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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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nie in den bezaubernden, aber gänzlich hohlen Kopf kommen.
    »Ja … natürlich. Wenn du es sagst, dann … Du wirst am besten wissen, was nötig ist … Störe ich dich auch nicht?«
    »Doch, das tust du.«
    »Oh! Verzeih mir. Das wollte ich nicht.«
    Das war ein weiterer Zug an Mithipha, der Thia schier zur Weißglut brachte: dass sich diese Missgeburt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit entschuldigte. Thia ertrug das einfach nicht. Wie oft hatte sie dieser Grauen Maus schon die Zunge aus dem Mund reißen wollen, nur um dieses ewige »Tut mir leid«, »Das wollte ich nicht«, »Entschuldige« und »Daran habe ich gar nicht gedacht« nicht mehr zu hören. Vor allem Letzteres brachte Thia auf. Dachte Mithipha überhaupt irgendwann einmal?
    »Komm zur Sache«, verlangte Thia. »Ich bin eine viel beschäftigte Frau.«
    »Entschuldige, dass ich dich aufhalte, aber ich glaube, du solltest etwas wissen.«
    »Was?«
    »Ich habe vor einer Weile mit Alenari gesprochen. Sie ist zum Regenbogental aufgebrochen.«
    »Das ist mir bereits bekannt.«
    »Ich weiß, dass Talki dir von den Aufzeichnungen des Skulptors erzählt hat. Aber im Regenbogental ist eine weitere Abschrift versteckt. Das stand in den Papieren, die ich in der Bibliothek in der Burg der Sechs Türme gefunden habe. Der Skulptor hat zwei Fassungen seines Tagebuchs hinterlassen. Die eine liegt in Alsgara, die andere in der Schule der Schreitenden.«
    »Hast du das von Anfang an gewusst?«
    »Selbstverständlich. Und ich habe es auch Talki gleich gesagt.«
    Aha! Nur hatte diese keine Eile gehabt, ihr Wissen mit Thia zu teilen.
    »Und hat sie Alenari davon berichtet?«, fragte Thia.
    »Ich denke schon«, antwortete Mithipha. »Tut mir leid, aber genau weiß ich es nicht.«
    Diese miese alte Spinne!
    Rowan kannte nur die eine Hälfte der Wahrheit und kam deshalb nach Alsgara. So störte er Ley nicht, der den Krieg im Norden vorantrieb. Alenari dagegen kannte die andere Hälfte der Wahrheit und befand sich jetzt, nachdem sie Ley Einheiten zu Hilfe geschickt hatte, auf dem Weg ins Regenbogental. Um die Vorherrschaft unter ihnen kämpfte derweil niemand. Rowan und Alenari glaubten, sie würden die anderen unter ihr Joch zwingen, sobald sie diese Schriften in Händen hielten. Ley vermutete, er könne nach einem Sieg – noch dazu mit einer solchen Streitmacht – allen seinen Willen aufdrücken. Mithipha dachte wie üblich gar nichts. Sie selbst war aus dem Spiel ausgeschieden, zumindest so lange, wie sie in einem fremden Körper feststeckte. Nur Talki, die alle in Unkenntnis ließ und sich insgeheim ins Fäustchen lachte, kochte ein ganz anderes Süppchen. Aber …
    Talki konnte Alenari nicht ausstehen. Weshalb hatte sie sie also an einen Ort geschickt, an dem es vor Kraft nur so brodelte? Weshalb durfte Alenari zur Schule der Schreitenden? Was versprach sich Talki davon? Ob es im Regenbogental noch schwieriger war als in Alsgara, diese Papiere zu finden? So dass sich die alte Spinne sicher sein durfte, Alenari würde sie nicht entdecken?
    Nichts als Fragen.
    »Warum hast du mir das gesagt?«, wollte Thia wissen.
    »Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Eindruck, Alenari könnte in Gefahr sein. Talki verhält sich in letzter Zeit sehr sonderbar. Und wenn jemand von uns stirbt, dann wäre das sehr schlecht. Oder nicht? Außerdem könnte sich der Krieg noch länger hinziehen als angenommen. Das wollen wir doch auch nicht, oder?«
    Talki hat sich ihr ganzes Leben lang sonderbar verhalten, dachte Thia. Aber hier schien in der Tat etwas im Gange zu sein, das sie nicht begriff. Das Spiel, das Talki eingefädelt hatte, irritierte sie.
    »Du hast nicht auf meine Frage geantwortet. Warum erzählst du mir das?«, fuhr Thia Mithipha an.
    »Mir ist klar, dass wir nicht die besten Freundinnen sind, aber an wen soll ich mich denn sonst wenden? Ley darf durch nichts abgelenkt werden, die gesamte Verantwortung für unsere Zukunft lastet in diesen Tagen auf seinen Schultern. Wenn er keinen Sieg erringt, werden sich die Hoffnungen des Skulptors niemals verwirklichen. Rowan hat noch nie auf mich gehört, außerdem ist er … krank und traut niemandem über den Weg. Und mit Alenari kann ich seit drei Tagen keine Verbindung mehr aufnehmen. Da bist nur du übrig geblieben. Abgesehen davon bist du bereits irgendwo in der Gegend, während ich mich noch immer in der Burg der Sechs Türme aufhalte. Vielleicht kannst du sie also abpassen. Sie warnen. Oder wenigstens

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