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Blitz der schwarze Hengst

Blitz der schwarze Hengst

Titel: Blitz der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Machenschaften. Auf Wiedersehen!«
     
    In einem großen Wohnhaus, nicht weit von der
Rennbahn, schauten Alecs Mutter und Tante Mary aus dem Fenster des Wohnzimmers
und beobachteten den langsam dahinrollenden Straßenverkehr. In der Ferne
konnten sie die Tribünen sehen, die schon vollbepackt mit Zuschauern waren.
    »Mary, hast du schon jemals ein solches Gewimmel
gesehen?« fragte Alecs Mutter. »Was ist eigentlich dort drüben los?«
    »Soll das heißen, daß du nichts von dem großen
Pferderennen weißt, das heute abgehalten wird? Jeder redet doch davon. Ich habe
sogar Eintrittskarten besorgt — das sollte eine Überraschung für dich werden.«
    »Ja, eine Überraschung ist das wirklich! Ich war
noch nie bei einem Pferderennen. Ich werde gar nichts verstehen.«
    »Da gibt es nicht viel zu verstehen.« Ihre
Schwester lachte. »Das Pferd, das zuerst durchs Ziel läuft, hat gewonnen. Ich
gehe selbst nicht oft hin; aber diese Veranstaltung darf niemand versäumen. Zum
ersten und einzigen Male sind Donnerkeil und Zyklon gegeneinander aufgestellt,
die beiden schnellsten Pferde der Welt. Hast du nie von ihnen gehört?
Wahrscheinlich wird es auf Jahre hinaus das bedeutungsvollste Rennen sein. Das
dürfen wir uns natürlich nicht entgehen lassen, zumal wir das Glück haben, so
nahe bei der Rennbahn zu wohnen.« Sie schaute aus dem Fenster. »Sieh doch
nur.diese Menschenmenge! Komm, Belle, wir wollen gleich gehen; sonst kommen wir
am Ende gar nicht mehr zu unseren Plätzen.« Mutter Ramsay schüttelte den Kopf,
während sie sich anzog. »Wenn mein Mann und mein Sohn erfahren, daß ich bei
diesem Pferderennen war, werde ich zu Hause keinen Augenblick Frieden haben.
Ich werde Alecs Pferd ins Haus nehmen müssen! Ich erzählte dir doch, Mary, wie
närrisch sie mit dem Gaul sind. Sie werden staunen, daß ich nun auch zu den
Pferdefreunden gehöre. Wie gern würden die beiden dieses Rennen sehen!«
    »Ja, schade, daß sie nicht hier sind; aber sie
werden es wohl am Radio verfolgen. Leider habt ihr ja noch kein Fernsehgerät.«
     
    Ein großes Flugzeug begann über dem Flughafen
seine Landemanöver. Flink kurvte es, senkte sich donnernd hinab und rollte über
die Piste.
    Als es hielt, drängten die Fahrgäste zum
Ausgang. »Wenn wir uns beeilen, können wir’s gerade noch schaffen«, sagte der
eine.
    Die Hostess rief: »Der Autobus, der zur Rennbahn
fährt, steht vor dem Ausgang B!«
    Die Fahrgäste liefen in die angegebene Richtung.
    Alecs Vater sank in einen Sitz hinter dem
Fahrer. »Glauben Sie, daß wir vor dem Start dort sind?« fragte er.
    »Ja, höchst wahrscheinlich«, antwortete der
Fahrer. »Es dauert immer eine Weile, bis die eigenwilligen Biester zum Start
aufgestellt sind.«
    »Donnerkeil macht immer vorher einen großen Tanz
und wehrt sich tüchtig«, bemerkte der Mann, der sich neben Vater Ramsay
niedergelassen hatte. »Er ist noch viel wilder als Zyklon.«
    »Er sollte sich die Kräfte lieber sparen«,
erwiderte ein Fahrgast hinter ihnen. »Er wird Zyklon ohnehin nicht nahe kommen,
wenn sie erst einmal gestartet sind.«
    »Ha, meinen Sie?« lachte Vater Ramsays Nachbar.
»Donnerkeil wird zwei Längen voraus sein!« Er wandte sich an Alecs Vater: »Was
glauben Sie, wer gewinnen wird?«
    »Ich setze auf Nevilles Aberwitz.«
    »Ich bitte Sie, das ist doch reine Mache und
Reklame!« entrüstete sich sein Nachbar. »Ich wette, daß wir kein drittes Pferd
zu sehen bekommen!«
    »Warten wir’s ab«, gab Alecs Vater zurück, »warten
wir’s ab.«
     
    Alec streichelte Blitz. »Es wird bald Zeit,
Blitz«, sagte er. Der Hengst stampfte den Boden des Stalles. Draußen hielten
mehrere Polizisten die neugierigen Zuschauer fern. In der Ferne sah Alec die
vollbesetzten Tribünen. Eine Kapelle spielte, und die Musik drang herüber.
Henry kehrte von der Besichtigung der Rennbahn zurück.
    »Gleich geht’s los«, sagte er. »Du solltest
schon zur Waage gehen, Junge.« Er hielt inne, und seine Augen blinzelten ein
wenig, als er die Hand auf das grüne Hemd legte, das Alec trug. »Paßt gut,
nicht wahr? « Er lächelte. »Ausgezeichnet«, antwortete Alec. »Auch die
Hose und die Mütze.« Er setzte sich die Mütze auf und zog sich den langen
Schirm über die Augen, um es Henry zu beweisen.
    Henry rückte die 3 an Alecs Ärmel zurecht.
»Diese Zahl wird dir Glück bringen«, sagte er. »Mir hat sie auch immer Glück
gebracht...«
    Alec ließ sich wiegen, und als er zum Stall
zurückkehrte, begegnete er den beiden Jockeys, die

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