einem mit Segeltuch bespannten Stuhl vor ihm, ließ ihn nicht aus den Augen und horchte auf die Geräusche des Motors. Er lief leise, zu leise für das, was er damit vergleichen wollte, um der Lösung seiner großen Frage näherzukommen. Das Rollen der Gummireifen über eine glatte, feste Straße glich dem, was er in seinem Gedächtnis suchte, ebenfalls nicht.
    Er sah zu, wie der Hengst aus der kleinen Raufe aus Maschendraht in seiner Box Heu zupfte, sah, wie er es herauszog und zu kauen begann. Er horchte auf den Klang seiner Hufe, wenn er das Gewicht von der einen zur andern Seite verlagerte. Er beobachtete, wie er den Kopf schüttelte und wie sich die Riemen straffzogen, mit denen er angebunden war. Die Decke rutschte von seinem Hals herunter.
    McGregor stand auf und zog sie wieder zurecht. Er ließ seine Hände mit zärtlichem Griff auf dem Hals des Hengstes ruhen und redete ihn an. Er sah, wie er die Ohren spitzte, sich nach ihm umdrehte und ihm zuhörte. Er wartete gespannt. Die Lösung schien so nahe zu sein—gleich würde sich der dunkle Vorhang vor seinem Gedächtnis heben, und er würde alles wissen. Er hatte seine Lippen vor Spannung zu einem schmalen Strich zusammengepreßt; er hatte das Gefühl, es gleich zu wissen, in der nächsten Sekunde, wenn er sich nur genug Mühe gab. Er mußte eine ganz große Anstrengung machen, aus tiefstem Innern mußte er es wollen ... Aber die Zeit verging. Die Erinnerung kam nicht zurück.
    Der Motor dröhnte jetzt lauter, weil Allen einen niedrigen Gang einschaltete, tun die stärker werdende Steigung zu bewältigen. McGregors Gedanken

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